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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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tatsächlich in euren Tanks ist.«
    »Wenigstens stehen die Nadeln nicht mehr ganz so knapp über ›L‹«, antwortete Patrick. »Danke, Jungs. Wir sehen uns nach der Landung.«
    »Alles Gute, Puppenspieler.«
    Nachdem Patrick den Flugregler wieder auf geringsten Verbrauch umgestellt hatte, besprach er mit Rebecca den Landeanflug und die Landung. Ihnen blieb nur eine Möglichkeit: mit Rückenwind geradeaus zur Landung einzuschweben. Die Winde auf Diego Garcia würden sie in Richtung Inselinneres drücken, aber die Vampire hatte nicht genug Sprit, um versuchen zu können, gegen den Wind zur Landung einzukurven. Patrick würde die EB-1C fliegen müssen – und nur eine einzige Landechance haben.
    Patrick stellte auf seinem ersten Funkgerät die Frequenz der Anflugkontrolle der U.S. Navy ein. »Regenbogen, hier Puppenspieler.«
    »Puppenspieler, hier Charlie«, sagte der für den Flugbetrieb auf der Diego Garcia Naval Air Station verantwortliche Offizier, ein Kapitän zur See. »Wir haben Ihren Anflug verfolgt. Melden Sie Ihre Absichten.«
    »Direktanflug zur Landebahn eins-vier, Landung mit Vollbremsung auf der Bahn.«
    »Wird das eine kontrollierte Landung?«
    »Unbekannt, Charlie.«
    »Bitte warten.« Aber Patrick brauchte nicht lange zu warten. »Genehmigung verweigert«, sagte der Kapitän. »Sorry, Puppenspieler, aber wir dürfen nicht riskieren, dass Sie den Platz mit einer Bruchlandung blockieren – zu viele andere Maschinen sind darauf angewiesen, bei uns zu landen. Wir können Sie zur Notlandezone oder einem Gebiet führen, über dem Sie aussteigen können, und dort Rettungs- und Bergungsteams bereitstellen. Melden Sie Ihre Absichten.«
    »Charlie, wir können’s schaffen«, antwortete Patrick sofort. »Sieht’s nach einer unkontrollierten Landung aus, starten wir durch und fliegen von der Insel weg. Aber ich glaube, dass wir’s schaffen. Bitte um Landeerlaubnis.«
    »Genehmigung verweigert, Puppenspieler«, wiederholte der Kapitän. »Tut mir Leid, aber dieser Befehl kommt von Hemingway.« Das war der Viersternegeneral im U.S. Central Command, der den Oberbefehl für diesen Einsatz hatte.
    »Sir, Puppenspieler erklärt einen Notfall«, kündigte Patrick an. »Wir haben noch Treibstoff für fünfzehn Minuten und sind zu zweit an Bord. Ich beabsichtige eine Rückenwindlandung mit Vollbremsung. Bitte alarmieren Sie den Rettungdienst und die Feuerwehr.«
    Charlie sprach – nein, plärrte – bereits ins Mikrofon, als Patrick die Sprechtaste losließ, »...wiederhole, Sie werden keine Landung auf Diego Garcia versuchen, Puppenspieler! Haben Sie das verstanden? Ihr Flugzeug stellt eine extreme Gefahr für diesen Stützpunkt dar. Lassen Sie sich zur Notlandezone führen. Bestätigen!«
    »Verstanden, Regenbogen«, sagte Patrick. Ihm war klar: Der Operationsoffizier auf Diego Garcia wusste, dass er beabsichtigte, sich über das Landeverbot hinwegzusetzen. Aber das war ihm egal. Er konnte die Vampire nicht mehr lange in der Luft halten, und sie würden’s nicht schaffen, wenn sie keine Landeerlaubnis auf Diego Garcia bekamen.
    Wenige Minuten später erhielt Patrick jedoch einen Befehl direkt vom Verteidigungsminister, der ihm die Landung untersagte. Das Risiko, diesen wichtigen Stützpunkt im Indischen Ozean zu blockieren, war zu groß.
    »Was machen wir jetzt, General?«, fragte Rebecca erstaunlich gelassen für eine Flugzeugkommandantin, die in wenigen Minuten ihre Maschine verlieren würde. »Vor solchen Einsätzen erhalten wir stundenlang Anweisungen für Notfälle dieser Art. Ich kann’s einfach nicht glauben, dass wir’s wirklich tun müssen.«
    Zwei Jagdbomber F/A-18 Hornet der U.S. Navy setzten sich neben die Vampire, um den Bomber zu begutachten und zu fotografieren. Patrick dachte, die Jägerpiloten würden versuchen, sie im Endanflug abzudrängen; sie schlossen dicht auf, machten aber keinen Versuch, die schwerere EB-1C zu einer Kursänderung zu zwingen. »Puppenspieler, tun Sie’s nicht«, funkte einer der Marineflieger. »Blockieren Sie die Landebahn, muss ich vielleicht aussteigen. Dann wäre ich verdammt sauer – und meine Frau und meine Kinder auch.« Patrick gab keine Antwort.
    »General, denken Sie an Ihre Familie«, sagte eine andere Stimme. »Setzen Sie nicht Ihr Leben aufs Spiel. Ihr Bomber ist nur eine Maschine. Der Einsatz lohnt sich nicht.«
    Patrick antwortete noch immer nicht. Tatsächlich hatte er auf ihrem fünfeinhalbstündigen Flug von Zentralasien hierher an praktisch nichts

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