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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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es zuließen. Als sie sich ihm zuwandte, sah sie zu ihrer Überraschung, dass auch ihm Tränen übers Gesicht liefen. Susan klammerte sich an ihn, sehnte sich danach, mehr als nur seinen Panzer zu berühren, und streckte schließlich eine Hand nach seinem tränennassen Gesicht aus.
    »Mein Mann ist an einem der höchsten islamischen Feiertage in einer Moschee ermordet worden«, stieß Susan schluchzend hervor. »Ich war neben ihm, bis Zuwayy aus Libyen und Chalid al-Khan, der Vorsitzende unseres Obersten Gerichts, mich von ihm weggezerrt haben. Ich weiß, dass die beiden gemeinsame Sache gemacht haben. Ich weiß, dass sie sich verschworen haben, meinen Mann zu ermorden. Nur al-Khan konnte anordnen, dass die Wachposten durch andere Männer ersetzt wurden, die den Auftrag hatten, die Attentäter durchzulassen. Ich will, dass die beiden dafür büßen!«
    »Mein ... mein Bruder ist bei dem Angriff auf Samãh umgekommen«, hörte sie ihn unter Tränen sagen. »Er hat sich geopfert, um die Raketen zu zerstören. Dann ... dann mussten wir unser Schiff aufgeben, als es von einem libyschen Kriegsschiff angegriffen wurde – aber meine Frau ist zurückgeblieben, um einen Angriff gegen die libysche Lenkwaffenfregatte zu starten.«
    »Ihre Frau?«, fragte Susan ungläubig. »Sie ... Sie haben bei diesem Unternehmen ihren Bruder und Ihre Frau verloren? Mein Gott ...«
    »Ich glaube, dass meine Frau noch lebt – ich kann nicht sagen, wie und woher ich das weiß, aber sie lebt noch«, sagte Patrick. »Ich werde jeden Quadratzentimeter Libyens absuchen, bis ich sie gefunden habe.« Er hob seine gepanzerte Rechte und ballte sie zur Faust. »Und ich werde jeden umbringen, der sich mir in den Weg stellt!«
    »Wie ... wie grässlich. Wie absolut schrecklich«, flüsterte Susan. Sie legte ihre Finger auf seine Wange und drehte sein Gesicht etwas zu sich herum. »Ich wollte, ich könnte Ihnen helfen, aber das kann ich nicht. Ich weiß nicht, ob ich in Ägypten noch Autorität besitze – vielleicht bin ich hier ebenso gefährdet wie Sie in Libyen. Ob General Baris auch zum Sicherheitsberater des nächsten Präsidenten ernannt wird, ist noch nicht abzusehen. Übernehmen die Mullahs wie befürchtet die Macht, wird er nicht nur entlassen, sondern vielleicht sogar inhaftiert oder ermordet. Aber solange wir noch Autorität besitzen, können Sie und Ihre Männer an Bord dieser Fregatte bleiben. Trotzdem sollten Sie die El-Arish zu Ihrer eigenen Sicherheit bald verlassen. Brauchen Sie dabei Unterstützung, steht sie Ihnen zur Verfügung.«
    Patrick dachte an Wendy, und er dachte darüber nach, wie einsam er sich auf diesem ägyptischen Kriegsschiff fühlte, das von der ägyptischen Kriegsmarine umzingelt in ägyptischen Gewässern lag. Er hatte keinen Plan, und seine Optionen schwanden rasch. Im Augenblick konnte er nur den Rückzug antreten. »Danke«, sagte er. »Wir brauchen nichts außer einem Boot, das uns an Land bringt, und eine Landegenehmigung für unser Transportflugzeug. Dann verschwinden wir noch heute Nacht.«
    »Sie sollen alles haben, was Sie brauchen.« Susan zeigte auf den neben ihr stehenden Aktenkoffer. »In diesem Aktenkoffer finden Sie CD-ROMs mit unseren neuesten nachrichtendienstlichen Erkenntnissen über alle Mittelmeer-Anrainerstaaten. Das Material ist teilweise erst wenige Stunden alt. Fotos, Agentenberichte, Satellitenbilder, abgehörter Funkverkehr und weitere ausgewertete Quellen. Damit müssten Sie Ihre Frau und Ihre vermissten Männer leichter finden können.« Er merkte, dass er noch immer ihre Schultern umfasst hielt, und wollte die Hände wegnehmen, aber Susan griff nach seinen gepanzerten Händen und hielt sie auf ihren Schultern fest. »Ich danke Ihnen für alles, was Sie für Ägypten getan haben«, sagte sie. »Ich bedaure die Opfer, die Sie für unser Land gebracht haben.«
    »Was werden Sie jetzt tun, Susan?«
    Susan seufzte. »Nach Kairo zurückkehren, um meinen Mann zu begraben.«
    »Das könnte sehr gefährlich sein, denke ich.«
    »Ich muss es tun«, sagte sie nachdrücklich. »Das ist meine letzte Pflicht als First Lady Ägyptens. Danach kann ich anfangen, meine Zukunft zu planen.«
    »Was haben Sie vor?«
    »Das weiß ich noch nicht. Unter Umständen bin ich nur in den Vereinigten Staaten vor den Feinden meines Mannes sicher.« Sie machte eine Pause, dann sah sie zu Patrick auf. »Und Sie? Kehren Sie auch nach Hause zurück?«
    »Ich halte nichts davon, den Rückzug anzutreten, bevor der Kampf zu

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