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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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aber er hat seit fast zehn Jahren kein Geschwader mehr geführt. Der Einzige, der wirklich etwas von Bombern versteht, ist Samson. Jetzt sind wir geliefert,
    fürchte ich.«
    »Immerhin hat Earthmover versucht, STRATCOM in die richtige Richtung zu steuern«, stellte Patrick McLanahan fest. »Als Kernwaffenträger sind die Bomber wahrscheinlich schon immer eine Fehlbesetzung gewesen. Sollte es zu einem Atomkrieg kommen, sind Interkontinentalraketen und Raketen-U-Boote besser geeignet - die Bomber sollten Ziele im Inneren Chinas mit konventionellen Waffen angreifen. Aber wenn die B-52 ausgemustert und die B-1 und B-2 als Atombomber bereitgestellt werden, sind keine strategischen Bomber für konventionelle Einsätze mehr übrig.«
    »Also haben wir ausgespielt«, fasste Elliott zusammen und seufzte enttäuscht. »Wir haben uns umsonst angestrengt und hier draußen unseren Kopf riskiert. Mann, was kann heute sonst noch schief gehen?«
    In dem Moment klopfte es, und ein Mann in dunklem Anzug^nit Krawatte - eine für Ende Juni auf der Tropeninsel Guam höchst merkwürdige Aufmachung - betrat Elliotts Krankenzimmer. »Mr. und Mrs. McLanahan? General Elliott?«
    »Sie haben sich im Zimmer geirrt«, behauptete Elliott sofort. »Verschwinden Sie!«
    »Ich bin McLanahan«, sagte Patrick.
    Der Mann übergab ihm sofort einen Briefumschlag und wiederholte diesen Vorgang bei Wendy und Brad. »Ihre Vorladung«, sagte er dabei.
    »Was zum Teufel soll das?«, fragte Elliott.
    »Sie müssen in fünf Tagen vor dem Bundesgericht in Washington erscheinen«, erklärte der Mann ihm. »Schönen Tag noch.« Er verließ den Raum.
    »Baiboa meint's wirklich ernst«, sagte Patrick McLanahan, nachdem er die Vorladung überflogen hatte. »Die Liste mit den Anklagepunkten ist fast zwei Seiten lang!«
    »Ich schicke sie gleich den Anwälten von Sky Masters, damit sie sich an die Arbeit machen können.« Wendy stand auf, sammelte die Papiere ein und verabschiedete sich mit einem KUSS auf die Wange von Elliott. »Machen Sie sich wegen dieser Vorladung keine Sorgen, Brad. Und ruhen Sie sich ein bisschen aus, ja?«
    »Wird gemacht, Bäbe«, versprach Elliott ihr lächelnd. Sie ging hinaus und ließ die beiden Männer allein zurück. Der pensionierte Drei-Sterne-General nickte resigniert zur Tür hinüber. »Scheiße, ich hab' immer geglaubt, ich würde eines Tages im Cockpit einer B-52 sterben, kurz nachdem ich die Welt vor einem vernichtenden Atomkrieg gerettet habe. Stattdessen kommt das Ende in einem gottverdammten Gerichtssaal, in dem eine Horde von Anwälten über mich herfällt, um mich wie Vampire auszusaugen.«
    »Ich weiß, wie Ihnen zu Mute ist, Brad«, sagte McLanahan. Er setzte sich wieder auf den Stuhl neben dem Bett, faltete die Hände auf den Knien und starrte zu Boden, als wolle er beten oder eine Beichte ablegen. »Tut mir Leid, was ich neulich gesagt habe, Brad...«
    »Vergessen Sie's, Muck.«
    »Doch, das ist mein Ernst. Es tut mir wirklich Leid.« Er machte eine Pause, dann sprach er mit leiser Stimme weiter. »Ich wollte immer nur fliegen, das wissen Sie. Fliegen ist mein Leben. Jon Masters ist ein guter Freund, für den ich gern arbeite, ich verdiene sehr gut, und es ist schön, gemeinsam mit Wendy in einer Umgebung ohne viel Stress zu arbeiten, aber in Wirklichkeit habe ich keine Lust, ein leitender Angestellter bei Sky Masters, Inc., zu sein. Wendy hat Spaß daran, aber ich habe das Gefühl, langsam zu ersticken. Jon ist aufs Ergebnis fixiert - auf den Profit, die Publicity und das Prestige, die große Verteidigungsaufträge mit sich bringen. Ich sehe die Dinge anders.«
    »Ich weiß, dass Sie das tun«, sagte Elliott zufrieden lächelnd. »Ich kenne Sie, Patrick. Seit dem Tag, an dem ich Sie zum ersten Mal gesehen habe, weiß ich, was in Ihrem Kopf vorgeht. Ich kenne Sie inund auswendig.« Er schmunzelte, als er sich an diesen lange zurückliegenden Tag erinnerte. »Sie hatten eben Ihre zweite Fairchild Trophy gewonnen und waren der absolute Bomberstar der Luftwaffe. Jeder andere Flieger hätte seine Berühmtheit genutzt, um eine erstklassige Position zu ergattern. Sie hätten die Wahl zwischen einem Dutzend begehrter Posten in aller Welt gehabt. Sie hätten im Pentagon einen Stab aus zwanzig Mitarbeitern leiten können. Aber nein, Sie wollten nur weiter B-52 fliegen. Das haben Sie mir damals selbst gesagt, und Sie haben diese Einstellung später immer wieder bewiesen. Warum sollte ich also glauben, dass Sie sich ändern

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