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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Ausdruck der Erleichterung auf Baiboas Gesicht - sie hatte falsch geraten. »Alle vier U-Boote, die zur Überwachung der chinesischen Kampfgruppe eingesetzt waren, sind in Si cherheit«, sagte der Admiral.
    »Gott sei Dank«, antwortete sie. Jetzt wird's Zeit, etwas zu riskieren, Barbara Finegold, sagte sie sich. Sie beugte sich zu Baiboa hinüber, drehte ihn von Joe Crane weg, damit der Eindruck entstand, dies sei ein vertrauliches Gespräch unter vier Augen, und fragte: »Was ist mit den Stealth-Bombern? Sind sie davongekommen? Sie sind doch hoffentlich weit genug entfernt gewesen, als die Kernsprengköpfe detoniert sind?«
    Baiboa sah ihr in die Augen und versuchte zu erraten, ob sie wirklich etwas wusste oder nur eine clevere Vermutung geäußert hatte.
    Finegold setzte ihre ernsteste, zuversichtlichste Miene auf und wich seinem forschenden Blick keine Sekunde lang aus. Weiß sie von den Bombern?, fragte der Admiral sich. Und in seiner Verwirrung sagte er sich: Offenbar.
    »Die sind in Sicherheit«, antwortete Baiboa. »Sie sind von den Atomexplosionen nicht betroffen gewesen, sondern haben andere chinesische Lenkwaffen und Raketen abgeschossen. Vermutlich haben sie sogar die Atomrakete abgefangen, die über Quemoy detoniert ist, sodass es nur eine Teilexplosion gegeben hat. Jetzt sind sie auf dem Rückflug.«
    »Gut... das sind verdammt gute Nachrichten, Admiral«, sagte Finegold. Nach außen hin wirkte sie nur erleichtert, aber innerlich triumphierte sie. Der Präsident hatte Bomber über die Formosastraße entsandt - Bomber, die anscheinend Lenkwaffen mit Jagdraketen abschießen konnten. Obwohl er damit rechnen musste, dass der Kongress die Frage, ob er den Iran illegal von Stealth-Bombern hatte angreifen lassen, peinlich genau untersuchen würde, hatte er es gewagt,
    sie schon wieder einzusetzen? Absolut unglaublich! Und falls sich aus diesem »Seegefecht« ein Nuklearkrieg entwickelte, in den die Vereinigten Staaten bestimmt hineingezogen werden würden, hatte der neue Präsident durch seine illegale Handlungsweise möglicherweise einen Atomkrieg provoziert. »Was Sie mir mitgeteilt haben,
    bleibt strikt unter uns, Admiral.«
    »Augenblick! Augenblick!«, sagte Crane, der die Bedeutung des Gesagten erst jetzt zu begreifen schien. »Soll das etwa heißen, dass... ?« »Lassen wir's dabei bewenden, Joe - wir sind nicht hier, um den Admiral auszuhorchen«, sagte Barbara Finegold, obwohl sie am liebsten genau das getan hätte. »Dieses Gespräch hat nie stattgefunden. Es hat nicht stattgefunden. Wir wollten uns nur vergewissern,
    dass die Evakuierung eine Vorsichtsmaßnahme gewesen ist und keine amerikanischen Einheiten mobilgemacht worden sind.« »Ja, eine reine Vorsichtsmaßnahme - eindeutig keine Vorbereitung auf einen Krieg, und bisher sind auch keine amerikanischen Einheiten in Alarmbereitschaft versetzt worden«, bestätigte Baiboa.
    »Unsere Jungs haben möglicherweise zur Selbstverteidigung geschossen ...«
    »Die Bomber?«
    Der Admiral nickte, als er fortfuhr: »... aber der Präsident hat niemals einen Angriffsbefehl erteilt. Eindeutig keinen.«
    »Selbstverteidigung können wir unterstützen«, sagte Finegold.
    »Auch den Schutz der Zivilbevölkerung und ihres Eigentums - vor allem wenn wir gewusst haben, dass die Chinesen möglicherweise Atomwaffen einsetzen würden. Alles das ist akzeptabel.«
    »Dabei ist's geblieben«, versicherte Baiboa ihr. Der Admiral machte den Eindruck, als sei ihm eine schwere Last von den Schultern genommen. Solange er glaubt, dieses Gespräch sei vertraulich,
    dachte Finegold, gibt er vielleicht noch etwas mehr preis. Natürlich hatte sie nie gesagt, es sei vertraulich, sondern nur, es habe nie stattgefunden - was natürlich nicht stimmte. Sie ließ einen weiteren Versuchsballon hoch: »Sie können stolz auf Ihre Jungs dort draußen sein, Admiral.«
    Als Baiboas Erleichterung in grimmige Ablehnung umschlug,
    fürchtete Finegold schon, zu viel gesagt zu haben. Oder hatte sie etwas angesprochen, das Baiboa schon lange zuwider war? »Die Marine lassen Sie bitte aus dem Spiel, Senatorin«, forderte er sie nachdrücklich auf. »Wir haben nichts damit zu tun gehabt.«
    »Jesus!«, sagte Finegold mit so viel gespieltem Entsetzen, wie sie aufbringen konnte. »Der Präsident hat Ihre Jungs wieder mal ausgesperrt, um den Auftrag von einem unbekannten Geheimteam erledigen zu lassen, meinen Sie?«
    »Genau«, bestätigte Baiboa erbittert, weil das zu beweisen schien,
    dass die

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