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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Verstand und seine Ausbildung und Erfahrung einzusetzen, um Schlachten zu gewinnen -aber dies war keine der Schlachten, für die er sich bestimmt fühlte. Er würde nicht sein Heim, sein Land oder seine Familie verteidigen. Hier ging es darum, die angeblich von einem Land ausgehende Gefahr für den Handel zu beseitigen, damit ein Ölmulti noch höhere Gewinne erzielen konnte. Das war ein Auftrag für einen privaten Sicherheitsdienst – oder für eine Söldnertruppe.
    Die auf der Hand liegende Frage: Verwandelte Patrick McLanahan sich in einen Söldner? Würde er in Zukunft nicht für Heim, Land oder Familie, sondern für Geld kämpfen?
    Vielleicht tat er das, zumindest im Augenblick. Wenn sein eigenes Militär ihn nicht mehr haben wollte, wurde es vielleicht Zeit, für das zu kämpfen, was er für richtig hielt – und sich für seine Mühe entschädigen zu lassen.
    »Ich bin dabei«, hörte Patrick sich sagen. »Ich sorge dafür, dass eine NIRT-Sat-Konstellation gestartet wird, und lasse ein paar FlightHawks startklar machen.« FlightHawks waren von Sky Masters Inc. entwickelte unbemannte Kampfflugzeuge, die vom Boden, von Flugzeugen oder Schiffen aus gestartet werden konnten und dafür eingerichtet waren, eine Vielzahl von Sensoren, Kameras, Funkgeräten oder ... Waffen zu tragen. Sie besaßen Stealth-Eigenschaften, ließen sich präzise steuern und waren sehr effektiv.
    »Jetzt geht’s los!«, rief Paul McLanahan, dessen elektronisch erzeugte Stimme seine erleichterte Zufriedenheit noch verstärkte. »Wir zeigen’s den Libyern mitsamt ihren verdammten Raketen!«
Samãh, Libyen, Einige Tage später
    »Nike, Status melden«, flüsterte Patrick ins Mikrofon seiner abhörsicheren Satellitenverbindung. Eine in seinem elektronischen Visier aufflammende Warnleuchte zeigte ihm, dass einer seiner Männer bereits Feindberührung hatte. Schon wenige Minuten nach Beginn ihres Erkundungsvorstoßes, der rasch und lautlos hatte ablaufen sollen, waren sie enttarnt.
    »Dieser Kerl ist aus dem Nichts aufgetaucht, und der verdammte Anzug hat ihn automatisch flachgelegt«, meldete Chris Wohl, der früher Master Sergeant im Marinekorps gewesen war. »Mir fehlt nichts, und ich stoße weiter vor.«
    »Dies soll eine unauffällige Erkundung sein, Nike, kein Stoßtruppunternehmen. Wir können ein andermal zurückkommen.«
    »Alarmieren wir sie, verlegen sie vielleicht ihre Raketen, und dann müssten wir sie erneut aufspüren«, protestierte Wohl. »Ich glaube, dass mich nur dieser eine Kerl gesehen hat, und da er kein Wachposten zu sein scheint, reicht die Zeit vermutlich aus. Außerdem haben Sie diesen Anzug konstruiert, nicht ich. Wollten Sie eine unauffällige Erkundung, hätten Sie mir zeigen müssen, wie die Automatik abgestellt wird. Mir fehlt nichts, und ich stoße weiter vor.«
    Einmal ein draufgängerischer Marineinfanterist, immer ein draufgängerischer Marineinfanterist, dachte Patrick McLanahan, während er die Übersichtsdarstellung in seinem elektronischen Visier kontrollierte. Patrick kniete in einer flachen Senke nur wenige Meter innerhalb des Zauns, der einen vor kurzem entdeckten libyschen Militärstützpunkt bei Samãh, ungefähr dreihundert Kilometer südlich von Bengasi, umgab. Sie hatten den Auftrag, von drei Seiten in diesen abgelegenen Stützpunkt in der Wüste einzudringen und ihn ungesehen zu erkunden. Nach Erkenntnissen westlicher Geheimdienste war Samãh ein Ausbildungslager für Terroristen, aber die »privaten Geheimdienstexperten« behaupteten, Samãh sei seit kurzem ein geheimer Raketenstützpunkt, von dem aus Ziele in Ägypten, dem Tschad, in Südeuropa und dem Mittelmeerraum angegriffen werden könnten – möglicherweise mit russischen oder chinesischen Mittelstreckenraketen, die mit biologischen und chemischen Gefechtsköpfen bestückt waren.
    Der Plan sah vor, dass die Eindringlinge gleichzeitig vorstoßen, mit ihrer Ausrüstung Infrarot- oder Digitalaufnahmen machen, sie über die Aufklärungssatelliten an ihre Basis übermitteln und wieder verschwinden würden, ohne dass jemand etwas von ihrer Anwesenheit merkte. Entdeckten die Libyer, dass Samãh ausgespäht worden war, würden sie womöglich alles wieder abtransportieren und den Stützpunkt in ein bescheidenes Ausbildungslager zurückverwandeln.
    Aber Chris Wohl war der erfahrenste und am besten ausgebildete Kommandosoldat des Teams – und er agierte nach einem eigenen Zeitplan, der dem aller anderen stets einige Schritte voraus war, überlegte

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