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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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einzusetzen. Wir haben gezeigt, was wir können. Sollte es wirklich zum Krieg kommen, sollte Quemoy in Gefahr sein, erobert zu werden, ist Taiwan weiter auf unsere Hilfe angewiesen.«
    Samson schüttelte den Kopf, während er im Stillen die unerschütterliche Gelassenheit dieser drei bewunderte. McLanahan war bestimmt der Vernünftigste von ihnen - aber auch er war bereit, mit einer anderen Megafortress loszufliegen, um den chinesischen Drachen erneut am Schwanz zu ziehen. »Gut, ich habe Ihre Kommentare zur Kenntnis genommen. Sie können auf Guam dafür sorgen, dass Ihre beschädigte Maschine wieder in Stand gesetzt wird, aber CINCPAC untersagt weitere Einsätze, bis die Entscheidung des Chefs der Operationsabteilung der Marine oder der Vereinten Stabschefs vorliegt.«
    »Klasse!«, meinte Elliott sarkastisch. »Was die wohl dazu sagen werden?«
    »Sie werden fragen, Brad: >Wer hat den Einsatz der Lenkwaffen Wolverine genehmigt?<«, erklärte Samson ihm aufgebracht. »Sie werden fragen: >Woher haben die Taiwanesen unsere geheimen UHF-Synchroncodes gehabt?< Sie werden fragen: >Ist es wirklich nötig gewesen, fast ein Dutzend chinesischer Kriegsschiffe anzugreifen, wenn es für Sie einfacher und sicherer gewesen wäre, sich an Ihren Einsatzbefehl zu halten, eine Hundertachtziggradkurve zu fliegen und schnellstens abzuhauen?< Ihr habt dort draußen großartige Arbeit geleistet, Leute«, schloss Samson mit hörbar müder Stimme. »Ihr habt bewiesen, dass der schwere Bomber mit modernsten Waffen über weite Entfernung hinweg verschiedene Aufträge schnell, präzise und unentdeckt ausführen kann. Aber wir alle kennen die alte Maxime, dass ein einziges >Oh, Scheiße!< hundert >Gut gemacht !< auslöschen kann. Ich sage das nicht gern, aber ich fürchte, dass ihr schon bald erfahren werdet, dass diese alte Redensart unverändert wahr ist.«
    Der Bildschirm blieb leer, bis ein wiederholter Piepton den bisherigen Teilnehmern signalisierte, dass neue Teilnehmer zugeschaltet wurden.
    ZUR VIDEOKONFERENZ KOMMEN JETZT NEU HINZU, Sagte die CompU terstimme, DR . CHI - YANG SHIH , GENERALSEKRETÄR DES NATIONALEN SICHERHEITSRATS IM PRÄSIDIALAMT, TAIPEH, REPUBLIK CHINA; ARTHUR CHASTAIN, VERTEIDIGUNGSMINISTER, WASHINGTON, D.C., GEHEIMHAL- TUNGSSTUFE: STRENG GEHEIM. TON- UND DATENÜBERTRAGUNG WIRD JETZT BEENDET. BITTE ÜBERPRÜFEN SIE DIE EINHALTUNG DER SICHERHEITSBESTIMMUNGEN UND GEBEN SIE IHREN PERSÖNLICHEN ZUGANGS- CODE ERNEUT EIN . Sekunden später sagte die Stimme: DANKE . SÄMT - LICHE VIDEOKONFERENZDIENSTE SIND AKTIVIERT.
    »General Samson, Leute, Dr. Chi-yang Shih hat darum gebeten, kurz an dieser Videokonferenz teilnehmen zu dürfen«, begann Verteidigungsminister Chastain. »Dr. Chi-yang, bitte sprechen Sie.«
    »Danke, Secretary Chastain«, sagte der Taiwaner. Dr. Chi-yang Shih war Ende fünfzig, wirkte aber viel jünger. Er trug eine goldgeränderte runde Brille, die sein Gesicht noch runder erscheinen ließ, aber sein Maßanzug verlieh ihm Würde und Autorität. »General Elliott, Oberst McLanahan, Major Cheshire, es ist mir eine Freude, mit Ihnen sprechen zu können. Im Namen von Präsident Lee Teng-hui und aller Bürger der Republik China möchte ich Ihnen unseren herzlichen Dank für Ihren aufopfernden Einsatz und unser tief empfundenes Beileid zum Tode Ihres Kameraden aussprechen. Ihr Eingreifen hat Hunderten von Menschen auf Quemoy das Leben gerettet. Ihnen ist zu verdanken, dass die Verteidigungsanlagen der Insel nach wie vor intakt sind. Ich kann Ihnen versichern, dass Millionen meiner Landsleute - und vor allem die sechzigtausend Soldaten auf Quemoy - Oberleutnant Vikram und Sie heute Nacht und für immer in ihre Gebete einschließen werden.«
    »Intakt? Wie ist das möglich, Sir?«, fragte McLanahan erstaunt. »Die Detonation... ?«
    »...hat sich dank Ihres Einsatzes in etwa acht Kilometer Höhe mindestens fünfzehn Kilometer südlich der Stadt Shatou ereignet«, fuhr Chi-yang fort. »Die von Ihnen abgeschossenen Lenkwaffen haben die chinesischen Raketen M-n offenbar im Flug zerstört, sodass es nur eine Teildetonation in der Größenordnung von fünf bis sechs Kilotonnen gegeben hat. Schäden sind nur durch Überdruck, nicht jedoch durch Hitze oder eine Druckwelle eingetreten, und wir hoffen, dass es als Folge von Strahlenschäden nur wenige Tote und Verletzte geben wird. Leider hat die Besatzung der Fregatte Kin Men weniger Glück gehabt.«
    »Mein Gott«, murmelte McLanahan. Trotzdem schien die Anspannung der

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