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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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einmal besuchen. Ich bin noch nie dort gewesen.« Sein müder Tonfall signalisierte jedoch, dass er insgeheim damit rechnete, längere Zeit nichts anderes als den Freizeitraum einer Haftanstalt besuchen zu können.
    »Ich habe von Ihren juristischen Schwierigkeiten gehört, mein Freund«, fuhr Kuo fort. »Es ist sehr bedauerlich, dass Ihre Tapferkeit von Ihrer eigenen Regierung nicht gewürdigt wird. Ich wollte, wir könnten Ihnen auf irgendeine Weise behilflich sein.«
    »Vielleicht könnten Sie uns von den taiwanesichen Angriffen auf Ziele in China erzählen, Sir«, schlug McLanahan vor.
    »Natürlich«, sagte Kuo bereitwillig. »Die Angriffe waren als Prä- ventivschläge gegen Stabsquartiere, Fernmeldeeinrichtungen und Treibstofflager gedacht, die zur Unterstützung eines Angriffs auf Quemoy, das nach Erkenntnissen unserer Geheimdienste das erste Ziel der Kommunisten gewesen wäre, hätten dienen können.« »Haben Sie gewusst, dass die Volksrepublik China Fla-Raketen mit Kernsprengköpfen besitzt?«
    Kao zuckte mit den Schultern. »Ja, das haben wir gewusst,
    Oberst«, bestätigte er. »Wir wissen von vielen taktischen und stratgischen Atomwaffen der Kommunisten. Unser Luftangriff auf Xiamen sollte auch ihre vermutlich mit nuklearen Gefechtsköpfen ausgerüsteten Marschflugkörper Hai Ying 2 und Ying Ji 6 zur Bekämpfung von Schiffszielen ausschalten.«
    »Anti-Schiffslenkwaffen mit Kernsprengköpfen?«
    »Die Kommunisten besitzen zahlreiche taktische Atomwaffen, Oberst, die dem amerikanischen Arsenal der Sechziger und Siebzigerjahre entsprechen«, bestätigte der Botschafter. »Ihre Schiffe sind mit Kurzund Mittelstreckenraketen mit Atomsprengköpfen bewaffnet, und ihre U-Boote verschießen Torpedos mit Kernsprengköpfen und können Atomminen wie die amerikanischen Mk 57 verlegen. Bei den Angriffen auf mein Land haben ihre schweren Bomber Abwurflenkwaffen mit Atomsprengköpfen eingesetzt, und wir glauben, dass sie sogar Mittelstreckenraketen starten können. Die Welt verschließt seit Jahrzehnten die Augen vor dieser Realität, aber wir auf Taiwan leben seit langem im Schatten eines mächtigen Gegners, der uns mit Kernwaffen bedroht.«
    »Scheiße«, sagte McLanahan knapp. »Dass die Chinesen ein so großes Kernwaffenarsenal besitzen, haben wir nie vermutet. Haben Sie diese Erkenntnisse denn nicht an die amerikanische Regierung weitergegeben?«
    »Doch, aber unsere Informationen sind stets als unzuverlässig, voreingenommen und nicht überprüfbar ignoriert worden«, antwortete Kuo. »Ich vermute, dass Ihre Regierung es vorgezogen hat, unsere Mitteilungen zu ignorieren, weil ein Krieg mit China wegen seiner militärischen Hardware eine finanzielle und wirtschaftliche Katastrophe für Ihr Land gewesen wäre. Auch viele andere Informationen sind von Ihrer Regierung nicht zur Kenntnis genommen worden. Beispielsweise haben wir dem Vorsitzenden der Vereinten Stabschefs den genauen Umfang der kommunistischen Landungsflotte gemeldet - aber in Ihren veröffentlichten Schätzungen hat diese Mitteilung keinen Niederschlag gefunden. Wir haben über die Fortschritte der Raketentechnik der Kommunisten mit der aus der Luft oder von Schiffen gestarteten ballistischen Atomrakete M-g berichtet, aber auch diese Warnung ist ignoriert worden. Der Iran besitzt weit weniger militärische Hardware als das kommunistische China, und Sie haben Ihre Stealth-Bomber in geheimer Mission hingeschickt, um ihre Stützpunkte bombardieren zu lassen - aber aus irgendeinem unerklärlichen Grund weigert Ihre Regierung sich, China für seine Aggression zu bestrafen.
    Unsere Informationen sind zuverlässig«, fuhr Kuo fort, »und wir haben damit gerechnet, dass die Kommunisten diese Waffen demnächst gegen uns einsetzen würden. Unserer Ansicht nach war der versuchte Angriff der Flugzeugträgerkampfgruppe Mao Zedong auf Quemoy der erste Schritt dazu. Der Atomschlag mit Raketen der Mao, den Ihre erstaunliche EB-52 Megafortress vereitelt hat, war typisch für die chinesische Volksbefreiungsarmee. Seit damals ist ihre Taktik jedoch sehr verwirrend, sehr unorthodox - ganz untypisch für die Volksbefreiungsarmee und ihre Führungsspitze. Der angebliche Angriff auf den Flugzeugträger ist offenbar eine sorgfältig inszenierte Kriegslist gewesen.«
    »Ihr U-Boot ist in unmittelbarer Nähe aufgebracht worden, und die Chinesen haben Teile von Torpedos des Musters geborgen, das Ihre Marine verwendet«, wandte McLanahan ein. »Das Ganze kann ein

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