Bruce Cincinnaty - Genie der Nanozyten (German Edition)
junge Financier wollte unnötige Tote vermeiden. Er bevorzugte es, sofern es die Situation zuließ, seine ehrlosen Herausforderer auch ohne scharfe Klingen auszuschalten. Er wollte sein Tachi nicht mit unwürdigem Blut füttern. Diese Klinge ... So lange unbenutzt. Er hätte ihm auch den Kopf mit einem sauberen Schnitt abschneiden können. Khaliq zielte mit seiner Sniper auf den Kopf des bewusstlosen Mannes aber Ryan schob die Waffe mit seiner rechten Hand nach unten.
„Später ... Wie kommen wir nach oben?“
„Aufzüge natürlich.“, quietschte Sofia mit der süßen Stimme und zwinkerte mit ihren grünen Augen. Für so eine angespannte Situation hatte sie echt Humor.
„Sehr gut. Auf zum Aufzug.“
Kapitel 35
Verwaltungsraum
20. Stockwerk – Sanjii Ikkyu Tower – Tokio
01.04.2024 – 17:56
Das Telefon im Kontrollraum der BSP Security klingelte. Guilherme de Kamulo nahm den Hörer ab und donnerte in das Mikrofon:
„Worauf wartet ihr Missgeburten denn eigentlich? Ne persönlich Einladung? Geht sofort ins Foyer. Bringt die Eindringlinge zu mir! Tot oder lebendig! Findet heraus wer das ist!!“
Die andere Stimme am Telefon wollte noch etwas sagen „Lucky, wir haben ein Problem.“, aber Lucky wollte nichts Weiteres mehr hören. Sein Cholesterinspiegel war schon über dem Limit.
„Das ist dein Problem. Erledige das oder ich töte dich persönlich!“
Er hatte schon genug Sorge damit, die Bombe in der Drachenstatue zu finden. Für seine abwertenden Kommentare war er als Chef ebenfalls bekannt. Aber sein Gespür hatte ihn bisher nicht betrogen. Er zweifelte immer noch an der Echtheit der Bombe ... In jedem Stockwerk wurden damals an den Eingängen Messdetektoren zur Bombenerkennung angebracht. Soweit er wusste, funktionierten diese einwandfrei. Oder hatte jemand von seinem Team eine Verschwörung gegen Sanjii Ikkyu angezettelt? Das konnte er sich bei bestem Willen nicht vorstellen. Gegen eine der ältesten Clan Familien Japans zu agieren ... Dazu hätte keiner Mumm gehabt! Versucht wurde es oft. Es floss auch oft Blut. Jedoch von den Verrätern. Es gingen ihm zu viele Gedanken durch den Kopf. Die japanische Polizei hielt sich an den Evakuierungsplan und stationierte sich an Grenzzäunen, weit weg vom Tower, um Unwissende nicht in die Gefahrenzone rein zu lassen. Sie empfahlen die Evakuierung und verboten jeglichen Aufenthalt im Bürohaus.
Nur das Bombenentschärfungskommando dürfe das Gebäude betreten. Daher konnte Lucky auch die Polizei nicht mehr um Hilfe bitten. „Was für eine Scheiße!“, brüllte Lucky und teilte seine Wut mit der Wand. Er hätte bei Leila sein können ... Sein Opfer. Sein Spaß. Sein Vergnügen ... Aber das Schicksal hatte etwas anderes mit ihm vor. Vor ungefähr zehn Minuten musste er sich über die Überwachungskamera ein vernichtendes Urteil übergehen lassen, wie seine Männer, die er persönlich ausgebildet hatte, in Stücke gerissen wurden. Er wählte Dr. Yoshidas Telefonnummer.
„Doc. Sie sollten verschwinden. Es könnte ungemütlich werden!“
„Nein Lucky. Wir sind so kurz davor. Nachdem Bruce uns weitere Informationen gibt, ist unsere Arbeit hier getan.“
„Wie Sie wollen. Ist Ihr Leben.“
Hmm. Wer war das? Der Jimijitsu Clan? Die Mahatsu Familie? Lucky konnte sich keinen Reim darauf bilden. Er wollte es tunlichst vermeiden, dass die Bombe hochging. Das gäbe Konsequenzen. Nicht nur mit den oberen Bossen, sondern auch mit seinem Vater. Denn dann würde man ihm womöglich als Strafe sein Bordell wegnehmen. Das einzige Zuhause, einzige Stückchen Erde, wo er sich in dieser für ihn verkehrten Welt zurechtfand und wohl fühlte. Er hatte einen seiner stärksten Nahkämpfer auf den Treppenweg nach unten geschickt, weil das der einzig logische Weg nach oben war. Aufzüge waren zu gefährlich. Man konnte sie von überall aus abschalten.
„Suzuna. Schalte alle Aufzüge ab.“
„Lucky. Es werden gerade Gäste transportiert! Wir müssen noch warten“, erwiderte die Frau. Die ganzen Sicherheitskameras im Foyer wurden auch zerstört. „Sofort“, donnerte der Chef wie ein Wüstenkönig.
„Ich muss sehen, was da unten vor sich geht!“
Die Dame tippte hastig auf dem Touchscreen, welches sich über den ganzen Tisch um sie herum hinzog und wie eine runde Kontrollstation aufgebaut war, ein großes Stopp Symbol leuchtete auf der projizierten Kontrollleinwand und alle Aufzüge im Sanjii Ikkyu Tower stoppten mit sofortiger Wirkung.
Kapitel
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