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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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einen gangbaren Weg, um...«
    Plötzlich öffnete ein Mann, der einen Geschäftsanzug trug und einen Ohrhörer im Ohr hatte, die Tür, sah den Stabschef dort stehen und flüsterte ihm etwas zu. Die meisten Anwesenden kannten den Neuankömmling als Oberst William McNeely vom Marinekorps, den Verbindungsoffizier im Weißen Haus, dessen Dienstzimmer neben dem Büro von Sicherheitsberater Philip Freeman lag. Er trug einen schlichten schwarzen Aktenkoffer, den Finegold mit gewissem Schock erkannte: McNeely war für den »Football« verantwortlich - den Aktenkoffer mit eingebautem Funkgerät, das die Verbindung zum National Military Command Center im Pentagon und zu mehreren anderen militärischen Dienststellen herstellte, damit der Präsident den Einsatz amerikanischer Atomwaffen auch befehlen konnte, wenn er unterwegs war.
    Jerrod Haie trat rasch an den Tisch und beugte sich zu dem Präsidenten und der Vizepräsidentin hinunter; Sekunden später sprangen die beiden auf. »Die Sitzung ist geschlossen«, sagte Martindale rasch. Dann flog die Tür des Cabinet Room auf, und Secret-Service-Agenten strömten herein.
    »Was ist passiert, Mr. President?«, fragte Finegold aufgeregt, als der Präsident, die Vizepräsidentin und die Minister von Secret-Service-Agenten umringt wurden. Finegold und Crane versuchten ihnen zu folgen, aber die Secret-Service-Leute hielten sie zurück. »Was /um Teufel fällt Ihnen ein ?«, fauchte die Senatorin einen Agenten an, der sie am Arm festhielt.
    »Sie sind angewiesen, hier zu bleiben, bis der Präsident und seine Begleiter das Weiße Haus verlassen haben«, antwortete der Agent. »Sie ist die Mehrheitsführerin im Senat!«, erklärte der Abgeord- nete Crane ihm aufgebracht. »Sie hat das Recht, den Präsidenten zu begleiten.«
    »Sie sind angewiesen, hier zu bleiben«, wiederholte der Agent nachdrücklich, als spreche er mit seinem Schäferhund.
    Den Spitzenpolitikern der Demokraten blieb nichts anderes übrig,
    als erstaunt zu beobachten, wie drei Hubschrauber des Marinekorps auf dem Rasen südlich des Weißen Hauses landeten, um den Präsidenten, die Vizepräsidentin und die Minister aufzunehmen. »Das muss eine Notfallevakuierung sein«, vermutete Finegold und griff nach dem Mobiltelefon in ihrer Handtasche. »Hier geht irgendetwas vor!«
    »Hey!«, rief Cane wütend aus. »Ich sehe Gant und Fortier in einen Hubschrauber steigen! Warum zum Teufel dürfen die Fraktionsvorsitzenden der Republikaner den Präsidenten begleiten, aber wir Demokraten nicht? Dabei ist in diesen Kisten reichlich Platz...« Aber seine empörte Stimme ging im Triebwerkslärm unter, als Marine One rasch abhob. Kurz nach dem Start wechselten die drei Hubschrauber mehrmals ihre Position - eine Art »Hütchenspiel« mit Hubschraubern am Himmel, um etwaige Terroristen zu verwirren und es ihnen zu erschweren, die Maschine des Präsidenten abzuschießen.
    Lange nach dem Abflug der Hubschrauber durften sie endlich den Cabinet Room verlassen. Finegold und ihre Kollegen, die wegen ihrer ungerechtfertigten Zurücksetzung noch immer kochten, gingen die Treppe zum Ausgang des Westflügels hinunter. Zu ihrer Überraschung sahen sie draußen vor dem Gebäude Admiral Baiboa stehen,
    der mit dem handtaschengroßen Satellitentelefon seines Adjutanten telefonierte. Als die Spitzenpolitiker der Demokraten ihn erreichten,
    knallte er gerade angewidert den Hörer auf die Gabel. »Admiral Baiboa, ich bin überrascht, Sie hier zu sehen«, sagte Barbara Finegold ehrlich erstaunt. »Ich dachte, Sie wären mit dem Präsidenten mitgeflogen.«
    »Eine kleine Panne«, murmelte Baiboa, der ziemlich bedrückt wirkte.
    »Allerdings!«, sagte Joe Crane, der Minderheitsführer im Repräsentantenhaus, »Fortier und Gant, diese beiden Arschkriecher, klettern in den Hubschrauber und lassen Sie hier gestrandet zurück. Seit wann nehmen Abgeordnete und Senatoren wichtigen Beratern des Präsidenten die Sitzplätze weg?«
    »Ich... ich bin ins Pentagon unterwegs«, antwortete Baiboa. »Seit wann gehört der Vorsitzende der Vereinten Stabschefs nicht mehr zum Stab des Präsidenten - vor allem bei einer Notevakuierung des Weißen Hauses?«, fragte Finegold. Baiboa machte große Augen, als er sie beschreiben hörte, was geschehen war, und Finegold wusste nun, dass sie richtig vermutet hatte. »Ich kenne Oberst McNeelys Funktion so gut wie Ihre, Admiral. Können Sie meine Frage beantworten? Warum gehört der Vorsitzende der Vereinten Stabschefs in einer

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