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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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seine Maschine zu fliegen hatte – oder flog näher heran, um die MV-32 mit Bordwaffen anzugreifen. »Bandit bei zwölf Uhr, fünf Meilen, etwas höher, kommt schnell näher!«, funkte Patrick. »Erfasst ihn und schießt ihn ab!«
    Der Pilot der MV-32 aktivierte sofort seinen IR-Zielsuchsensor und richtete ihn wie von Patrick angegeben nach vorn. Bei weniger als sechs Meilen erschien der Jäger als riesiger grüner Punkt auf dem Zielbildschirm des Piloten. Er ließ den Angriffscomputer das Ziel übernehmen, kuppelte die 20-mm-Revolverkanone von Gatling damit und eröffnete aus drei Meilen Entfernung das Feuer.
    Der iranische Pilot hatte offenbar beschlossen, das Feuer mit seiner 30-mm-MK erst aus drei Kilometern Entfernung zu eröffnen – der letzte Fehler, den er in seinem Leben machte. Nur Zehntelsekunden bevor der Iraner den Feuerknopf drückte, durchsiebten die Geschosse der MV-32 Rumpf und Triebwerke seiner Maschine. Der Jäger explodierte in einem Feuerball und beschrieb eine glühende Bahn am Nachthimmel, bis er keine Meile vor der Pave Dasher in bergigem Gelände aufschlug.
    »Klasse gemacht, Jungs«, sagte Patrick, als der Jäger von seinem Taktikdisplay verschwand. »Jetzt nach Südwesten abfliegen. Hinter euch ist alles frei. Der nächste Bandit bei fünf Uhr, siebenunddreißig Meilen, hat euch nicht erfasst.«
    »Danke für die Hilfe, Boss«, funkte Hal Briggs. »Wir sehen uns zu Hause.«
    »Wartet lieber nicht mit dem Frühstück. Wir sind bestimmt noch eine Weile unterwegs«, antwortete Patrick. Rebecca Furness ächzte, hielt aber den Mund.
    Fünf Stunden später, als der Bomber noch immer über dreihundert Meilen von Diego Garcia entfernt war, setzte das Versorgungsflugzeug von Sky Masters – eine DC-10 in Privatbesitz, die der Konstrukteur des StealthHawk, Jon Masters von Sky Masters Inc., zu einer fliegenden Startplattform umgebaut hatte – sich mit leichter Überhöhung vor die Vampire. Der DC-10-Pilot, sein Flugingenieur und der Sondenoperator, der von seinem Arbeitsplatz im Heck aus durch das große »Panoramafenster« unter der Sonde sah, gelangten alle zu demselben Schluss. »Sorry, Puppenspieler«, meldete der Sondenoperator. »Die ganze linke Seite des Füllstutzens ist eingedrückt, und die halbe Abdeckklappe steckt zerquetscht drin.«
    »Können Sie versuchen, die Klappe mit der Sonde rauszuziehen?«, fragte Patrick.
    »Ein Versuch kann nicht schaden«, meinte der Sondenmann. Er benutzte seine Sonde, um das zusammengequetschte Metallteil mit langsamen, vorsichtigen Bewegungen aus dem Trichter oberhalb des eigentlichen Füllstutzens zu ziehen. Zwanzig Minuten später prallte ein großes Metallstück von der Windschutzscheibe ab, die aber zum Glück heil blieb. »Okay, versuchen wir’s mal, Puppenspieler.«
    Patrick saß weiter auf dem linken Sitz – Rebecca sah noch immer zu schlecht, um diese delikate Aufnahme übernehmen zu können. Er stellte die Flugregler auf Luftbetankung um und schob sich mit der EB-1C in Kontaktposition. Der Sondenoperator fuhr seine Sonde aus. Sie sahen ihre Spitze mehrmals abgleiten, bis sie endlich im Trichter gegen den Füllstutzen rammte. »Kein Kontaktsignal«, meldete der Sondenmann. »Die Klauen rasten nicht ein. Aber ich bin weit genug drin.«
    »Pumpen ein«, verlangte Patrick.
    Sobald der Sondenoperator die Förderpumpen einschaltete, vereiste die Windschutzscheibe, weil hunderte von Litern Treibstoff aus dem Trichter schossen, nach hinten über die Windschutzscheibe strömten und auf ihr gefroren. »Ich habe den Kontakt zu Ihnen verloren«, sagte Patrick, während er die Enteisungsanlage der Windschutzscheibe einschaltete. »Aber ich glaube, wir haben etwas Sprit in die Tanks bekommen. Ich halte die Maschine so stabil wie möglich – und Sie drücken die Sonde immer wieder rein.«
    Daraus entwickelte sich die verrückteste, unheimlichste und gewalttätigste Luftbetankung, die Patrick je erlebt hatte. Die Treibstoffsonde stieß immer wieder in den Trichter, und der Sondenmann drückte sie gegen den Füllansatz, während er die Pumpen langsam laufen ließ. Bei jedem Mal ging viel Treibstoff verloren – aber etwas davon gelangte in die Tanks der Vampire.
    Hundert Meilen vor Diego Garcia, einer kleinen Insel im Indischen Ozean, die Großbritannien der U.S. Navy als vorgeschobenen Stützpunkt vermietet hat, löste die DC-10 sich zum letzten Mal von dem Bomber. »Wir haben neunzig Tonnen abgegeben, Leute – aber ich habe keine Ahnung, wie viel

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