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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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zu können. Sonst noch etwas?«
    »Aywa, inschallah«, antwortete Baris. »Mein Freund, unser Präsident Dr. Kamal Ismail Salaam, und seine Frau Susan sind gestern in Kairo bei den Feierlichkeiten anlässlich des Geburtstags des Propheten Mohammed einem Attentat zum Opfer gefallen. Nach ersten Erkenntnissen scheinen die Selbstmordattentäter der Muslim-Bruderschaft angehört zu haben.«
    »Ja, davon habe ich gehört. Das tut mir Leid«, sagte Patrick hölzern. Nach all den Toten, die er in den vergangenen vierundzwanzig Stunden gesehen hatte, war ihm die Nachricht von Salaams Tod herzlich gleichgültig. »Ich weiß, dass Präsident Salaam in den Vereinigten Staaten sehr angesehen war; seine Frau war früher Offizier der amerikanischen Luftwaffe, glaube ich.«
    »Ganz recht.« Ein interessanter Kommentar, fand Baris. War dieser »Castor« vielleicht selbst ein ehemaliger Offizier der U.S. Air Force? »Nach Erkenntnissen unserer Nachrichtendienste war die Muslim-Bruderschaft unter Führung von Jadallah Zuwayy aus Libyen für das Attentat verantwortlich. Der Befehl, als Vergeltung für den Angriff auf den Raketenstützpunkt Samãh Schiffe in internationalen Gewässern anzugreifen, dürfte ebenfalls von ihm gekommen sein. Vermute ich richtig, dass Ihre Männer und Sie dieses Kommandounternehmen gegen Samãh durchgeführt haben?«
    »General Baris, ich habe Sie und Ihren Adjutanten nur an Bord gelassen, damit Sie sich selbst davon überzeugen können, dass die El-Arish und ihre Besatzung gut behandelt werden. Und ich verspreche Ihnen, dass das bis zu unserem Abzug so bleibt, wenn Ihre Leute weiterhin meine Befehle befolgen«, sagte Patrick streng. »Ich habe Sie nicht hier heraufkommen lassen, damit Sie mich verhören können. Maas salama, General.«
    »Wie ich höre, haben Sie das Meer in der Umgebung der Untergangsstelle Ihres Schiffs abgesucht«, fuhr Baris fort. »Daraus schließe ich, dass Sie bei den libyschen Angriffen einige Ihrer Männer verloren haben. Gestatten Sie mir, Ihnen dafür mein Beileid auszusprechen, Sir.«
    Patrick, der plötzlich einen Kloß im Hals hatte, musste tief Luft holen, um weiterreden zu können. »Ich gebe Ihnen zehn Minuten Zeit, mit Fregattenkapitän Faruk zu sprechen, General. Gehen Sie jetzt.«
    »Ich spüre Ihren Schmerz, Castor«, sagte eine Frauenstimme – eine amerikanische Frauenstimme.
    Patrick wandte sich unwillkürlich der Stimme zu, wobei das elektronisch gesteuerte Exoskelett seine Bewegung unterstrich und beschleunigte. General Baris’ Adjutant hatte Schirmmütze und Sonnenbrille abgesetzt und erwies sich nun als Frau – als eine sehr schöne Frau, auch wenn sie eine schwarze Klappe über dem linken Auge trug.
    »Texas ...«
    »Das habe ich nicht gewusst, Castor«, sagte David Luger, der ebenso überrascht war wie Patrick. »Er ... sie, meine ich, ist nach Waffen durchsucht worden, aber nicht, um sein oder ihr Geschlecht festzustellen.«
    Baris sprach die Frau an. »Ich bin unten, Madame, und rede mit Fregattenkapitän Faruk.« Er verbeugte sich leicht vor ihr und ging. Die Leibwächterin blieb, zog sich aber diskret einige Schritte weit zurück. David zögerte kurz, gelangte dann aber zu dem Schluss, dass keine der beiden Frauen eine Gefahr für Patrick bedeutete. Er stellte den Aktenkoffer neben der ersten Frau ab und begleitete Baris nach unten.
    »Im Allgemeinen verbeugen Generale sich nicht vor ihrer Adjutantin und nennen sie auch nicht ›Madame‹«, stellte Patrick fest. »Vermute ich richtig, dass ich mit Madame Susan Salaam, der Witwe des ägyptischen Präsidenten, spreche?«
    »Richtig«, bestätigte Susan Bailey Salaam. Sie deutete auf ihre Leibwächterin. »Das ist Hauptmann Amina Shafik von der Republikanischen Garde, die General Baris mir als Leibwächterin zugeteilt hat. Vermute ich richtig, dass ich mit dem Führer des amerikanischen Kommandoteams spreche, das Samãh überfallen und eine größere Anzahl taktischer Raketen, darunter einige mit chemischen und nuklearen Gefechtsköpfen, zerstört hat?«
    »Was tun Sie hier, Mrs. Salaam?«
    »Überleben«, antwortete Susan seufzend. »Und was tun Sie hier, Castor? Sind Sie auf einer Art Kreuzzug, um die Welt von Massenvernichtungswaffen zu befreien? Oder haben Sie eine besondere Beziehung zu Ägypten, die Sie dazu bringt, Ihr Leben und das Ihrer Männer dafür zu riskieren, Waffen zu zerstören, die vermutlich nicht auf irgendwelche amerikanischen Ziele gerichtet sind?«
    »Sollte die Zerstörung der in

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