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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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mit dem kleinstmöglichen Radarquerschnitt direkt auf das Radar der SA-4 zuflog, und fing dann an, den Steuerknüppel mit kleinen, kräftigen Rucken schnell vor und zurück zu reißen. Sie hofften, die zweite SA-4 werde versuchen, ihren schnellen Höhenwechseln zu folgen, und dabei von ihrem geraden Abfangkurs abkommen. »Störsender ein ... Düppel ... Scheiße, Vorsicht!«
    Die zweite SA-4 verfehlte sie, aber der hundertfünfunddreißig Kilo schwere Gefechtskopf der Lenkwaffe detonierte nur etwas mehr als hundert Meter links vor dem Bug der Vampire. Der dabei entstehende Feuerball erfüllte das Cockpit mit einem grellen rot-gelben Lichtblitz. Patrick schloss rechtzeitig die Augen, aber Rebecca sah zufällig direkt hin, als der Gefechtskopf detonierte. Sie schrie laut auf, während eine Riesenfaust den Bug ihrer Maschine traf, die außer Kontrolle und ins Trudeln zu geraten schien ...
    Aber als Patrick sich wieder orientieren konnte, stellte er zu seiner Überraschung fest, dass sie sich noch immer in normaler Fluglage befanden. Ein MFD vor dem linken Sitz war ausgefallen, und zwei Generatoren auf der linken Seite arbeiteten nicht mehr, aber alles andere schien in Ordnung zu sein.
    Nur Rebecca nicht. »Scheiße!«, rief sie. »Verdammt, ich kann nichts sehen! Haben Sie die Maschine, MC?«
    »Ich hab sie«, bestätigte Patrick. Er erteilte dem Autopiloten Sprachbefehle, damit er die EB-1C in fünfhundert Fuß Höhe von der Fla-Raketenstellung weg und zur afghanischen Grenze steuerte, die sie nur drei Minuten später überflogen. Zwischen der turkmenischen Grenze und der Stadt Andchwoy ließ Patrick die Maschine steigen, und zehn Minuten später waren sie in sicherer Marschflughöhe über Afghanistan nach Süden unterwegs, wo die gefährliche pakistanische Grenze vor ihnen lag.
    »Patrick, die Generatoren sind wieder am Netz«, berichtete David Luger, während er gemeinsam mit einigen Technikern die in Echtzeit übermittelten Betriebsdaten der Vampire studierte. »Triebwerke, Hydraulik, Druckluft und Elektrizität – alle im grünen Bereich. Wir haben die Maschine. Wie geht’s Rebecca?«
    »Wird schon wieder«, murmelte sie. Patrick untersuchte ihre Augen sorgfältig, ohne sichtbare Schäden finden zu können. »Der Lichtblitz hat mich nur geblendet, das ist alles. Ich kann schon wieder ein bisschen erkennen. Geben Sie mir zwei Aspirin aus dem Erste-Hilfe-Kasten und sehen Sie nach, ob Sie Augentropfen oder eine Salbe finden können.« Rebecca starrte ihre Windschutzscheibe an. »Hey, hier stimmt irgendwas nicht. Ich kann nicht nach draußen sehen. Liegt das an mir oder an der Scheibe?«
    Patrick beugte sich zu ihr hinüber. »Die Scheibe ist völlig schwarz und von feinen Rissen durchzogen – die Detonation der SA-4 hat sie anscheinend blitzartig entlaminiert.« Er leuchtete mit seiner Stablampe nach draußen in Richtung Bug. »Ich fürchte, dort vorn gibt’s Probleme. Überprüft mal das Betankungssystem, Dave.«
    »Augenblick.« Die Überprüfung dauerte nur wenige Sekunden. »Richtig, da gibt’s offenbar ein Problem – der Selbsttest des Betankungssystems ist negativ. Sieht so aus, als wären die Klappen über dem Füllstutzen beschädigt.«
    Patrick leuchtete mit der starken Stablampe erneut nach draußen. »Ich sehe alle möglichen losen Metallteile«, berichtete er. »Die Klappen scheinen abgerissen zu sein und haben sich im Füllstutzen verkeilt oder stecken jedenfalls darin.«
    »Können wir nicht tanken, stecken wir echt in der Scheiße, Jungs«, sagte Rebecca.
    Mit Unterstützung der Techniker in Battle Mountain begann Patrick die Klarliste für das Betankungssystem im Betriebshandbuch durchzuarbeiten. Darin wurde er zum Schluss aufgefordert, den Elektroantrieb der Abdeckklappen abzuschalten. »Letzter Punkt – Griff für manuelle Klappenbetätigung ziehen«, las er vor.
    »Versuch’s also, Muck«, sagte Luger. »Mehr kannst du ohnehin nicht tun.«
    Patrick zog fest und nachdrücklich an dem kleinen Tförmigen Griff in der oberen Instrumentenkonsole, dann leuchtete er wieder mit der großen Stablampe nach draußen. »Nun?«, fragte Rebecca.
    »Sieht unverändert aus. Die Klappen scheinen halb abgerissen im Füllstutzen zu stecken. Dave ...«
    »Wir sind schon dabei, die besten Reichweiten auszurechnen«, antwortete Luger.
    Patrick tauschte die Plätze mit Rebecca – sie konnte noch immer nicht richtig sehen, deshalb war es besser, wenn sie nicht auf dem Pilotensitz saß – und stellte den

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