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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Sie bei Bravo Two?«
    »Ich will mich nur mal umsehen«, antwortete Wohl. »Hier bin ich sicher.«
    »Nike, wir wollen uns lieber an den Erkundungsplan halten, okay?«
    »Ich bin sofort wieder auf Kurs.«
    »Stalkers, auf dieser Seite des Stützpunkts scheint’s einige Aktivitäten zu geben – vielleicht ist bei einer Bettenkontrolle oder so aufgefallen, dass euer Kerl fehlt«, berichtete Hal Briggs, der bei der US-Luftwaffe Sicherheitsoffizier gewesen war. Die an diesem Erkundungsunternehmen beteiligten Männer waren an strategischen Punkten entlang des äußeren Zauns des riesigen Stützpunkts in der Wüste verteilt, und ungesehen von einem Ort zum anderen zu gelangen, dauerte seine Zeit. »Die Libyer suchen den Bereich entlang des Zauns ab. Wir können Nike ruhig noch etwas herumsuchen lassen – dort ist er nicht gefährdet.«
    »Ist wirklich Alarm gegeben worden, müssen wir abhauen«, sagte Patrick. »Nike, Ihr bester Ausgangspunkt ist jetzt Alpha. Also los!« Briggs fragte er: »Taurus, kannst du ihm Feuerschutz geben?«
    »Verdammt noch mal, Castor, wir kommen von zu weit her, um gleich wieder umzukehren, sobald jemand schlecht träumt«, funkte Wohl. »Ich bin ungefährdet, und ich glaube, dass ich etwas Interessantes gefunden habe, deshalb bleibe ich noch lächerliche sechzig Sekunden länger. Die FlightHawks müssen in weniger als einer Viertelstunde zum Schiff zurück – sie können vielleicht nicht alles erkunden, und die Zeit reicht nicht aus, um sie an Bord zu nehmen, zu betanken und vor Tagesanbruch wieder loszuschicken. Ich bleibe. Passt Ihnen das nicht, können Sie hier reinkommen und versuchen, mich rauszuschleppen. Nike, Ende.«
    McLanahan fluchte wieder – das schien er in letzter Zeit häufig zu tun. Patrick, der schon zweimal aus der U.S. Air Force ausgeschieden war – beim zweiten Mal sehr gegen seinen Willen –, war zuletzt Brigadegeneral und stellvertretender Kommandeur eines der weltweit geheimsten Entwicklungs- und Erprobungszentren für neue Waffen gewesen: des High Technology Aerospace Weapons Center (HAWC), Elliott Air Force Base, Groom Lake, Nevada. Dort entwickelte Waffen waren von Russland bis China viele Male in tatsächlich ausgebrochenen Konflikten eingesetzt worden, und Patrick hatte über ein Jahrzehnt lang immer wieder von dort aus Einsätze geflogen. In dieser Zeit hatte Patrick enormes menschliches Leid und gigantische technologische Wunder gesehen.
    Aber diese Waffen würden nicht mehr in diesem Jahrzehnt, vielleicht niemals zum Einsatz kommen, denn nur wenige Politiker und Bürokraten – zu denen die Regierung des gegenwärtigen US-Präsidenten Thomas Nathaniel Thorn nach Patricks Einschätzung bestimmt nicht gehörte – hatten den Mumm, sie einzusetzen. Eine einzige EB-52 Megafortress aus dem HAWC konnte mehrere Dutzend Panzerfahrzeuge vernichten und ein ganzes Infanteriebataillon in Schach halten, ohne vom feindlichen Radar entdeckt werden zu können und selbst übermäßig gefährdet zu sein; mit entsprechendem Einsatzbefehl hätte eine einzige Megafortress diesen ganzen Stützpunkt zerstören können, ohne auch nur die Zeltklappe eines unbeteiligten Zivilisten – falls es hier welche gab – rascheln zu lassen. Wie effektiv das Zusammenwirken eines kleinen Teams aus Kommandosoldaten mit einem StealthBomber sein konnte, hatten sie bereits am Himmel über Russland, sogar in der Nähe von Moskau demonstriert.
    Seit damals hatte Thorn das HAWC jedoch praktisch schließen lassen, die US-Bomberflotte größtenteils außer Dienst gestellt, die amerikanischen Streitkräfte um etwa ein Drittel verringert und weitere tiefe Einschnitte im Verteidigungshaushalt vorgenommen. McLanahan und die beiden anderen waren ohne Unterstützung ihrer Regierung hier in Samãh. Das war schmutzige, schwierige und gefährliche Arbeit.
    Kein Wunder, dass Patrick in letzter Zeit fast das Lachen verlernt hatte.
    »Kommen Sie mir bloß nicht mit diesem Nike-Ende-Scheiß«, sagte McLanahan über Funk. »Dies ist kein Kommandounternehmen, sondern wir wollen den Stützpunkt unauffällig erkunden – deshalb haben wir die FlightHawks über uns. Ich will, dass Sie sofort rauskommen.«
    »Dann soll ich die SS-12, die ich gerade entdeckt habe, wohl ignorieren?«
    »Was?«
    »Verdammt clever, sie auf einer Müllhalde zu verstecken«, sagte Wohl. Er bewegte sich weiter auf Bravo Two zu. Von Westen her führte eine kurze Rampe auf die Müllkippe – scheinbar als Zufahrt für die Lastwagen, die Müll in

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