Brown, Dale - Feuerflug
Materialforschung und Waffentechnik auf den Markt zu bringen«, sagte Mrs. Duffield. »Wir sind nicht daran interessiert, schon existierende Technologien fortzuentwickeln – wir wollen die Technologien der nächsten Generation entwickeln. Wir wissen, dass Sky Masters Inc. mit an der Spitze des technischen Fortschritts steht. Daran wollen wir teilhaben. Wir sind bereit, eine ansehnliche Kapitalbeteiligung anzubieten, die durch Personal und Konzepte ergänzt werden soll.«
»Konzepte? Sie meinen, Sie wollen sich mit einem Bündel Ideen in meine Firma einkaufen?«, fragte Jon. »Was täte ich mit denen? Ideen habe ich selber genug, vielen Dank.«
»In letzter Zeit scheinen Sie sich damit begnügt zu haben, Bestehendes zu verbessern, statt Neues zu erfinden«, sagte sie. »Wir können Ihnen helfen. Wir haben einige der besten jungen Ingenieure, die nur darauf brennen, loslegen zu können.«
»Im gegenwärtigen Börsen- und Investitionsklima«, sagte Hudson, »ist’s einfacher und besser, sich an einer schon bestehenden Firma zu beteiligen, die vielleicht ... wie soll ich sagen ...?«
»Die mit dem Geld ihrer Aktionäre großzügig umgeht, wie Sie gesagt haben«, stellte Jon vorwurfsvoll fest.
»›Großzügig‹«, wiederholte die Kleine. »Das hat Mami gesagt.« Jon lächelte ihr flüchtig zu.
»So gewinnen letztlich alle Beteiligten«, sagte Mrs. Duffield. »Wir tragen zu weiteren Erfolgen und nachhaltigem Wachstum von Sky Masters bei und positionieren Sie als das Unternehmen der Zukunft, während alle übrigen staatlichen Auftragnehmer zu kämpfen haben, um den Kopf über Wasser zu behalten.«
»Wir müssen nicht kämpfen«, sagte Helen. »Lesen Sie unseren Börsenprospekt. Nach unserer Überzeugung reichen unsere liquiden Mittel noch mindestens ...«
»Zwei Monate? Vielleicht ein weiteres Vierteljahr? Maximal ein halbes Jahr?«, warf Hudson ein. »Länger geben wir Ihnen nicht.«
»Ach, wirklich?«, fragte Jon aufgebracht. »Nun, die Firma steht nicht zum Verkauf, und wir benötigen weder Geld noch gute Ratschläge von Außenstehenden.«
»Sie sind ein börsenotiertes Unternehmen, das in Gefahr ist, wegen zu geringer Umsätze und Handelsbeschränkungen, zu denen durch Ihren Einspruch geplatzte Aktienverkäufe gehören, aus dem Nasdaq-Index gestrichen zu werden«, stellte Mrs. Duffield fest. »Wir haben auch Ihre persönlichen Vermögensverhältnisse durchleuchtet. Sie haben mehrmals versucht, alle Aktien Ihrer Firma zurückzukaufen, aber das ist jedes Mal schief gegangen. Privat sind Sie reich, aber zur Finanzierung dieser Aufkaufversuche haben Sie viele Ihrer Vermögenswerte hoch beleihen müssen. Der Kurs der SMI-Aktie fällt seit vielen Monaten stetig, was Ihrem eigenen Aktiendepot natürlich geschadet hat. Sie steuern ein sinkendes Schiff, Dr. Masters.«
»Danke für die finanziellen Ratschläge, aber die brauchen wir nicht.«
»Wie Sie wissen, stehen wir bereits mit mehreren Ihrer Großaktionäre in Verbindung«, sagte Hudson. Das wusste Jon nur allzu gut – es war der Hauptgrund für diese Besprechung. »Keiner hat seine Meinung offen geäußert, aber es gibt viel Unbehagen in Bezug auf das Unternehmen und Ihre Art, es zu führen. Die Großaktionäre sind noch nicht zusammengekommen, um ihr weiteres Vorgehen abzustimmen, aber fast alle haben angedeutet, dass sie nichts gegen eine Übernahme durch Aktientausch oder -verkauf hätten. Wie Mrs. Duffield zuvor gesagt hat, wollen wir keine Firmen ausschlachten, aber wir können beurteilen, wann ein Unternehmen ein Kandidat für eine freundliche oder feindliche Übernahme ist. Sky Masters Inc. ist einer.«
»Ihre Aktionäre haben uns gesagt, dass frisches Blut, neue Gesichter und innovative Führerschaft immer gebraucht werden«, fügte Mrs. Duffield hinzu. »Sierra Vistas Partners hat schon viele Unternehmen aller Größen erfolgreich reorganisiert, wiederbelebt und so ihren Börsenwert gesteigert, was Aktionären und Mitarbeitern gleichermaßen zugute gekommen ist. Wir wollen an der Zukunft teilhaben, Dr. Masters. Wir wollen diese Chance nutzen, unser Talent und unsere Innovationsfähigkeit einzusetzen, um die Technologien der nächsten Generation mit minimalen Kosten zu entwickeln.«
»Talent? Welches Talent?«, fragte Jon irritiert. »Sie behaupten immer wieder, Sie hätten großartige, wundervolle Talente zur Verfügung. Wo haben Sie die gefunden? Spezialisten aus unserer Personalabteilung sind zehn Monate im Jahr weltweit auf Reisen, um die
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