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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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mit einem gesprochenen Befehl. Die Flughöhe der beiden heranrasenden Lenkwaffen schwankte etwas, aber sie blieben auf Kurs und hielten genau auf die Katharina zu. »Da ve, sofort Abwehrmaßnahmen an Steuerbord!«
    Hinter ihm zischten zwei Raketen aus ihren versteckten Behältern. Sie waren elektronische Köder, deren abgestrahlte Funk- und Infrarotsignaturen mehrere tausend Mal stärker und heller als das Schiff waren. So stellten sie verlockende Ziele dar. Würden sie verlockend genug wirken?
    Das taten sie. Beide Lenkwaffen bogen nach rechts ab und machten Jagd auf die Köder. Patrick verfolgte sie mühelos mit der Vulcan. Die erste Lenkwaffe traf den ersten Köder – aber der zweite Köder musste ausgefallen oder ins Meer gestürzt sein, denn die zweite Lenkwaffe hielt nach einem kurzen Schlenker nach rechts wieder genau auf die Katharina zu. Auf einen gesprochenen Befehl Patricks eröffnete die sechsläufige Maschinenkanone das Feuer. Sie stieß eine fünf Meter lange Flammenzunge aus, und vor dem Stinger-Team prasselten hundert leere Hülsen aufs Deck. In der Ferne detonierte die zweite feindliche Lenkwaffe in einem Feuerball.
    »Vorderes MANPADS zu mir!«, befahl Patrick laut. Während er die Vulcan so behutsam aufs Deck legte, als lege er eine Golftasche am Rand des Grüns ab, traten zwei Kommandos vor und legten ihm das Rohr mit der Fla-Lenkwaffe auf die Schulter. Patrick erfasste sofort die anfliegenden Jäger, wartete, bis sie in Reichweite waren, und schoss dann die Stinger ab. Der führende Jäger musste den Lenkwaffenstart sofort gesehen haben, denn er kurvte augenblicklich steil rechts weg und begann Leuchtfackeln als Köder auszustoßen. Der zweite Jäger reagierte jedoch nicht so schnell. Er kurvte weniger steil weg, als wollte er seinem Rottenführer bei Nacht und in geringer Höhe über dem Meer nicht zu nahe kommen, und stieß erst Leuchtfackeln aus, als es viel zu spät war. Die Stinger steuerte unbeirrbar die heiße Schubdüse seines Triebwerks an und detonierte darin. Das Stinger-Team konnte nachts nicht so weit sehen, aber mit seinem Millimeterwellen-Radar und seinen Infrarotsensoren konnte Patrick beobachteten, wie der zweite Jäger dem Meeresspiegel gefährlich nahe kam, wieder Höhe gewann, erneut sank, nochmals stieg und dann fast senkrecht ins schwarze Mittelmeer stürzte. Er sah keinen Schleudersitz, der aus dem Flugzeug geschossen wurde, und auch keinen Fallschirm.
    »Einer abgeschossen«, meldete Patrick. Nach all den Toten, all der Zerstörung, all den Schmerzen, die er in dieser Nacht gesehen hatte, bedeutete der Absturz eines unbekannten Angreifers ihm überhaupt nichts. »Erster Bandit peilt null-achtnull, zwölf Meilen, dreht nach Osten ab.«
    In diesem Augenblick hörte er das Schwenkrotor-Flugzeug CV-22 Pave Hammer vom Oberdeck abheben. Gott sei Dank!
    sagte er sich. Nun war Wendy in Sicherheit, wenn es ihnen gelang, die Jäger von der CV-22 fernzuhalten, bis sie im Tiefstflug dicht über dem Meeresspiegel entkommen war. »Taurus hat drei Banditen, Peilung zwo-fünf-null, Entfernung neun Meilen, rasch abnehmend«, meldete Hal Briggs auf der Einsatzfrequenz.
    »Nike hat Kontakt mit Banditen bei zwo-fünf-null«, bestätigte Chris Wohl. »Wechsle auf Stinger über. Taurus, Sie behalten die Vulcan.«
    »Sollen wir nicht beide eine Stinger nehmen?«, schlug Briggs vor. »Ich kann mir nach dem Start die Vulcan greifen und jeden abschießen, der vielleicht durchkommt.«
    »Einverstanden.«
    »Stalkers, ich habe ein Überwasserziel, Peilung zwo-zwodrei, Entfernung neunundzwanzig Meilen«, meldete Dave Luger. »Es erfasst uns mit einem India-Band-Rundsuchradar Plank Shave und einem India-Band-Feuerleitradar Hawk Screech. Ich tippe auf eine Fregatte der Koni-Klasse, vermutlich ein libysches Schiff. Sie kommt mit fast dreißig Knoten auf uns zu und dürfte jeden Augenblick in Lenkwaffenreichweite sein.«
    »Hätten wir uns denken können, dass das Libyer sind«, murmelte Chris Wohl.
    »Ob sie wohl sauer sind, weil wir ihre Atomraketen in die Luft gejagt haben?«, fragte Briggs ironisch.
    »Sauer genug, um jedes Schiff anzugreifen, das die Pave Hammer an Bord gehabt haben könnte«, sagte Patrick. »Wir nehmen uns erst die Jäger, dann die Fregatte vor.«
    Das Offenkundige brauchte er nicht auszusprechen: Ihnen stand ein Kampf bevor, bei dem sie nur sehr geringe Überlebenschancen hatten.
    Als die libyschen Jäger näher kamen, starteten FlaLenkwaffen Stinger von der Steuerbordreling und

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