Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
besten Wissenschaftler, Ingenieure und Studenten zu interviewen. Sind sie irgendwo dort draußen, haben wir sie bereits identifiziert und versuchen, sie hierher oder in unser zweites Forschungszentrum in Las Vegas zu locken. Ich kenne sie alle recht gut – ich habe längst mit allen Spitzenleuten auf den für uns in trage kommenden Gebieten gesprochen.«
    »Mami?«
    Das war wieder die Kleine, die ihrer Mutter die Fachzeitschrift hinhielt.
    »Vielleicht wär’s besser, wenn Ihre Tochter draußen warten würde«, schlug Jon kühl vor. Er streckte eine Hand nach der Sprechanlage auf dem Konferenztisch aus.
    Mrs. Duffield lächelte ihm zu. Dann beugte sie sich zu ihrer Tochter hinunter, ohne Jon dabei aus den Augen zu lassen. »Ja, Schätzchen?«
    »Sieh nur.« Die Kleine deutete auf einen der Artikel in der Fachzeitschrift.
    »Ach, den meinst du. Ist das nicht ein hübsches Bild?« Mrs. Duffield nahm ihrer Tochter die Zeitschrift aus den Händen. »Journal of the Association of Applied Energy Engineers – in Fachkreisen als ›Zap Mag‹ bekannt, nicht wahr?«, fragte sie Jon.
    »Schon möglich.« Er drückte auf die Sprechtaste. »Suzanne, könnten Sie die kleine ... die kleine ...« Jon merkte, dass er den Namen des Mädchens nicht kannte. » ... Mrs. Duffields Tochter für kurze Zeit betreuen?«
    »Und ich sehe, dass das ein Artikel über ... Was steht darin?«, fragte Mrs. Duffield die Kleine, ohne Jon dabei aus den Augen zu lassen. Jon und Helen starrten die Frau völlig verblüfft an. Was fiel ihr ein, ihre kleine Tochter in ein Gespräch über einen Artikel in einer Fachzeitschrift zu verwickeln?
    »Die Überschrift lautet: ›Voraussetzungen für die verbesserte Ausbreitung von Laser-Energiefeldern in der unteren Atmosphären ,wie interessant. Haben Sie diesen Artikel gelesen, Dr. Masters?«
    »Nein, das habe ich nicht. Suzanne ...«
    »Ein faszinierender Artikel«, sagte Mrs. Duffield mit unüberhörbar gespielter Begeisterung. »Meines Wissens waren Sie der Mann, der die theoretischen Grundlagen für die Entwicklung der ersten praktisch verwendbaren Plasmafeld-Waffe erforscht hat, nicht wahr, Dr. Masters? Aber sie kann im Allgemeinen nur in der oberen Atmosphäre eingesetzt werden, weil die Plasmawelle durch Edelgase, die in den unteren Schichten unter höherem Druck stehen, verzerrt wird. In diesem Artikel wird erläutert, weshalb Laser-Energiefelder auf dem Gefechtsfeld wirksamer sind.«
    Jon sah Mrs. Duffield erstaunt an, dann griff er zögernd nach der Zeitschrift, die sie ihm hinreichte. Als er den Namen der Verfasserin las, runzelte er verblüfft die Stirn. ›»Von Dr. Kelsey Duffield‹? Aber ich dachte, Sie hätten gesagt, Sie seien Wirtschaftsprüferin?«
    »Das bin ich«, bestätigte die Frau. »Aber ich heiße Cheryl Duffield.« Sie zeigte auf das kleine Mädchen, das mit einem Lächeln auf dem Gesicht neben ihr stand. »Dr. Masters, dies ist Dr. Kelsey Duffield.«
    Jon machte ein komisches kleines Geräusch, als wollte er lachen, aber er wusste sofort, dass er hereingelegt worden war.
    »Sie ... du bist Kelsey Duffield?«, fragte Helen ungläubig.
    »Ja, Dr. Helen«, antwortete die Kleine leise kichernd.
    »Machen Sie sich nichts daraus – diesem Trugschluss erliegen alle Leute«, sagte Hudson. »Cheryl hält die Komödie immer so lange wie irgend möglich durch.« Er grinste, dann fügte er hinzu: »Dies war der bisherige Rekord, glaube ich.«
    »Das war kein ›Trugschluss‹«, protestierte Jon. »Sie haben mich bewusst reingelegt.«
    »Über diesem Artikel sind Sie abgebildet, Mrs. Duffield«, stellte Helen beunruhigt fest.
    »Würden Sie einen Artikel lesen, über dem eine Neunjährige abgebildet ist?«, fragte Cheryl. »Die meisten Ingenieure und Wissenschaftler täten’s nicht. Obwohl heute bis zu ein Prozent der Leute, die Magister werden oder promovieren wollen, fünf Jahre jünger als der Durchschnitt sind – und Kelsey war bei ihrer ersten Promotion dreiundzwanzig Jahre jünger –, gelten junge Wissenschaftler noch immer als Kuriositäten. Außerdem ist uns das witzig vorgekommen.«
    »Tut mir Leid, ich kann das so wenig witzig finden wie die Tatsache, dass Sie sich mit einem bewussten oder unabsichtlichen Täuschungsmanöver hier eingeschlichen haben«, sagte Helen scharf. »Besprechungen dieser Art basieren in hohem Maß auf Professionalismus und gegenseitigem Vertrauen, von dem Sie nichts haben erkennen lassen. Jon?« Sie sah zu ihrem Mann hinüber und erwartete, dass er sich

Weitere Kostenlose Bücher