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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Denken Sie daran, dass Sie die Tür Ihrer ziemlich gut gegen Druckabfall geschützten Kabine auf keinen Fall öffnen dürfen.«
    Senkow sprang auf, lief zur Kabinentür und hämmerte daran, ohne eine Antwort zu bekommen. Ein Blick durch den Spion zeigte ihm, dass seine Assistenten und die Sicherheitsbeamten fest zu schlafen schienen. Das kann nicht sein!, kreischte er innerlich. Du hast einen Alptraum!
    Er sah aus einem der Fenster auf der rechten Seite der Tu204 und stellte überrascht fest, dass dort eine MiG-29 der russischen Luftwaffe dicht neben seiner Maschine herflog. Er winkte, und der Pilot winkte zurück. Senkow kehrte erleichtert an seinen Schreibtisch zurück, wählte einen anderen Satellitenkanal und wartete darauf, dass die neue Verbindung zustande kam.
    »Ich habe veranlasst, dass alle Gespräche zu und von Ihrem Flugzeug übers Präsidialamt geleitet werden, Senkow«, hörte er Grislow sagen. »Ich bin mit Offizieren des Generalstabs, dem stellvertretenden Dumapräsidenten und dem größten Teil des Kabinetts hier in Ihrem Büro. Wir machen uns alle große Sorgen um Ihre Sicherheit, aber ich fürchte, dass sich von hier aus im Augenblick nicht viel tun lässt.«
    »Grislow, Sie Scheißkerl!«, kreischte Senkow. »Dafür werden Sie bis alle Ewigkeit in der Hölle braten!«
    »Ach, das glaube ich nicht, Senkow«, sagte Grislow »Ich weiß nur, dass Sie sterben werden, wenn Ihrem Flugzeug irgendwann der Sprit ausgeht oder Turbulenzen den Autopiloten ausschalten, sodass Sie irgendwo zwischen Schweden und dem Nordpolarmeer abstürzen. Leider wird auch aus Ihrer Kabine irgendwann die Luft entweichen, und Sie werden ebenfalls bewusstlos werden, sodass Sie vermutlich um den Nervenkitzel kommen werden, miterleben zu können, wie Ihre Maschine auf festem Land oder im Meer aufschlägt oder wie ihre Tragflächen abgerissen werden ...«
    »Sie sind ein geisteskrankes, perverses Schwein, Grislow! Wie können Sie’s wagen, das Leben aller dieser unbeteiligten Männer und Frauen an Bord einfach auszulöschen?«
    »Sie haben eine Chance, sie zu retten, und ich sage Ihnen genau, was Sie machen müssen, Herr Präsident«, fuhr Grislow fort. »Sie müssen die Luft anhalten, ins Cockpit rennen, das Flugzeug unter Ihre Kontrolle bekommen und sofort auf unter sechstausend Meter sinken, damit Sie wieder atmen können. Um rechtzeitig runterzukommen, müssten Sie mit... Augenblick... mit hundertzwanzig Metern in der Sekunde sinken. Wie Sie das schaffen können: Sie ziehen die Leistungshebel in Leerlaufstellung zurück, fahren Klappen und Fahrwerk aus, senken den Bug und fliegen mit hoher Schräglage eine Kurve. So können Sie schnell genug sinken, ohne dass die Tragflächen abbrechen. Denken Sie daran: Nach dem Ausatmen bleiben Ihnen nur etwa zwanzig Sekunden Zeit – das ist der Durchschnittswert für bewusstes Handeln in einer Kabinenhöhe von über achttausend Metern. Um der Jagdflieger willen, von denen Sie gegenwärtig begleitet werden, müssen Sie’s versuchen. Stürzen Sie ab, wäre das ein schrecklicher und tragischer Unfall, dessen Augenzeugen unsere tapferen Jagdflieger wären, die fieberhaft versuchen, eine Möglichkeit zu finden, Sie sicher runterzubringen. Gott, ich hoffe, dass sie nicht ihr Leben lang darunter leiden werden. Alles Gute, Herr Präsident.«
    »Ihr habt alle von Anfang an mit ihm gemeinsame Sache gemacht, was?«, fragte Senkow.
    »Nicht von Anfang an, aber als Sie den Amerikanern verraten haben, wie mein Plan aussieht, waren wir uns alle einig, dass Sie dieses Land nicht länger führen können«, antwortete Grislow. »Sie sind in Korruptionsaffären verwickelt und haben Drohungen der Vereinigten Staaten nachgeben müssen, um überleben zu können. Wir dürfen und können nicht untätig zusehen, wie Sie unsere Zukunft verspielen. Darüber sind sich alle hier Anwesenden einig. Die anderen – der Vizepräsident, der Premierminister, der Dumapräsident und einige wenige Kabinettsmitglieder – haben ihre Stimme mit ihrem letzten Atemzug abgegeben. Genau wie Sie’s bald tun werden.
    Jetzt wird’s Zeit, nach vorn zu gehen, Herr Präsident«, fuhr Grislow fort. »Bevor Sie Ihre Tür öffnen können, müssen Sie wahrscheinlich einen Druckausgleich zwischen den Kabinen herbeiführen. Dazu brauchen Sie nur den mit einer roten Abdeckung versehenen Schalter links neben der Tür zu betätigen. Schaffen Sie’s, die Maschine unter Kontrolle zu bekommen, haben Sie unseren Berechnungen nach reichlich Sprit

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