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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Nachschubtransporte absoluten Vorrang haben.«
    »Das wäre riskant.«
    »Sie ist das Risiko wert.«
    »Ich wollte keineswegs das Gegenteil behaupten«, stellte Susan fest. »Aber falls Sie entdeckt werden, selbst wenn Sie sich den Rückweg freikämpfen können, ist Ihr ganzes Unternehmen erledigt. Dann stellen die Libyer Ihre Frau an die Wand und umgeben sämtliche militärischen Einrichtungen mit einem undurchdringlichen Wall. Und Ihnen bleiben nur ... Vergeltungsangriffe. Werden die Ihnen genügen?«
    »Ich habe nicht vor, es dazu kommen zu lassen.«
    »Mit Verlaub, Patrick, das ist eine miserable Einstellung«, sagte Susan offen. »Denken Sie einen Augenblick darüber nach. Was wäre, wenn Sie nichts täten? Wenn der Erkundungsvorstoß unterbliebe und folglich auch nicht entdeckt werden könnte? Ihre Frau liegt vermutlich in einem Lazarett, schwer verletzt, wahrscheinlich bewusstlos und nicht vernehmungsfähig, sodass die Libyer warten müssen, bis sie wieder bei Bewusstsein ist. Das bedeutet, dass Sie noch Zeit haben zu planen, sie genau zu lokalisieren und auf die perfekte Gelegenheit zu warten. Ist sie wieder bei Bewusstsein, werden die Libyer versuchen, sie zu vernehmen. Das könnte Tage, sogar Wochen dauern. Redet sie, halten die Libyer sie am Leben, um das letzte bisschen an Information aus ihr herauszuholen. Das verschafft Ihnen noch mehr Zeit.«
    Patrick überlegte erstmals, ob sein Plan wirklich klug war. Susan hatte absolut Recht: Mit einem Vorstoß zu diesem Zeitpunkt war nichts zu gewinnen. Zwischen Libyen und Ägypten konnte jeden Augenblick ein Krieg ausbrechen, und sein Team würde dann zwischen die Fronten geraten.
    »Danke für Ihren Rat, Susan«, sagte Patrick. »Ich werde ihn ernstlich in Erwägung ziehen.«
    Susan Bailey Salaam stand auf, trat auf Patrick zu und berührte seine Schulter. »Was Ihnen, Ihrer Frau und Ihren Männern zugestoßen ist, ist bereits eine schreckliche Tragödie«, sagte sie. »Bitte verschlimmern Sie sie nicht dadurch, dass Sie einen Vorstoß gegen eine feindliche Übermacht führen, um ein Ziel zu erreichen, das Sie nicht klar definieren können.«
    Patrick nickte, dann stand er auf und öffnete die Tür. »Dave.« Luger erschien so prompt, als habe er ganz in der Nähe gewartet. »Bitte begleite Mrs. Salaam hinaus.«
    Susan sah Patrick noch einmal in die Augen, aber deren Blau war noch dunkler und unergründlicher geworden – er hätte jetzt ebenso gut seinen futuristischen Hightechhelm tragen können. Sie ging, ohne ein weiteres Wort zu sagen.
    Patrick zog Fliegerkombi und Fliegerstiefel an und ging in den Lageraum hinüber, in dem er mit Hal Briggs zusammentraf. »Freut mich, dass du ein bisschen geschlafen hast, Muck«, sagte Hal. Er zeigte auf einen Stapel CD-ROMs in einem aufgeklappten Aktenkoffer aus Aluminium. »Mrs. Salaam hat wieder tonnenweise Geheimmaterial mitgebracht – zum Teil ist es erst wenige Stunden alt. Ich bezweifle, dass selbst amerikanische Stellen diese Informationen haben.« Er beobachtete Patrick aufmerksam. Sein alter Freund starrte zu der Tür hinüber, durch die Susan Salaam vorhin verschwunden war. »Was hat sie zu sagen gehabt, Patrick?«
    »Nichts anderes als du – ich soll nicht nach Libyen.«
    »Na, dann ist sie nicht nur schön, sondern auch clever«, meinte Briggs grinsend. »Was hast du jetzt vor?«
    Patrick griff nach einem Stapel CD-ROMs und las ihre Etiketten. Er wählte mehrere aus und nahm sie zu einem der Computerterminals mit. »Ich werde ein bisschen Zielstudium betreiben«, sagte er.
    »Was will sie von uns, Muck?«, fragte Hal.
    »Das Gleiche wie Central African Petroleum Partners – wir sollen für sie kämpfen und sterben«, antwortete Patrick. »Ich weiß nicht, ob sie nur den Tod ihres Mannes rächen oder bestimmte Absichten verfolgt. Jedenfalls ist mir mein eigener Plan wichtiger.«
    »Zuwayy scheint unsere Warnung zu ignorieren«, stellte Patrick grimmig fest, als er mehrere Stunden später die Einsatzbesprechung begann, »deshalb läuft unser Unternehmen in ungefähr zwei Stunden an.«
    Die Night Stalkers waren vollzählig in dem halb unterirdischen Bunker versammelt, den Susan Bailey Salaam und General Baris ihnen südlich des Flugplatzes in einer abgelegenen Ecke des weitläufigen Stützpunkts Marsá Matrũh zur Verfügung gestellt hatten. Patrick trug seinen Ganzkörperpanzer, dessen Akkupaket ebenso an einer Steckdose hing wie die elektromagnetische Rail Gun, und hatte den Helm neben sich auf dem Tisch

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