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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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fünfzehn Kilometerweit aufs Meer hinaus; dort gingen sie für fünf Kilometer auf Südkurs, bogen dann nach Nordwesten ab und flogen den Stützpunkt in hundertfünfzig Metern Höhe an. Die Bomben sollten tatsächlich »geworfen« werden, indem der Pilot ungefähr drei Kilometer vor dem Höhleneingang steil hochzog und seine Bomben auslöste, die dann auf einer ballistischen Bahn in die Höhle fliegen würden. Das Hochziehen musste rechtzeitig erfolgen, weil die Berge so steil anstiegen, dass dafür nur sechs Sekunden Zeit blieben. Für diesen wichtigen Einsatz waren die besten Piloten und Bombenschützen aus ganz China zusammengeholt worden.
    Die erste Kette aus zehn Jagdbombern Q-5 begann ihren Angriff, der sogar besser klappte als erwartet. Die führenden Bomber H-6 meldeten, der Anflug könne fünfzig Meter höher erfolgen, damit die Bomben in flacherer Bahn den inzwischen teilweise verschütteten Höhleneingang trafen. Als die erste Kette aus dem Zielgebiet abflog, trafen schon die nächsten zehn Q-5 zum Angriff ein...
    ... und hörten gerade noch eine warnende Stimme, die auf der Einsatzfrequenz rief: »Achtung, an alle...«, bevor nur noch laute Störgeräusche zu hören waren. Über ganz Taiwan schalteten Piloten auf Ersatzfrequenzen um, die aber ebenfalls gestört waren. Das über der Formosastraße kreisende Radarflugzeug IL-/6 Candid hätte genauso gut am Boden stehen können, weil niemand mit seinen Radarlotsen sprechen oder ihre wichtigen Anweisungen hören konnte.
    Nun kam es auf die Jäger Su-27 und J-8 an, aber wie sich bald zeigte, waren auch sie durch Störsender größtenteils außer Gefecht gesetzt. Die älteren Radargeräte der J-8 ließen sich leicht stören; das moderne Impulsdopplerradar der Su-27, das Störsignale automatisch ausblendete, funktionierte dagegen weiter. »Feindliche Flugzeuge auf Westkurs!«, meldeten die Su-27-Piloten auf der Einsatzfrequenz, aber das nützte alles nichts, weil sämtliche VHP- und UHF-Frequenzen gestört wurden. Je zwei Elektronikstörflugzeuge Grumman EA-6B Prowler der Flugzeugträger L/SS Washington und Carl Vinson hatten ein wirkungsvolles elektronisches Netz über die ganze-Insel geworfen, das alle Funkund Radarfrequenzen der chinesischen Luftwaffe, aber nicht die der nun angreifenden Jäger der U.S. Navy störte.
    Das erste Ziel war das Radarflugzeug IL-/6. Diese Aufgabe blieb den neun noch flugfähigen taiwanesischen F-16 überlassen, die kurz nach Sonnenuntergang gemeinsam mit Jon Masters Tanker DC-io in Kai-Shan gestartet waren. Vier Su-27 sollten die IL-/6 schützen, aber in der durch die Störsender der EA-6B ausgelösten allgemeinen Verwirrung waren sie den F-16 nicht gewachsen. Alle vier Su-27 wurden abgeschossen, wobei nur eine F-16 verloren ging, und dann holten die acht taiwanesischen Jäger die IL--/6 mit je einer Luft-Luft- Rakete AIM-9 Sidewinder vom Himmel. Danach verließen die F-16 das Einsatzgebiet, wurden betankt und flogen anschließend zur Kadena Air Force Base auf Okinawa weiter.
    Die Jäger der U.S. Navy nützten die Verwirrung der chinesischen Piloten aus, um auf Schussweite heranzukommen. Zwei Dutzend F-i4 Tomcat und zwanzig F/A-i8 Hörnet der beiden Flugzeugträger begannen mit Jagdraketen anzugreifen. Die F-14 konnten ihre riesigen AIM-54.C Phoenix zur Radaransteuerung aus über hundertzehn Kilometer Entfernung abfeuern, während die F/A-i8 mit ihren radargesteuerten Jagdraketen AIM-/ Sparrow und AIM-12O aus gut dreißig Kilometern angriffen. Fast die Hälfte der zum Schutz der Angriffsformation entsandten Jäger Su-27 und J-8 wurden abgeschossen, bevor die Angreifer nahe genug heran waren, um ihre AIM-9 Sidewinder mit IR-Suchkopf einzusetzen, denen weitere acht Su-27 und J-8 zum Opfer fielen. Die restlichen chinesischen Jäger drehten ab, bevor die Amerikaner sie mit Bordwaffen angreifen konnten. Soweit die chinesischen Jagdbomber noch nicht angegriffen hatten, warfen sie ihre Bomben und Zusatztanks hastig irgendwo ab und nahmen sofort Kurs nach Westen, um von den unsichtbaren Angreifern wegzukommen.
    Aber die flüchtenden chinesischen Bomber und Jagdbomber gerieten nur in eine Falle der U.S. Air Force mit zehn Viererketten von Jägern F-15C Eagle des 18. Geschwaders der Kadena Air Force Base auf Okinawa und des 3. Geschwaders der Elmendorf Air Force Base in Anchorage, Alaska - jeder mit sechs AIM-12O AMRAAM und zwei AIM-9 Sidewinder bewaffnet. Die F-15C verteilten sich entlang der Formosastraße und warteten einfach ab, bis die

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