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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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sich wütend - die F-22 Lightning, das beste jemals gebaute Jagdflugzeug, von einem fliegenden Roboter ausgetrickst. Scheiße, Scheiße, Scheiße!
    Er sah, wie Mills ihm durch Seitenruderschläge ihrer F-22 signalisierte, er solle sich rechts hinter ihr einordnen. Wahrscheinlich war es besser, wenn Andrea jetzt für einige Zeit führte, bis er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Im Augenblick war er zu wütend, um als Führender vernünftige Entscheidungen treffen zu können.
    Im nächsten Augenblick blinkte auf Mauers Display wieder eine Raute - die AWACS-Maschine hatte einen weiteren anfliegenden Banditen entdeckt. Mills wackelte mit ihren Tragflächen, um ihm zu signalisieren, er solle für das Abfangmanöver Abstand halten, und kurvte dann nach links weg auf den neuen Banditen zu. Sie ist die Einzige, die noch Raketen hat, sagte Mauer sich trübselig, während er ihr mit weitem Abstand in Linie folgte und sich bereithielt, die Führungsmaschine zu unterstützen. Du bist jetzt Reserve, sagte er sich, nur noch Reserve. Der Gegner hatte bei drei Angriffen drei gottverdammte Volltreffer erzielt...
    »Drei Angriffe, drei Treffer, General«, stellte Patrick McLanahan sachlich fest. »Die Cruise-Missile >Wolverine< hat automatisch vier vorprogrammierte Ziele gefunden, drei angegriffen und eines erneut angegriffen; sie ist zum vierten Ziel unterwegs gewesen, als die F-22 sie abgeschossen haben. Verdammt gute Leistung, finde ich.«
    »Unfassbar«, murmelte Samson schließlich. »Ich kann's noch immer kaum glauben.« Sogar im geräumigen Cockpit der EB-526 Megafortress schien General Terrill Samsons hünenhafte Gestalt, die mit hängenden Schultern und hochgezogenen Knien dahockte, kaum genug Platz zu haben. Terrill »Earthmover« Samson, der selbst früher Bomber B-52 und B-1B geflogen hatte, war Kommandeur der amerikanischen Eight Air Force, die für Ausbildung und Ausrüstung aller mittleren und schweren Bomberstaffeln der US-Luftwaffe verantwortlich war.
    Der General saß in der umgebauten B-52 auf dem linken Sitz und flog die Versuchsmaschine selbst. Sein Kopilot in der EB-526 Megafortress war Luftwaffenoberst Kelvin Carter, ein erfahrener Bomberpilot und ehemaliger Testpilot im HAWC, dem High Technology Aerospace Weapons Center. Als OSO (Offensive Systems Officer) saß der pensionierte Luftwaffenoberst Patrick McLanahan auf der oberen Cockpitebene hinter Carter an seiner Konsole. Und ihr DSO (Defensive Systems Officer), der seinen Platz hinter Samson hatte, war Dr. Jon Masters, Präsident einer auf High Tech-Satelliten und neuartige Waffen spezialisierten kleinen Firma in Arkansas.
    Die EB-526 war ein grundlegend modifizierter Bomber B-52, der so radikal umgebaut war, dass nur noch seine Größe an das Ausgangsmuster erinnerte. Sie hatte einen langen, spitzen, stromlinienförmigen Bug, der in schräg stehende Cockpitfenster und einen schlanken, völlig glatten Rumpf überging. Im Gegensatz zur B-52 bogen die Tragflächen der Megafortress sich im Flug nicht durch, denn ihr Aufbau aus dem Verbundwerkstoff GFK-Stahl garantierte unabhängig vom jeweiligen Flugzustand aerodynamisch perfekte Formtreue. Auf dem Rumpf saß ein lang gestrecktes, niedriges kanuförmiges Gehäuse für die Antennen des Überwachungsradars mit großer Reichweite, das Land, Meer und Himmel nach feindlichen Zielen absuchte; außerdem enthielt es die Laser zur Bekämpfung anfliegender Jagdraketen und sämtliche Funkantennen.
    Die riesigen Höhenund Seitenruder der alten B-52 waren durch ein V-Leitwerk mit weit ausladenden Klappenrudern ersetzt worden. Ein großes zwischen dem Leitwerk montiertes Radargerät suchte das Gebiet hinter der Megafortress nach feindlichen Zielen ab, und die 2o-mm-Gatling-Maschinenkanone der B-52 war durch eine Kanone mit langem Rohr ersetzt worden, die weit bedrohlicher wirkte als die vorige Heckbewaffnung. Die Kanone verschoss als »Luftminen« bezeichnete kleine Lenkwaffen, die anfliegende feindliche Jäger ansteuerten und vor ihrem Bug in einem Hagel aus Tausenden von Titansplittern detonierten, die Triebwerke stilllegten und ungepanzerte Flugzeugteile oder Cockpitdächer durchsiebten.
    Die auffälligste Veränderung im Vergleich zur B-52 befand sich unter den langen, dünnen Tragflächen der Megafortress. Die EB-526 hatte nicht mehr acht Strahltriebwerke Pratt & Whitney 7-33, sondern wie ein Verkehrsflugzeug nur noch vier für diesen Einsatzzweck modifizierte Mantelstromtriebwerke General Electric CF-6. Die neuen

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