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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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stattfinden?«
    »Wahrscheinlich bei Morgengrauen oder kurz danach«, sagte der Spähtruppführer. »Laut Wettervorhersage könnte es morgen früh einen kleinen Sturm, vielleicht einen Sandsturm geben.«
    »Habt ihr weitere Maschinen gesehen?«
    »An die anderen Hubschrauber sind wir nicht rangekommen«, meldete der Spähtruppführer. »Aber sie sind da und stehen gut bewacht in den Hallen: vier Kampfhubschrauber Mi-24. Wir haben panzerbrechende Raketen, Bomben und MGs in Waffenbehältern gesehen – sie werden schwer bewaffnet.«
    Die Mil Mi-24 war der gefährlichste Kampfhubschrauber der ehemaligen Sowjetunion: schnell, schwer bewaffnet und sehr treffsicher. Während der sowjetischen Besetzung Afghanistans hatten die Paschtunen ihm den Spitznamen Krascha – Totengräber – gegeben, weil er einen erledigen und gleichzeitig ein Loch hinterlassen konnte, das groß genug war, um als Grab zu dienen. »Bringen sie diese Kampfhubschrauber in die Luft, General«, sagte Turabi ernst, »sind wir tot. So einfach ist das.«
    Die Männer starrten Zarazi unverkennbar ängstlich an. Der Osten Turkmenistans war flach und deckungslos – auf diesen freien Flächen hatten sie keine Chance gegen einen Kampfhubschrauber wie die Mi-24. Früher hatten manche von ihnen ähnliche Angriffe nur überlebt, weil sie sich in die Berge hatten flüchten können, wo der Hubschrauber sie nicht aufspüren konnte; in den Bergen musste die Mi-24 landen und die Infanteristen absetzen oder aufgeben und heimfliegen. Aber hier in freiem Gelände wäre ein Marsch auf Kerki Selbstmord gewesen. Selbst ihre 23-mm-Fla-MKs konnten nichts gegen Mi-24 ausrichten, die aus großer Entfernung mit Lenkwaffen, Raketen und Bug-MGs angriffen.
    »Anscheinend haben wir nur noch eine einzige Chance – wir müssen uns ergeben«, sagte Zarazi. Turabi starrte ihn entsetzt an, aber dann sah er, dass sein alter Freund schon dabei war, mit Hochdruck einen Schlachtplan auszuarbeiten. »Oberst, lassen Sie Ihre Männer absitzen und die Fahrzeuge entladen. Wir haben in Kerki etwas zu erledigen. Aber zuerst müssen Sie etwas für mich erledigen ...«
Battle Mountain Air Force Base, Nevada
    Später am selben Morgen
    Daren Mace war bei Tagesanbruch auf den Beinen und aus seinem kleinen Motel in der Nähe der Raststätte zum Stützpunkt unterwegs. Obwohl es noch sehr früh war, beschloss er, zu seiner neuen Staffel zu fahren. Er öffnete das kleine Kunststoffetui und fand darin ein Gerät, das hinters Ohr geklemmt wurde: einen winzigen hinter dem Ohr getragenen Sender und Empfänger. In dem Etui lag keine Gebrauchsanweisung. Daren wusste nicht, ob das Ding funktionierte, deshalb fragte er versuchsweise: »Offizier vom Dienst?«
    »Hier ist der Offizier vom Dienst, Oberst Mace«, antwortete eine Frauenstimme sofort. »Willkommen auf der Battle Mountain Air Force Base.«
    »Danke«, sagte Daren. Die Luft über dem gesamten Gelände musste vor Datenströmen vibrieren, die ständig drahtlos übermittelt wurden – er hatte noch keinen Stützpunkt erlebt, der so eng vernetzt gewesen war. »Wie komme ich zur Einundfünfzigsten Bomberstaffel?«
    »Geradeaus weiter, an der Powell Street rechts, an der Ormack Street links und am Seaver Circle wieder rechts«, antwortete die freundliche, aber doch etwas ausdruckslose Stimme. »Vor dem Staffelgebäude finden Sie den für Sie reservierten Parkplatz.«
    »Danke. Ich bin gleich da.«
    Der Seaver Circle erwies sich als die parallel zu den Abstellflächen verlaufende Hauptstraße. Was er aus der Ferne für Hangars gehalten hatte, waren in Wirklichkeit Alarmshelter für Flugzeuge – riesige, an beiden Enden offene Schutzbauten, durch die selbst große Flugzeuge rollen konnten. Er sah acht Tankflugzeuge KC-125R Stratotanker in ihren Sheltern aufgereiht stehen. Das enttäuschte ihn etwas – die 51. Staffel war anscheinend eine Luftbetankungsstaffel. Obwohl er in seiner Laufbahn mit allen möglichen Flugzeugmustern zu tun gehabt hatte, hatte er eine Vorliebe für Kampfflugzeuge, vor allem für die ganz schnellen Maschinen. Tanker waren ein großartiger und wichtiger Teil der Air Force, aber die Versetzung zu ihnen würde eine ziemliche Umstellung bedeuten. Und wo standen die B-1-Bomber, an denen McLanahan arbeitete?
    Die einzigen Soldaten, die er sah, gehörten zu einem Reinigungskommando, das mit einem großen Staubsauger auf einem Lastwagen unterwegs war, um Rollwege und Runway von Fremdkörpern zu befreien. Da solche Fremdkörper mehr

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