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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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würden?«
    Patrick lachte, weil er sich in Gedanken mit Elliott verbunden fühlte, während sie sich an vergangene Kämpfe, an Tragödien und Triumphe erinnerten. »Ich glaube trotzdem, dass ich mich ändern muss, General. Ich habe Angst, sonst zurückzubleiben wie...« Er brachte den Satz nicht zu Ende, sondern errötete bis zum Ansatz seines blonden Haars.
    »Sie wollten sagen zurückzubleiben wie Sie<, wie ich, nicht wahr, Muck?«, fragte Elliott. Patrick sah traurig und beschämt zu seinem alten Freund und Mentor auf, den er eben in Gedanken verraten hatte. Elliott nickte ihm beruhigend lächelnd zu. »Hey, Muck, das ist in Ordnung. Ich sehe mich in Ihnen, Patrick, aber Sie sind völlig anders als ich, das weiß ich genau. Ich setze mich mit brachialer Gewalt durch, indem ich andere Leute in den Hintern trete, stur bei meiner Linie bleibe und mich den Teufel um Leute schere, die anderer Meinung sind. Aber das ist nicht Ihre Art. Sie planen, Sie bilden aus, Sie bauen auf, Sie lassen die cleveren Kommandeure an Sie herantreten. Sie sind selbst clever und können mit Leuten wie Jon Masters zusammenarbeiten, während ich unser schlaksiges Genie nie sehr lange aushaken kann. Wir sind ganz unterschiedlich, Muck. Sie verkörpern die Zukunft der Luftwaffe, Kumpel.«
    »Eine schöne Zukunft«, sagte McLanahan. »In fünf Tagen sollen wir vor einem Bundesrichter erscheinen, um uns wegen ungefähr zwanzig Anklagepunkten zu verantworten. Wenn wir Pech haben, werden wir zu zehn Jahren Haft verurteilt.«
    »In fünf Tagen sind Sie Kommandeur der schlagkräftigsten Einsatzstreitmacht, die dieser Planet je gesehen hat, und bewahren uns in letzter Sekunde vor einer vernichtenden Niederlage«, verbesserte Elliott ihn stolz. »Und danach nehmen Sie Ihren rechtmäßigen Platz in der Welt ein, der sich weder hinter einem Schreibtisch noch in einem Bundesgefängnis befindet. Warten Sie's nur ab!«
    Als McLanahan nur zweifelnd lächelte, streckte Elliott ihm impulsiv die Hand hin, die Patrick bereitwillig ergriff. »Danke für Ihr Vertrauen, Sir«, sagte er dabei.
    In diesem Augenblick wurde erneut angeklopft, und ein zweiter Herr in dunklem Anzug mit Krawatte kam herein. McLanahan, der ihn für einen weiteren Federal Marshai hielt, stand rasch auf, vertrat ihm den Weg und forderte ihn mit einer Handbewegung auf, den Raum zu verlassen. »Entschuldigen Sie, Sir, aber der General braucht Ruhe und darf jetzt nicht gestört werden.«
    »Langsam, Muck«, warf Elliott rasch ein. »Sie erinnern sich an diesen Gentleman, nicht wahr? Botschafter Kuo Han-min, ich möchte Sie mit Oberst Patrick McLanahan, meinen Freund und Kollegen, bekannt machen.« Der Chinese lächelte sichtlich erfreut und streckte seine Hand aus. »Muck, das hier ist Kuo Han-min, Botschafter der seit kurzem unabhängigen Republik China in den Vereinigten Staaten. Sie sind ihm im Weißen Haus vor dem Oval Office begegnet, wissen Sie das noch?« McLanahans Gesichtsausdruck zeigte Kuo, dass er sich daran erinnerte, was den Chinesen noch mehr erfreute.
    »Was machen Sie hier, Herr Botschafter?«, fragte McLanahan, während er Kuos ausgestreckte Hand ergriff. »Wie sind Sie auf den Stützpunkt gekommen? Woher haben Sie gewusst, dass wir hier zu finden sind?«
    »Das weiß er natürlich von mir«, sagte Elliott. McLanahan warf seinem Exboss einen schockierten Blick zu. »Hey, Muck, machen Sie kein so entsetztes Gesicht! Sie haben von Anfang an Bescheid gewusst. Ich habe mit Kuo telefoniert, bevor unsere Patrouillenflüge über der Formosastraße begonnen haben; ich habe seither fast täglich mit ihm gesprochen. Wir haben alle unsere Maßnahmen im vergangenen Monat so gut wie möglich aufeinander abgestimmt.« McLanahan konnte nur wortlos nicken. Er hatte gewusst oder zumindest vermutet, dass Brad Elliott die Taiwanesen ständig auf dem Laufenden gehalten hatte - nicht nur vor ihrem ersten Überwachungsflug, sondern auch seither.
    »Freut mich sehr, Sie kennen zu lernen, Oberst«, sagte Kuo lächelnd. »In meinem Land sind Sie ein großer Held. Viele Angehörige meiner Regierung und unseres Militärs möchten Sie kennen lernen, um Gelegenheit zu haben, Ihnen jede Höflichkeit und Ehre zu erweisen.«
    »Ich fühle mich geehrt, Herr Botschafter«, antwortete McLanahan, der höflich zu bleiben versuchte, obwohl er das unbehagliche Gefühl hatte, Brad Elliott balanciere auf dem schmalen Grat zwischen Zusammenarbeit mit einem Verbündeten und Landesverrat. »Ich würde Taiwan gern

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