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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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auf unsere Gespräche in Reykjavik.«
    Thorn legte auf und wandte sich an Vizepräsident Lester Busick. »Gipfeltreffen zwischen Senkow und mir, morgen Mittag in Reykjavik.«
    »Nun, wenigstens hat der Hundesohn einen Ort gewählt, der ziemlich genau in der Mitte zwischen den beiden Hauptstädten liegt«, meinte Busick, während er den Hörer eines anderen Telefons abnahm, um die nötigen Vorbereitungen zu veranlassen. »Der Idiot streitet vermutlich alles ab, was?«
    »Ich habe das Gefühl, dass er ebenso im Dunkeln tappt wie wir, Les.«
    »Großartig! Das beruhigt mich nicht gerade.«
    »Was ist mit unseren Leuten in Turkmenistan und Usbekistan, Robert?«, fragte Thorn.
    »Alle stehen bereit, Sir«, antwortete Verteidigungsminister Robert Goff. »Maureen Hershel hat mit dem Talibanführer Jalaluddin Turabi gesprochen, der ihr erklärt hat, er wolle die Entscheidung des turkmenischen Volkes abwarten. Gurisow ist tot; nach unserer Auffassung ist es für Amerikaner viel zu gefährlich, nach Aschchabad zu reisen, solange die Russen die Hauptstadt kontrollieren. Damit ist ihre Mission beendet, glaube ich.«
    »Das glaube ich auch«, stimmte Busick zu. »Wir müssen zusehen, dass wir sie dort rausbekommen.«
    »Also gut«, sagte Thorn. »General Venti, Sie veranlassen, dass Maureen Hershels Maschine von General McLanahans Flugzeugen aus Usbekistan bis in den Luftraum eines befreundeten Staats begleitet wird. Anschließend soll er den Rest seiner Truppe aus dem Land und nach Diego Garcia bringen. Er ist berechtigt, alle verfügbaren Flugzeuge und Waffen einzusetzen, um dafür zu sorgen, dass Hershel und seine eigenen Leute sicher zurückkommen.«
    »Sollen McLanahans Teams für den Fall, dass sie noch mal über Turkmenistan gebraucht werden, vorläufig auf Diego Garcia bleiben?«
    Thorn überlegte kurz, dann entschied er: »Nein, General. Holen Sie sie zurück, sobald Deputy Secretary Hershel wieder auf amerikanischem Boden ist. Und vergessen Sie nicht, ihnen meine Anerkennung für gute Arbeit auszusprechen.«
    »Ja, Sir«, antwortete General Venti. Er nahm einen Telefonhörer ab und begann Befehle zu erteilen.
    Nur Verteidigungsminister Goff war jetzt nicht anderweitig beschäftigt. »Was wird dieser General Grislow als Nächstes tun, glauben Sie?«, fragte er Thorn. »Ist er ein Kriegstreiber, ein Opportunist oder einfach nur verrückt?«
    Thomas Thorn dachte einen Augenblick über diese Fragen nach. »Ich denke, er wird sich Gehör verschaffen«, antwortete er. »Er hat offenbar etwas zu sagen, und er besitzt genügend Macht und Autorität, um andere dazu zwingen zu können, ihm zuzuhören. Wir werden noch von ihm hören – bestimmt sehr bald.«
An Bord der russischen Präsidentenmaschine
    Am gleichen Abend
    Sobald Walentin Senkow seinen offiziellen Amtssitz im Kreml verließ, trat sein Sicherheits- und Transportnetzwerk in Aktion. Wie bei einem Hütchenspiel verließen drei gepanzerte Limousinen, von denen eine den Präsidenten transportierte, von Sicherheitsfahrzeugen begleitet den Kreml, wobei sie jedes Mal verschiedene Routen wählten. Jede Limousine trug den Präsidentenstander, sodass unmöglich festzustellen war, in welcher Senkow tatsächlich saß.
    Regierungsflüge, vor allem die des Präsidenten, starteten im Allgemeinen vom Flughafen Shukowski südöstlich von Moskau, der ein Militärflugplatz und zugleich ein staatliches Forschungszentrum war. Zwei der gepanzerten Limousinen rasten mit ihren Begleitfahrzeugen auf unterschiedlichen Routen nach Shukowski hinaus. Die dritte Gruppe trennte sich jedoch von ihnen und fuhr nach Nordenwesten zum Flughafen Scheremetjewo 1. Da dieser Platz, von dem jetzt Inlands- und GUS-Flüge starteten, früher der größte internationale Flughafen Moskaus gewesen war – diese Ehre gebührte jetzt Scheremetjewo 2 –, konnten Interkontinentalflüge noch immer problemlos von dort starten.
    Die Wagenkolonne des Präsidenten rollte durch eine Nebeneinfahrt aufs Flugplatzgelände und wurde dort von der Flughafenpolizei, MWD-Sicherheitsbeamten und OMON-Sondertruppen in Empfang genommen. Sie fuhr in hohem Tempo zu einem abgesperrten Bereich weiter, in dem eine Mittelstreckenmaschine Tupolew Tu-204 in VIP-Ausführung bereitstand. Senkow und sein Stab gingen rasch über die herangerollte Gangway an Bord. Es gab keine Verabschiedung, keine militärische Zeremonie, kein festliches Gepränge. Der Präsident der Russischen Föderation wurde vom Flugkapitän und der für die Sicherheit der

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