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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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große bewaffnete Androide – Gunnery Sergeant Wilde, hatte McLanahan gesagt – tauchte mit umgehängter »elektromagnetischer Rail Gun« auf und erbot sich, dem General den Jungen abzunehmen, aber Patrick lehnte sein Angebot lächelnd ab.
    Das Leben in dieser verdammten Air Force ist manchmal ganz schön beschissen, dachte Mace, als er zu seinem Pickup zurückging, aber in dieser Sekunde fühlte er sich wie der glücklichste Mann der gesamten US-Streitkräfte. Zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahren hatte er wieder das Gefühl, an etwas ganz Besonderem teilzuhaben.
    Er konnte es kaum erwarten, sich in die Arbeit zu stürzen.
    Wahrscheinlich würde er in dieser Nacht kaum ein Auge zutun. Ursprünglich hatte er geglaubt, er werde von Amber und seiner lange zurückliegenden Affäre mit Rebecca Furness träumen. Jetzt vermutete Daren, er werde im Traum Roboterflugzeuge entwickeln.

2
Außerhalb der Stadt Kerki, Westturkmenistan
    Zur gleichen Zeit
    Nun waren sie wieder so weit wie vor zwei Tagen: knapp an Verpflegung, Wasser und Treibstoff – und allmählich ziemlich verzweifelt.
    Einige Dinge hatten sich verändert. Wakil Mohammad Zarazi nannte sich jetzt »General«, und Jalaluddin Turabi nannte sich jetzt »Oberst«. Sie waren mit einer viel größeren Truppe unterwegs, die mindestens zweieinhalb Kompanien, vielleicht sogar ein ganzes Bataillon stark war. Der erbeutete Panzer T-72 fuhr weiter gut, und sie hatten noch reichlich Munition für sein MG, obwohl es ihnen noch immer nicht gelungen war, Granaten für seine Kanone aufzutreiben – was aber keine Rolle spielte, weil ohnehin niemand genau wusste, wie man die Kanone richtete und abfeuerte. Aber ihre Truppe sah jetzt wirklich wie eine kämpfende Einheit aus.
    Und sie war jetzt auch kampferprobt. Am Tag zuvor war Zarazis kleine Truppe ungefähr dreißig Kilometer südlich von Kerki von einer turkmenischen Militärpatrouille angegriffen worden. Der Angriff war schlecht vorbereitet gewesen – der junge Leutnant, der die Patrouille führte, hatte offenbar geglaubt, der Anblick von ein paar Panzern, die mit Unterstützung turkmenischer Infanterie vorgingen, würde ausreichen, um sie in die Flucht zu schlagen. In weniger als einer Stunde hatte Zarazi drei Panzer T-55, mehrere gepanzerte Mannschaftstransportwagen, modernere und viel zuverlässigere Handfeuerwaffen und Unmengen von Munition erbeutet, mehrere loyale Kämpfer hinzugewonnen und vor allem einen klaren Sieg errungen.
    Aber nun stand die eigentliche Feuerprobe bevor. Zarazi und sein Bataillon marschierten auf der Fernstraße QarschiAndchwoy, die Usbekistan, Turkmenistan und Afghanistan miteinander verband, standen kurz vor der Kleinstadt KisylArwat und waren noch rund fünfzehn Kilometer von ihrem eigentlichen Ziel entfernt: dem turkmenischen Heeresfliegerplatz in Kerki. Spähtrupps hatten gemeldet, an der Brücke über den Fluss Amudarja und dem dortigen Hafen würden reguläre Truppen zusammengezogen. Offenbar wollte die turkmenische Armee sich ihnen bei Kisyl-Arwat entgegenstellen.
    Den ganzen Tag waren Militärhubschrauber unterwegs gewesen, um Zarazis Streitmacht zu beobachten. Einen Hubschrauber, der sich zu nahe herangewagt hatte, hatte Zarazi mit einer von der Schulter abgefeuerten Fla-Rakete SA-7 angreifen lassen, die ihn jedoch verfehlt hatte. Seither blieben die turkmenischen Hubschrauber knapp außer Reichweite. Sie griffen nicht an, sondern machten wahrscheinlich nur Fotos und sammelten Informationen, aber ihre Anwesenheit machte jedermann nervös. Zarazi musste irgendwas unternehmen, bevor seine Streitmacht in kleine Trupps zerfiel, die ihr Heil in der Flucht suchten.
    Zarazi und Turabi arbeiteten gemeinsam einen Angriffsplan aus. Sie ließen zwei doppelläufige 23-mm-Fla-MKs auf Tieflader hieven und so mit Balken und Planen abdecken, dass ihre Konturen verwischt waren. Dann fuhren sie mit den Tiefladern von mehreren Pick-ups mit Soldaten begleitet am Südufer des Flusses Amudarja die Straße nach Kisyl-Arwat und Kerki entlang.
    Es dauerte nicht lange, bis eine Mil Mi-8 der turkmenischen Armee die Kolonne etwa sieben Kilometer östlich von Kerki abfing. Anfangs hielt der Hubschrauber ungefähr zwei Kilometer Abstand und beobachtete die kleine Kolonne nur. Durchs Fernglas konnte Zarazi an der offenen Seitentür den Bordschützen mit seinem 12,3-mm-MG sehen, aber die Mi8 schien nicht mit Raketen bewaffnet zu sein. Zarazis Männer trugen ihre Gewehre, die jedoch die einzigen sichtbaren Waffen

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