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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Kelsey begreiflich zu machen, dass sie ihren Schlaf brauchte, begann sie die schmalen Schultern der Kleinen zu massieren.
    Wer missbraucht hier wen?, fragte Jon sich. Wollte Cheryl das Beste für ihre Tochter oder wollte sie vor allem dafür sorgen, dass Kelsey glücklich war – und worin zum Teufel lag der Unterschied? Jon hatte selbst keine Kinder, deshalb würde er diese Frage nie beantworten können. Seine Ersatzfamilie hatte aus Paul und Patrick McLanahan bestanden, aber der eine war jetzt tot, der andere ein emotionales Wrack.
Fußballstadion »Mohammed Anwar as-Sadat«, Kairo Einige Tage später
    »Meine Brüder und Schwestern, Allah möge euch segnen und beschützen, er schenke uns allen Glück und Frieden bis in alle Ewigkeit«, begann die ägyptische Präsidentin Susan Bailey Salaam. Der feierliche Staatsakt für die Toten, Verwundeten und Vermissten von Marsá Matrũh war zu Ende; im Anschluss daran fand eine Großkundgebung statt, auf der Vertreter aller Parteien sprachen. Als Letzte trat die Präsidentin ans Rednerpult, um die erste politische Rede seit ihrer Amtsübernahme zu halten. Der Jubel, mit dem sie begrüßt wurde, war wahrhaft ohrenbetäubend.
    »Wir sind hier versammelt, um für die Opfer der schrecklichen Tragödie zu beten, die so viele Menschenleben gefordert hat«, fuhr Salaam fort. »Ich gelobe euch beim Andenken meines geliebten Gatten, unermüdlich dafür zu arbeiten, dass die Urheber dieses Verbrechens ihre gerechte Strafe erhalten. Sie werden sich vor dem ägyptischen Volk verantworten müssen und unseren Zorn zu spüren bekommen – das verspreche ich euch feierlich.
    Wir haben uns jedoch nicht nur versammelt, um Rache oder Vergeltung zu schwören, sondern um unsere Stärke und Einigkeit vor den Augen Allahs und der gesamten Welt unter Beweis zu stellen«, fuhr Salaam fort. »Niemand darf uns herausfordern. Niemand darf uns behindern, denn Allah steht auf der Seite der Gläubigen und wird jene, die für Gerechtigkeit und Frieden kämpfen, verteidigen und beschützen.«
    In der ersten Sitzreihe hinter dem Rednerpult applaudierte General Achmed Baris, der neue ägyptische Verteidigungsminister, enthusiastisch und sprang jedes Mal mit auf, wenn die tobende Menge ihr stehende Ovationen darbrachte. Nach außen hin war Baris stolz und von der mächtigen Woge aus Vertrauen und Unterstützung, auf der seine Freundin schwamm, fast überwältigt ...
    ...aber in seinem Innersten war er verwirrt, sogar etwas ängstlich.
    »Meine Freunde, wir haben uns hier aus einem bestimmten Grund vor dem Angesicht Allahs versammelt – um ihm zu zeigen, dass der Glaube, die Solidarität und die Einigkeit seines Volkes stärker denn je sind. Und wir haben eine Chance, das alles unter Beweis zu stellen. Wir haben das Entstehen eines spannenden und viel versprechenden neuen Projekts miterlebt: die Öffnung der Ölfelder von Salimah für Arbeiter aus allen arabischen Staaten. Damit verfolge ich das schlichte, aber bedeutsame Ziel, den Reichtum unseres Landes mit allen unseren arabischen Brüdern und Schwestern zu teilen. Wir haben unsere Grenzen für unsere Freunde geöffnet. Ägypten verpflichtet sich, alle zu schützen und zu unterstützen, die in friedlicher Absicht zu uns kommen. Salimah verspricht allen, die es wagen, ihre Chance zu ergreifen und der Sahara zu trotzen, Vollbeschäftigung, Wohlstand und Zufriedenheit. Ägypten erkennt den Mut und die Opferbereitschaft aller an, die sich an der Erschließung von Salimah beteiligen, und wird sie auf Reisen und bei der Arbeit schützen und verteidigen – das sichere ich ihnen schon heute feierlich zu.«
    Nachdem der minutenlange Beifall sich gelegt hatte, fuhr Salaam fort: »Meine Freunde, der Geist und das Versprechen von Salimah führen uns ein wichtiges Ideal vor Augen: Arbeiten wir zusammen, können wir wahrhaft glückliche, wohlhabende und erfüllt lebende Kinder Allahs sein. Dieses wichtige Ideal heißt Einigkeit. Wir müssen uns zusammenschließen. Salimah ist erst der Anfang. Man kann über dieses Ödland hinwegblikken und nichts als Sand und Felsen sehen, aber ich sehe dort viel mehr. Ich sehe ein Volk, eine Aufgabe, ein gemeinsames Ziel: Frieden, Wohlstand und Glück. Ich sehe eine sichere Zukunft voller Hoffnung und Chancen für unsere Kinder. Ich sehe alle Araber und alle Nordafrikaner zusammenarbeiten, um unsere Grenzen zu sichern, an den Reichtümern unseres Landes und unserer Meere teilzuhaben und zu einer neuen Gesellschaft beizutragen, in der

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