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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Ende ist«, antwortete Patrick.
    »Lebt meine Frau noch, befreie ich sie. Ist sie tot, müssen die Libyer dafür bezahlen, dass sie uns jemals angegriffen haben.«
    »Was werden Sie tun?«
    »Ich kann nicht hoffen, sie durch Satellitenaufnahmen zu finden, und es gibt zu viele Stützpunkte, auf die sie gebracht worden sein könnte«, sagte Patrick.
    »Deshalb werde ich mich direkt an den Verantwortlichen wenden. Ich werde Zuwayy ein Angebot machen, das er nicht ablehnen kann.« Er betrachtete Susan, dann fügte er hinzu:
    »Ich denke, dass Sie selbst auch noch einige Kämpfe zu bestehen haben werden.«
    »Kämpfe?«
    »Jemand hat Ihren Mann ermordet und versucht, Sie umzubringen, Susan«, stellte Patrick fest. Er sah ihr forschend in die Augen, als versuche er zu beurteilen, ob das, was er sagen wollte, wirklich zutraf. »Sie sind eine Soldatin. Niemand könnte Ihnen einen Vorwurf machen, wenn Sie flüchten würden – aber irgendetwas sagt mir, dass es nicht Ihre Art ist, kampflos aufzugeben.«
    »Welchen Rat geben Sie mir – als Soldat?«
    Patrick widersprach ihrer Vermutung nicht, sondern erwiderte ihren Blick gelassen und sagte: »Stellen Sie fest, wer Ihre Verbündeten und Mitkämpfer sind. Sammeln und ordnen Sie Ihre Kräfte, beurteilen Sie dann die Lage. Sind Ihre Kräfte überlegen, kämpfen Sie; sind sie unterlegen, fliehen Sie, um Ihre Kräfte zu erhalten; sind sie gleich stark, bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie den Feind nicht zur Ruhe kommen.«
    »Sun-Tsu. Grundlagen der Kriegsführung«, sagte Susan nickend. Sie lächelte schwach. »Ich bin so lange die Frau eines Politikers gewesen, dass ich meine soldatische Ausbildung fast vergessen habe. Aber ich habe keine Armee und vermutlich auch bald kein Land mehr. Überleben scheint im Augenblick mit das Wichtigste zu sein.« Sie machte eine Pause. »Vielleicht sollte ich mit der Führung der Nationalen Demokratischen Partei sprechen und ihr anbieten, den Präsidentschaftskandidaten unserer Partei zu unterstützen. Ministerpräsident Dr. Kalir wird bestimmt kandidieren. Auch Chalid al-Khan, der oberste ägyptische Richter, wird sich um das Amt bewerben. Von ihm geht die größte Gefahr aus, weil er Ägypten in eine Theokratie umwandeln und in die Muslim-Bruderschaft führen will. Er besitzt auch die Macht, diese Absicht zu verwirklichen.«
    »Klingt wie ein guter Aktionsplan, finde ich.«
    »Danke für Ihren Rat«, sagte Susan. Sie sah Patrick tief in die Augen. »Bevor wir auseinander gehen ... wollen Sie mir nicht Ihren wahren Namen sagen?«
    Er zögerte erneut, weil sein altes Sicherheitsbewusstsein sich automatisch bemerkbar machte, aber dann überwand er es ebenso schnell. Es wird Zeit, wieder jemandem zu vertrauen, sagte er sich.
    »Patrick. Patrick McLanahan.«
    »Stabsbootsmann? Oberst? Special Agent?«
    Sie ist weiterhin darauf aus, Informationen zu sammeln, sagte Patrick sich. Darauf durfte er sich nicht einlassen. »Nur Patrick.«
    »Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennen zu lernen, Nur Patrick McLanahan«, sagte Susan mit betörendem Lächeln. Sie streckte sich, um ihn auf die Wange zu küssen, und ließ ihre Lippen so lange dort, bis er das Gefühl hatte, ein kleiner Stromstoß zucke sein Rückgrat hinunter. »Willkommen in Ägypten.«
    Als Susan, Baris und Shafik von Bord des Versorgungsbootes gingen, wurden sie auf der Pier von Vizemarschall Ouda erwartet, der offensichtlich vor Wut kochte. »Wie können Sie es wagen, meinen Befehl zu ignorieren und ohne meine Erlaubnis an Bord der El-Arish zu gehen?«, brüllte er los. »Was bilden Sie sich überhaupt ein?«
    »Niemand will Ihre Autorität untergraben, Vizemarschall«, versicherte Susan ihm. »Ich dachte, ich könnte vielleicht zur Lösung des Problems beitragen, wenn ich selbst mit den Terroristen rede.«
    »Und haben Sie Erfolg gehabt?«
    »Ja .«
    »Sie ergeben sich also?«
    »Ganz im Gegenteil – ich habe ihnen die Benutzung dieses Stützpunkts angeboten, solange sie seine Einrichtungen benötigen.«
    »Sind Sie verrückt geworden?«, fragte Ouda empört. »Diese Kerle sind Terroristen! Sie haben ein ägyptisches Kriegsschiff gekapert und drohen damit, die gesamte Besatzung umzubringen.«
    »Aber sie haben noch niemanden umgebracht, und ich glaube ihnen, wenn sie sagen, dass sie unseren Seeleuten nichts tun werden«, sagte Susan. »Ich will nicht, dass ihnen etwas geschieht.«
    »Wer sind sie?«
    »Kommandosoldaten, Söldner im Einsatz gegen die libysche Regierung«, antwortete Susan.

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