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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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es sich augenblicklich zu einem fast undurchdringlichen Schutzschild verhärtet, der sogar Beschuss mit 37-mm-Geschossen widersteht. Die Röhren außerhalb des Panzers sind Bestandteile des Exoskeletts, das mit mikrohydraulischen Stellmotoren die Panzerung aktiviert und die Muskelkraft des Trägers vervielfacht. Die Elektroden auf den Schultern senden gezielte Stromstöße aus, die einen Angreifer aus bis zu fünfzehn Metern Entfernung lähmen können. Die Stiefel enthalten mit Gas betriebene Schubdüsen, die dem Träger gut hundert Meter weite Sprünge ermöglichen. In dem Tornister befinden sich das Lebenserhaltungssystem mit wiederaufladbaren Akkus, die Funkausrüstung für weltweite Kommunikation und eine Vielzahl von Sensoren. Dies ist, was der gut gekleidete Kommandosoldat im einundzwanzigsten Jahrhundert tragen wird.«
    »Sie nennen sich Zinnsoldaten, Maureen«, sagte Goff, indem er Briggs und Wohl die Hand schüttelte. Sein Tonfall klang nervös und ernst, aber sein Blick und sein Händedruck waren freundlich. »Sie haben sich bei allen möglichen Gelegenheiten als außerordentlich effektiv erwiesen, uns aber auch oft Kopfschmerzen gemacht, seit wir im Amt sind. Nicht wahr, Gentlemen?«
    »Das gehört zu unseren Spezialitäten, Sir«, erwiderte Hal Briggs. »Wir suchen zu gefallen.«
    »Ich finde das keineswegs witzig, Oberst«, stellte Präsident Thorn fest. »Sie haben es geschafft, die Vereinigten Staaten in kriegerische Auseinandersetzungen mit Russland zu verwickeln, und uns fast in einen Krieg mit Libyen hineingezogen. Hätte General McLanahan sich nicht für Sie eingesetzt, säßen Sie jetzt im Gefängnis.« Briggs und Wohl blieben schweigend in strammer Haltung stehen und sahen angestrengt geradeaus. »Nun? Was haben Sie zu Ihrer Entlastung vorzubringen?«
    »Ich freue mich, Gelegenheit zu haben, jetzt einige Verwüstungen für Sie anzurichten, Sir«, antwortete Briggs.
    »Ebenfalls, Sir«, stimmte Wohl zu.
    Thorn musterte Wohl von oben bis unten. »Ich war selbst Kommandosoldat, Sergeant Major«, sagte er. »Vor und im Golfkrieg habe ich einen Monat damit verbracht, mit nichts als einem Laser zur Zielmarkierung und meiner Wut im Bauch durch die irakische Wüste zu kriechen. Aber während aller Kämpfe und aller beschissenen Situationen, in die wir geraten sind, habe ich keinen Augenblick daran gedacht, meinem Land oder der Army den Rücken zu kehren.«
    Er starrte Wohl und Briggs in die Augen, reckte dabei das Kinn vor und biss die Zähne zusammen. »Sie haben das Marine Corps verlassen, um für eine illegale Organisation zu kämpfen«, fuhr er zornig fort. »Sie haben beide Ihren Diensteid gebrochen und für eine Organisation gekämpft, die ich für verbrecherisch halte – eine Bande, die Geld gestohlen, Morde verübt, ein Chaos verursacht und sich mit Staatseigentum davongemacht hat. Mit Ihren Mätzchen hätten Sie beinahe einen Weltkrieg ausgelöst. Sie haben’s nicht verdient, ins Land zurückkommen zu dürfen, von einer Rückkehr in unsere Streitkräfte und einer Beförderung ganz zu schweigen.«
    »Sie haben meinen Männern und mir Straffreiheit und Wiedereinsetzung in den früheren Dienstgrad zugesichert, Sir«, warf Patrick ein.
    »Richtig – ich habe allen ihre Dienstgrade zurückgegeben«, bestätigte Thorn hitzig. »Das habe ich nur getan, weil Sie sich in Libyen tapfer geschlagen haben. Aber das gibt Ihnen noch längst nicht das Recht, sich jetzt als wilde Krieger zu fühlen.« Thorn merkte, dass Wohl ihn von der Seite beobachtete. Er wandte sich ihm zu und trat dicht vor den bulligen Marineinfanteristen. »Haben Sie mir etwas zu sagen, Sergeant Major?«
    »Ja, Sir«, antwortete Wohl. Er sah weiter angestrengt geradeaus. »Aber ich ziehe es vor, den Mund zu halten.«
    »Heraus damit, Sergeant Major!«, drängte Thorn. »Sie haben meine Erlaubnis, offen zu sprechen. Erzählen Sie uns, warum Sie Ihren Posten verlassen haben, ohne vorschriftsmäßig abgelöst worden zu sein, und warum Sie glauben, ein Anrecht auf Rückkehr in unsere Streitkräfte zu haben, statt den Rest Ihres Lebens hinter Gittern zu verbringen.«
    Wohl starrte den Präsidenten aufgebracht an. Das war die Reaktion, auf die Thorn gewartet hatte.
    »Also los, Sergeant Major, sagen Sie’s schon«, verlangte Thorn. »Geben Sie mir einen Grund, Sie nach Leavenworth zu verfrachten, wo Sie hingehören.«
    Wohl hielt klugerweise den Mund.
    »Sie haben Pawel Kasakow auf Island ermordet, nicht wahr, Sie mörderischer

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