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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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»Scheiße, vielleicht war's besser gewesen, ihre Invasion hätte geklappt.«
    »Auch dann säßen wir hier und würden unsere Möglichkeiten abwägen - aber China hätte eine unabhängige, kapitalistische, proamerikanische Demokratie in Asien angegriffen und möglicherweise vernichtet«, stellte Freeman fest. »Sir, das ist nicht Ihre Schuld - die Volksrepublik China ist hier die treibende Kraft, nicht etwa Sie. Wir können nur vorausplanen, reagieren und hoffen, dass der Konflikt dadurch nicht noch schneller eskaliert als bisher.«
    Der Präsident dachte über diese Argumentation nach, dann nickte er zustimmend. »Manchmal weiß ich nicht, ob mein schlechtes Gewissen oder die Medien schuld daran sind, dass ich mich heutzutage für sämtliche Katastrophen der Welt verantwortlich fühle«, sagte er. »Aber ich denke nicht daran, untätig zuzusehen, wie China oder sonst jemand den Dritten Weltkrieg anfängt.«
    Er machte eine Pause, als könne er selbst kaum glauben, was ihm durch den Kopf ging. »Philip«, sagte er schließlich, »benachrichtigen Sie Chastain und Baiboa - sie sollen dafür sorgen, dass die Kommandeure sich für den Fall bereithalten, dass unsere Atomstreitmacht wieder in Alarmzustand versetzt werden muss.« Im Arbeitszimmer des Präsidenten herrschte betroffenes Schweigen;.selbst der unerschütterliche Jerrod Haie wirkte geradezu erschrocken. »Alles muss möglichst unauffällig über die Bühne gehen. Vorerst nur die Kommandeure - keine Flugzeuge, keine U-Boote, keine Raketen. Sie sollen sich bereithalten, ihre Waffen zu empfangen, aber die erhalten sie erst auf meinen Befehl.«
    Freeman nickte. »Ich setze einen Präsidentenbefehl auf, den Sie durchsehen und unterzeichnen können«, bestätigte er. »Dadurch werden die Combined Task Forces im U.S. Strategie Command aktiviert. Die CTFs treten in Omaha zusammen und organisieren ihre Stäbe, aber dabei bleibt's vorerst.« Martindale nickte geistesabwesend - er konnte es sich leisten, diesen Aspekt vorläufig zu vergessen -, aber Freeman sprach ein weiteres Problem an: »Was ist mit McLanahan und den EB-52? Sollen sie ihre Überwachungsflüge bis auf Weiteres fortsetzen?«
    Der Präsident merkte, dass Freeman seine Frage sorgfältig formuliert hatte, um seine eigene Meinung einfließen lassen zu können: er wollte, dass die EB-52 mit ihrer starken Defensivund Offensivbewaffnung im Einsatz blieben. Martindale nickte zustimmend. »Wenn sie bei der Sicherheitsüberprüfung durchkommen, bleiben sie im Einsatz.«
    »Das wird Baiboa nicht gefallen«, warf Haie ein.
    »Vermutlich nicht«, gab der Präsident zu. »Aber der Grund für die Entsendung der Bomber - um dort draußen jemanden zu haben, der die Chinesen im Auge behält und eingreifen kann, falls die Schießerei losgeht - ist inzwischen eingetreten. Wir brauchen sie mehr denn je.«
    »Admiral Baiboa wird dafür plädieren, die Flugzeugträger zu entsenden«, meinte Freeman.
    »Nein, die schicke ich auf keinen Fall hin - die wären Zielscheiben für einen weiteren Atomschlag«, sagte der Präsident sofort. »Ich denke nicht daran, unsere Flugzeugträger dorthin zu entsenden. Wir haben einen Träger in Japan und einen weiteren in Pearl Harbor?«
    Freeman nickte. »Beide sind klar zum Auslaufen. Die Independence kann in weniger als zwei Tagen vor Taiwan sein, die Washington in ungefähr vier Tagen.«
    »Gut«, sagte der Präsident. »Sollten wir sie doch brauchen, schicke ich sie hin, aber vorläufig setzen wir China unter diplomatischen Druck und lassen die EB-52 weiter fliegen. Und jetzt müssen wir uns verdammt schnell überlegen, was wir den Medien erzählen wollen, bevor mir wieder jemand in den Rücken fällt.«
    U.S. Pacific Command Center, Pearl Harbor, Hawaii Dienstag, 3. ]uni 1997, 20.31 Uhr Ortszeit (4. Juni, 01.31 Ostküstenzeit)
    ZUR VIDEOKONFERENZ KOMMEN JETZT NEU HINZU , sagte die Computerstimme, GENERAL AUSSER DIENST BRADLEY ELLIOTT; OBERST AUSSER DIENST PATRICK MCLANAHAN; MAJOR NANCY CHESHIRE, USAF, ANDERSEN AIR FORCE BASE, GUAM. GEHEIMHALTUNGSSTUFE: STRENG GEHEIM. TON- UND DATENÜBERTRAGUNG WIRD JETZT BEENDET. BITTE ÜBERPRÜFEN SIE DIE EINHALTUNG DER SICHERHEITSBESTIMMUNGEN UND GEBEN SIE IHREN PERSÖNLICHEN ZUGANGSCODE ERNEUT EIN . Sekunden später sagte die Stimme: DANKE , SÄMTLICHE VIDEOKONFERENZDIENSTE SIND AKTIVIERT.
    Als der große LCD-Flachbildschirm zum Leben erwachte, sah General Terrill Samson ein willkommenes Bild: Brad Elliott, Patrick McLanahan und Luftwaffenmajor Nancy

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