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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Luft trug ihn sechs Meter hoch und fast dreißig Meter weit. Nach der Landung trabte er weiter, während er seine Umgebung mit den Sensoren auf seinem Helm absuchte. Libysche Soldaten deuteten in seine Richtung. Er musste einige Meter weit laufen, bis die Druckspeicher wieder gefüllt waren, und setzte dann mühelos über den Zaun. Seine Sensoren und Selbstschutzwaffen funktionierten automatisch – alle Soldaten in zehn Meter Umkreis wurden von einem starken Stromstoß getroffen und brachen bewusstlos zusammen.
    Zwei weitere Sprünge mit Zwischenspurts brachten Patrick zu der südlichen Müllgrube. Dort fand er alles so vor, wie Chris Wohl es beschrieben hatte: ein starkes Netz aus Stahl- oder Kevlarseilen, auf dem genügend Müll aufgehäuft war, um eine mobile Startrampe mit einer SS-12 zu tarnen. Als er die Grube betrat, sah er fünfzig Meter weiter ein zweites riesiges Transportfahrzeug stehen. Er fand sofort den Tankstutzen und setzte die Startrampe in Brand, genau wie es Wohl und Briggs ihm vorgemacht hatten. Dabei platzten die hinteren Zwillingsreifen, sodass die SS-12 von ihrer Führungsschiene rutschte. Sie würde binnen Sekunden mit brennendem Dieselöl bedeckt sein, und er konnte nur hoffen, dass ihr Gefechtskopf nicht hochgehen, sondern nur wegschmelzen würde. Da er nicht wusste, wie wirkungsvoll die Sicherheitsvorrichtungen der Russen waren oder wie gut die Libyer sie gewartet hatten, musste er annehmen, die aus explosivem Material bestehende äußere Hülle werde detonieren und starken Fallout bewirken. Bevor genau das bei einer dieser Raketen passierte, wollte er den Stützpunkt verlassen haben. Patrick machte sich rasch über den zweiten SS-12-Transporter her. Jetzt waren überall Detonationen zu hören – vor allem von Norden, wo Briggs Verwüstungen anrichtete. Patrick drehte sich in dem Augenblick um, in dem die Selbstschutzwaffen seines Anzugs einen weiteren libyschen Soldaten außer Gefecht setzten, der mit schussbereitem AK-47 aus einem Unterstand gestürmt kam. »Basis, Status des FlightHawk?«
    »Im Anflug, Angriff in wenigen Minuten«, antwortete Wendy McLanahan. »FlightHawk One sieht alle drei Müllgruben und hat gute Verbindung zu FlightHawk Two. Ihr könnt jederzeit abhauen. Ich war so frei und habe den Hammer für euch angefordert.« Der ›Hammer‹ war das Schwenkrotorflugzeug CV-22. In Begleitung einer zweiten Maschine dieses Musters, die als Tankflugzeug fungierte, hatte die Pave Hammer sie von der Katharina die Große über Ägypten nach Libyen gebracht und wartete jetzt ungefähr hundertfünfzig Kilometer südlich von ihnen in der Sahara.
    »Gut mitgedacht, Basis. Stalkers, wir treffen uns bei Sierra One.«
    Für seinen Rückzug hatte das Team an mehreren Stellen in der Wüste vergrabene Depots mit Batterien, Ersatzteilen, Wasser und Sanitätsmaterial angelegt; wurden diese Sachen nicht innerhalb von drei Tagen verbraucht, würden Sprengladungen das Beweismaterial vernichten.
    »Taurus, verstanden.«
    »Nike, verstanden.«
    »Pollux, verstanden.« Patrick hatte sich eben abgewandt, um über den Zaun des Stützpunkts zu springen, als Paul sich nochmals meldete:
    »Augenblick, Stalkers! Ich habe etwas entdeckt.«
    »Was denn, Pollux?«
    Paul McLanahan war zu verblüfft, um in Deckung zu gehen – er stand in freiem Gelände vor drei verwahrlost aussehenden Gebäuden, die an Wellblechhangars erinnerten. Als er gerade den Rückzug antreten wollte, gingen die großen Schiebetore der Hallen auf, und aus jeder rollten zwei mobile Startrampen MAZ-543 mit je einer Atomrakete SS-12 Scaleboard. »Stalkers, ich sehe aus den Gebäuden vor mir sechs riesige Raketen kommen. Ich glaube, dass das die gleichen SS-12 sind, die ihr in Brand gesetzt habt. Soll ich ...?«
    Dann verstummte Paul, denn die großen Transportfahrzeuge hielten bereits wieder. Weit ausladende Stahlstützen wurden ausgefahren, um die Startrampen zu stabilisieren, und die Mittelstreckenraketen begannen sich aufzurichten. Warnleuchten blinkten hektisch, und die Soldaten und Bedienungsmannschaften, die zwischen den Fahrzeugen umhergelaufen waren, hasteten in Deckung.
    »Hey, Jungs, ich glaube, die Libyer wollen diese Dinger starten«, sagte Paul.
    »Verdammt«, murmelte Patrick. »Basis, geschätzte Ankunftszeit der FlightHawks?«
    Patrick hatte keine Ahnung, wie lange es dauerte, eine SS-12 zu starten, aber er vermutete, dass das nur wenige Sekunden in Anspruch nahm, sobald die Rakete aufgerichtet war. »Stalkers, alle sofort

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