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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Stand-by-Betrieb warm werden zu lassen. Danach aktivierte er die in seinen Helm integrierte »virtuelle« Steuerung für die Luftminen Stinger. Die 2O-mm-Maschinenkanonen der B-52 waren bei der EB-52 Megafortress durch einen 8o-mm-Werfer ersetzt worden, der funkoder radargesteuerte Raketen verschoss. Diese Luftminen detonierten in Entfernungen bis zu vier Meilen automatisch oder manuell ausgelöst; sie enthielten Hunderte von Würfeln aus Wolframstahl, die jeden Flugzeugrumpf durchsieben und die Maschine zum Absturz bringen konnten.
    Vikram versuchte die Heckkanone zu schwenken, indem er den Kopf bewegte, sodass sie dorthin zielte, wohin er sah. Aber sein Bildschirm blieb leer bis auf die Höhenund Seitenrichtwerte, den auf 50 stehenden Zähler, der die noch vorhandenen Raketen anzeigte, und die Statusmeldungen: rot blinkende Anzeigen EIN und das grün leuchtende OK für die Waffe selbst. »Die Kanone scheint in Ordnung zu sein«, berichtete er, »aber Radar und Datenübertragung funktionieren nicht. Wie soll ich auf die Jäger zielen, wenn ich sie nicht sehen kann?«
    »Sie kommen heran«, rief Elliott. »Drei Uhr, Höhe gleichbleibend, ungefähr fünf Meilen.«
    »Wenn das alle verfügbaren Informationen sind, Emitter, müssen Sie eben damit auskommen«, sagte McLanahan. »Sie müssen sich vorstellen, wo die Jäger sind, die Luftminen dort auslegen und sie manuell zünden, wenn Sie glauben, dass die Jäger in ihrem Wirkungsbereich sind.«
    »Aber ich verstehe nicht, wie...«
    »Da gibt's nichts zu verstehen, Emitter - tun Sie's einfach!«, unterbrach McLanahan ihn scharf. »Sofort!«
    Vikram konzentrierte sich auf seinen Monitor. Er versuchte sich vorzustellen, wie die Jäger auf sie zukamen, ihre Bordkanonen und Lenkwaffen scharf machten, die Entfernung verringerten... und drückte dann drei Mal nacheinander auf den Feuerknopf. Die Besatzung hörte drei laute Knalle, die das Flugzeug erzittern ließen. Auf seinem Display hatte er drei große Kreise, die normalerweise immer kleiner wurden und damit ihre wachsende Entfernung von der Megafortress symbolisierten... aber diesmal bewegten sie sich nicht. Vikram bewegte seinen Kopf, um die erste Rakete zu steuern - nichts. Er betätigte den Knopf ZÜNDEN mit dem rechten Daumen - wieder ohne Rückmeldung.
    »Ich glaube, die Funksteuerung ist ausgefallen«, berichtete Vikram.
    »Dann versuchen Sie nicht, die Raketen manuell zu steuern oder zu zünden«, sagte McLanahan. »Stellen Sie alle so ein, dass sie nach zwei Meilen detonieren - Sie müssen einfach den ganzen Hecksektor mit Minen zupflastern.«
    »Aber so weiß ich nicht, ob ich treffe«, wandte Vikram ein, während er die Einstellung der verbliebenen Raketen änderte. »Damit vergeuden wir einen Haufen Luftminen.«
    »Holen Sie diese Jäger nicht vom Himmel, Emitter, büßen wir verdammt viel mehr ein als ein paar Luftminen«, stellte McLanahan fest. »Also legen Sie los!« Vikram machte sich rasch, aber methodisch daran, die EB-52 mit einem Minengürtel in Form einer liegenden Acht zu umgeben, deren Schnittpunkt das Heck der Megafortress bildete. Die Besatzung hörte die Abschüsse und spürte das Zittern des Bombers, als die Kanone eine Rakete nach der anderen abfeuerte.
    »Bandit, neun Uhr!«, rief Elliott warnend. »Er schießt mit Bordwaffen!« Der Pilot des vierten Jägers Su-33 hatte seine Position als Rottenflieger verlassen, als die führende Maschine den detonierenden Luftminen auswich. Vikram schwenkte den Turm nach links und schoss. Elliott versuchte ihm zu helfen, indem er die Megafortress in eine steile Rechtskurve legte, um den Jäger wieder in Vikrams Schussfeld zu bringen, aber sein Manöver kam zu spät. Mehrere 23-mm-Geschosse trafen das Triebwerk der Megafortress, das sofort ausfiel. Die Computer zur Triebwerksüberwachung registrierten augenblicklich, dass die Turbine unkontrolliert hochdrehte, und stellten sie ab, bevor sie explodierte. Aber der volle Schub der linken Triebwerke bei gleichzeitigem Ausfall des rechten äußeren Triebwerks warf die Megafortress in eine noch steilere Rechtskurve...
    ... in eine zu enge: der Radius wurde kleiner, die Fahrt ging zurück, der Anströmwinkel wuchs, und der steile Kurvenflug ging in ein sich beschleunigendes Überziehen mit 5 G über. Die Besatzung spürte das Rumpeln der abreißenden Luftströmung an den riesigen Tragflächen, fühlte es stärker werden, als die Strömung erst die Klappen und danach den Rumpf erfasste, und wurde heftig

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