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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Flugregler der Vampire sofort auf maximale Reichweite ein. Die EB-1C benutzte eine je nach Einsatzart veränderbare Technologie: winzige Stellmotoren im Rumpf, die das gesamte Rumpf- und Tragflächenprofil verändern konnten, um es aerodynamisch zu optimieren. Das System ließ sich wahlweise so einstellen, dass es die Geschwindigkeit erhöhte, die Langsamflugeigenschaften verbesserte, Querwindlandungen erleichterte oder die Wirkung von Turbulenzen verringerte.
    Patrick wies den Flugregler an, möglichst wenig Treibstoff zu verbrauchen. Daraufhin ging ihre Fahrt merklich zurück, und die Maschine begann einen sehr langsamen Steigflug. Um den Luftwiderstand zu minimieren, machten die Stellmotoren die Ruderflächen so flach wie irgend möglich – damit war der Bomber kaum mehr steuerbar, verbrauchte aber nur noch das absolute Minimum an Treibstoff. Als sie stiegen, nahm ihre Geschwindigkeit in der dünneren Luft zu, so dass sie mit der gleichen Treibstoffmenge weiter kamen. Aus den vier Stunden, die ihr Rückflug hätte dauern sollen, wurden erst fünf, dann fünfeinhalb Stunden bei sparsamstem Verbrauch.
    Und ihnen stand noch das Fegefeuer der jetzt voll alarmierten pakistanischen Luftabwehr bevor.
    »Wir haben die Verbrauchswerte für euch durchgerechnet, Muck«, berichtete David Luger, »und es könnte verdammt knapp werden. Die Winde helfen euch nicht – ihr habt ein Defizit von zwanzig Minuten. Aber wenn ihr auf mindestens neununddreißigtausend Fuß steigen könnt und dann in sehr flachem Sinkflug tiefer geht, müsstet ihr dieses Defizit ausgleichen können. Wie sieht der Füllstutzen aus? Ist schon etwas weggeflogen?«
    »Er sieht noch immer aus, als habe jemand ein zusammengeknülltes Stück Blech reingestopft. Auch das linke Seitenteil des Radoms scheint locker zu sein.«
    »Verstanden. Ist der Füllstutzen weiter blockiert, müssen wir den Tanker heimschicken. Er hat nicht genug Sprit, um auf euch zu warten.«
    »Schick ihn nach Hause«, entschied Patrick. »Er soll tanken und uns dann wieder entgegenkommen. Vielleicht steuern wir ihn im Sinkflug an, damit der Sondenoperator sich unseren Füllstutzen genauer ansehen kann.«
    An der afghanisch-iranischen Grenze herrschte ein Durcheinander aus Suchradaren und hektischen Funksprüchen in mehreren Sprachen. »Vielleicht haben wir Glück«, sagte Patrick. »Mir kommt’s so vor, als hätten alle keinen Sprit mehr und seien auf dem Rückflug. Die iranischen SA-10 sind weiter aktiv, aber nur intermittierend. Wahrscheinlich fürchten sie, sie könnten eine eigene Maschine oder einen pakistanischen Jäger jenseits der Grenze abschießen.«
    »Großartig«, meinte Rebecca, während sie nochmals Augentropfen nahm. »Vielleicht können wir’s lange genug vermeiden, ins Kreuzfeuer zu geraten, bis wir im Indischen Ozean notwassern müssen.«
    »Augenblick, sie fliegen nicht nach Hause – sie verfolgen ein anderes Ziel!«, rief Patrick aus, nachdem er das Taktikbild auf seinem MFD studiert hatte. Er schaltete das Laserradar ein und machte einen zwei Sekunden langen Schnappschuss. »Ich sehe ein großes Ziel bei ein Uhr, dreiundachtzig Meilen, tief. Es ist riesig – viel größer als eine 747 – und sendet auf mehreren VHF-, UHF- und Seefunkfrequenzen.« Er schaltete auf einen anderen Kanal um. »Zinnsoldat, hier Puppenspieler.«
    »Hi, Boss«, antwortete Hal Briggs. Der Luftwaffenoberst Briggs, ein bei Heer und Luftwaffe ausgebildeter Kommandosoldat und Sicherheitsexperte, arbeitete seit vielen Jahren eng mit McLanahan zusammen. Gegenwärtig war er Kommandeur einer auf dem Luftwaffenstützpunkt Battle Mountain stationierten Geheimtruppe, die aus hervorragend ausgebildeten und schwer bewaffneten Kommandosoldaten bestand und unter dem Namen Battle Force weltweit im Einsatz war.
    »Was macht ihr da, verdammt noch mal?«, fragte Patrick.
    »Wir versuchen nur, euch den Weg zu bahnen«, antwortete Hal. Er war mit dem Schwenkrotor-Flugzeug MV-32 Pave Dasher vom Deck ihres umgebauten Bergungsschiffs gestartet, als er sah, dass die EB-1C landeinwärts flog, um den vom Kurs abgekommenen StealthHawk zu verfolgen. Hal und seine Besatzung waren, mit zusätzlichem Treibstoff und Geräten zur elektronischen Kampfführung beladen, die iranisch-pakistanische Grenze entlanggeflogen und hatten mit eingeschalteten Ködern und Störsendern im Grenzgebiet zu kreisen begonnen. Durch die Köder erschien die MV-32 auf den iranischen und pakistanischen Radarschirmen hundertmal größer, als sie

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