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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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waren. Der Hubschrauber blieb weiter vorsichtig, flog ungefähr vier Kilometer voraus und setzte dort zwölf bis fünfzehn Infanteristen ab, die offenbar eine Straßensperre errichten sollten. Nach einigen weiteren Vorbeiflügen kam die Mi-8 näher heran, wobei der Bordschütze sich an der linken Seitentür bereithielt.
    Zarazi wusste, dass sie in Schussweite waren, als der turkmenische MG-Schütze seine Waffe schwenkte und auf das erste Fahrzeug ihrer Kolonne zielte. »Jetzt!«, rief Zarazi laut. »Feuer frei!«
    Je zwei Seile, die mit den hinter den Tiefladern herfahrenden Pick-ups verbunden waren, zogen die Planen weg und legten die Fla-MKs frei. Bevor der Pilot reagieren konnte, eröffneten diese das Feuer. Beide Maschinenkanonen hatten schon nach wenigen Sekunden Ladehemmung, aber bei einer Feuergeschwindigkeit von hundert Schuss pro Sekunde genügte dieser kurze Feuerstoß aus vier Läufen. Die beiden Triebwerke des Mi-8 Hubschraubers explodierten; er stürzte ab und bohrte sich mit dem Bug voraus in den Wüstenboden. Sekunden später starben die dreiköpfige Besatzung und zehn weitere Infanteristen bei dem Aufschlagbrand.
    Die Hälfte der turkmenischen Soldaten an der Straßensperre – vor allem die Wehrpflichtigen und die Offiziere – ergriffen die Flucht, als sie die am Absturzort aufsteigende Rauch- und Flammensäule sahen; die anderen, vor allem junge Berufssoldaten, hielten die Stellung. Zarazi ließ seinen bewaffneten Mannschaftstransportwagen ungefähr einen Kilometer vor ihnen anhalten, stellte sich auf das Fahrzeug, damit sie ihn sehen konnten und auch wussten, dass er sich nicht vor Scharfschützen fürchtete, und benutzte den Lautsprecher des MTW: »Hier spricht General Wakil Mohammad Zarazi, Diener Allahs und Kommandeur der Ostdivision der Hisbollah. Meine Worte gelten den tapferen Soldaten der Islamischen Republik Turkmenistan, die ihre Befehle befolgt haben ... die auf ihrem Posten geblieben sind, um ihre Heimat als Soldaten und echte Männer zu verteidigen. Die anderen von euch, die wie feige Hunde die Flucht ergriffen haben, verdienen es, wie Hunde zu sterben.
    Den Tapferen, die standgehalten haben, sage ich Folgendes: Seid ihr wahre Gläubige, die Allah dienen und ihre Heimat und ihre Familien schützen wollen, habt ihr nichts zu befürchten. Weil ihr heute euren Mut und eure Tapferkeit bewiesen habt, lasse ich euch die Wahl: Ihr könnt ungehindert abziehen, zu eurer Einheit zurückkehren und das Schicksal erleiden, das eure feigen Offiziere euch bereiten werden. Ihr könnt bleiben und kämpfen und vernichtet werden. Oder ihr könnt mir und der Hisbollah Treue schwören und euch meiner Armee anschließen. Wir werden euch mit offenen Armen empfangen und euch gestatten, gegen die Feiglinge und Unterdrücker zu kämpfen, die es gewagt haben, sich als eure Vorgesetzten aufzuspielen.
    Meine Mission ist einfach: Allah zu dienen, indem ich für seine treuen Kämpfer einen Zufluchtsort in der Wüste erobere, an dem wir üben und uns auf den Dschihad vorbereiten können. Die Kreuzfahrer, die Ungläubigen, die Gottlosen haben unsere bisherigen Ausbildungslager in Afghanistan und Pakistan zerstört. Aber Allah hat mir befohlen, mit meiner Armee eine neue Moschee und ein neues Ausbildungszentrum zu erbauen, und das werde ich tun.
    Viele von euch machen sich Sorgen wegen ihrer Familien. Ihnen sage ich: Schließt ihr euch mir an, werde ich eure Angehörigen vor Vergeltungsmaßnahmen schützen. Und kann ich sie nicht retten, werde ich sie rächen. Vergreifen die Feiglinge sich an der Familie eines wahren Diener Allahs, sollen die Angehörigen der Gerechten ins Paradies kommen, während die Feiglinge ins Höllenfeuer wandern. Das schwöre ich, so wahr Allah mein Zeuge ist. Wählt also klug. Ich gebe euch fünf Minuten Zeit, eure Straßensperre zu beseitigen. Allah sei euch gnädig.«
    Turabi grinste anerkennend, als Zarazi sich wieder nach unten in den MTW gleiten ließ. »Dieses ›Preiset-Allah-Zeug‹ hast du allmählich gut drauf, Wakil ...«
    »Kein Wort mehr, Oberst«, knurrte Zarazi. »Entehren Sie sich nicht, indem Sie Allah lästern!«
    Turabi hörte sofort auf zu grinsen. In den letzten Tagen war ihm aufgefallen, welche Veränderung in seinem Freund vorgegangen war. Zarazi glaubte wirklich, Allah habe ihn vom Tode errettet und ihm den Auftrag erteilt, diese Armee aufzubauen und diesen Krieg zu führen. Er war dabei, sich in einen Eiferer zu verwandeln, und Eiferer, das wusste Turabi recht gut,

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