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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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International Jetport. Wir haben einen Rundgang durch die Fertigungsstätten vorgesehen, dann ein gemeinsames Mittagessen, danach einen Vortrag über gegenwärtige Projekte und unsere Pläne für zukünftiges Wachstum. Suzanne?« Jons Sekretärin gab ihr zwei schmale Ordner. »Hier finden Sie unseren testierten Jahresabschluss, die letzten Quartalsberichte und die neuesten Prüfberichte vom Verteidigungsministerium und Haushaltsausschuss des Kongresses zur finanziellen Lage unserer Firma. Aus all diesen Unterlagen werden Sie ersehen, dass Sky Masters Inc. gut aufgestellt ist, um die momentane Wirtschaftsflaute zu überwinden und sich bietende neue Chancen zu ergreifen.«
    »Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen wollen«, sagte Jon und stand rasch auf. »Ich muss leider ins Labor zurück. Aber wir sehen uns um halb eins beim Mittagessen, und ich stehe Ihnen danach für Fragen zur Verfügung. Ich hoffe, die Besichtigung macht Ihnen ...«
    »Wir haben die Fabrik schon besichtigt, Dr. Masters«, unterbrach Mrs. Duffield ihn. »Wir sind seit gestern hier, haben Sie das vergessen? Sie haben uns die Fabrik gestern zeigen lassen.«
    »Und wir haben die Bilanzzahlen bereits von Ihrer Webseite und der Buchprüfungsabteilung des Verteidigungsministeriums heruntergeladen«, sagte Hudson. »Ihre Mitarbeiter sind zu loben. Ihre ins Netz gestellten Informationen entsprechen genau den amtlichen Zahlen, ohne Ihre Situation zu beschönigen oder sonstwie zu verfälschen.«
    »›Situation‹?«, fragte Jon abwehrend.
    Er blieb stehen. »Hier gibt’s keine ›Situation‹.«
    Mrs. Duffield starrte die Tischplatte an, als wappne sie sich für die unvermeidbare Konfrontation; dann breitete sie die Hände aus und musterte Jon streng. »Bei allem Respekt, Dr. Masters, drängt sich der Eindruck auf, dass Ihre Firma, sagen wir mal, recht großzügig mit dem Geld ihrer Aktionäre umgeht.«
    »›Großzügig‹? Was soll das heißen?«
    »Nach Ansicht unserer Analysten gibt Ihre Firma viel Geld aus, kauft Geräte und Liegenschaften, betreibt Flugzeuge und startet Satelliten – alles ohne offensichtliche Möglichkeiten, diese Aktivitäten in staatliche Aufträge umzusetzen«, sagte Mrs. Duffield. »Sky Masters ist ein börsennotiertes Unternehmen, das seinen Aktionären gegenüber keine Rechenschaft schuldig zu sein scheint.«
    »Wahrscheinlich kennen Sie uns doch nicht so gut, wie Sie glauben.«
    »Ihre Investitionen sind nicht annähernd durch Einnahmen aus staatlichen Aufträgen gedeckt«, stellte Hudson fest. »Sie haben Projekte mit einer Laufzeit von zwei, drei, fünf oder sogar zehn Jahren, für die es keine Verträge, keine Anforderung eines Angebots, nicht einmal Machbarkeitsstudien gibt.«
    »Wir sind nicht nur eine Entwicklungs- und Konstruktionsfirma, sondern auch ein Forschungszentrum«, sagte Helen. Jon setzte sich wieder und machte sich bereit, sein Unternehmen gemeinsam mit seiner Frau zu verteidigen, wobei es darauf ankam, eine geschlossene Front zu präsentieren. »Jon und ich haben den größten Teil unseres Berufslebens in der Forschung verbracht, wobei wir die meisten Projekte ganz ohne staatlichen Anstoß in der eigenen Firma in Angriff genommen haben. Jon hat mehr als tausend Artikel über Dutzende von Zukunftstechnologien geschrieben, von denen staatliche Stellen noch nie etwas gehört haben.«
    »Wir setzen Forschungsberichte und Machbarkeitsstudien in die Praxis um, Leute«, sagte Jon, »nicht andersherum. Unsere Auftraggeber lesen die Zusammenfassung unserer Forschungsberichte und werden so zu neuen Ideen angeregt. Deshalb kommen sie zu uns, wenn sie etwas brauchen.«
    »Aber in letzter Zeit nicht mehr«, sagte Hudson. »Staatliche Aufträge haben Sie praktisch keine mehr.«
    »Wir bekommen jeden Monat vier bis fünf Aufträge, bestehende Technologien weiterzuentwickeln oder Machbarkeitsstudien durchzuführen«, sagte Helen. »Gut, das sind keine langfristigen Aufträge, die uns das große Geld bringen, aber sie decken unsere Unkosten, damit wir uns darauf konzentrieren können, worauf wir uns am besten verstehen – die Entwicklung bahnbrechender Technologien. Die Aufträge kommen dann von selbst. Alles braucht seine Zeit.«
    »Trotzdem tappen wir im Dunkeln, weil die Zahlen offenbar nicht stimmen«, fasste Hudson nach. »Obwohl Investoren, Aktionäre und leitende Angestellte Ihnen größere Geldmittel zur Verfügung gestellt haben, weisen Sie einen kleinen Verlust aus. Aber wenn wir uns hier umsehen, wird allein

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