Bruce Cincinnaty - Genie der Nanozyten (German Edition)
Tür mit einem vergoldeten Generalschlüssel einen Spalt breit. Sie spähte durch den Schlitz. Es war aber nichts zu sehen. Sie schob die Tür noch ein wenig weiter auf. Ab und an nahm sie Geräusche war. Es waren jedoch keine Geräusche der Lust, sondern Geräusche der Qual. Demonia kannte nur allzu gut den Unterschied zwischen Stöhnen der einvernehmlichen Qual beiderseits und der einseitigen Vergnügung. Sie überlegte sich zu gehen. Doch allein der Gedanke der Unwissenheit war grauenvoll für sie und würde sie wie ein Kammerjäger verfolgen und nicht mehr in Ruhe lassen. Lucky und die Lollisüchtige. Ein Verrat an Demonias Treue. Sie musste ihn direkt zur Rede stellen.
„Du Verräter ... So eine Schlampe ... Wie konntest du nur ... Liebe??? Was ist mit mir? Lüge?“
Demonia legte sich kurz paar Wörter zurecht und knallte letztendlich doch die Tür auf.
...
Der Anblick schockte sie. Gestutzte Flügel. Tränen des Berges. Ein wunderschöner Engel. Eine gefallene Königin.
...
Und kein Lucky ...
Die Schatten der Vergangenheit prügelten Demonia für einen kurzen Moment aus dem Raum. Sie erinnerte sich, wie sie vor zehn Jahren noch als junges und unschuldiges Mädchen auf dem Weg in die Schule von ihrer Heimat entführt und hierhergebracht wurde. Seitdem hatte sie ihre Familie nicht mehr gesehen und musste sich an strikte Regeln in der neuen Unterkunft halten. Regeln, für die es sich nicht lohnte zu leben. Kämpfe oder fliehe? Ärger und Chaos pflasterten seit jenem Tag grauenvolle Steine auf ihrem Pfad der zerstörten Träume. Alle diese Erinnerungen schlummerten in ihr ... Aber sie hatte sie alle vergessen. Verdrängt ... Bis zu diesem Tag. Sie wollte nie so sein ... wie sie jetzt war. Doch es war zu spät. Viel zu spät. Nun stand Demonia vor dem Mädchen. Es war fast so, als ob sie sich selbst sah. Sie verschloss die Tür sicherheitshalber wieder. Ein dämmerndes rotes Licht glimmte im Raum. Die Luft war dickflüssig und es war schwer zu atmen. Es roch nach Verrat, Ärger und Fleischwunden. Das Mädchen hing in Ketten halbnackt da. Sie schien kaum mehr zu atmen. Ihr rechter Oberarm war in eine Plastikfolie umwickelt. Demonia brachte ihr schnell Wasser und half ihr beim Trinken. Das Mädchen stammelte unverständliche Wörter vor sich hin.
„Meine Süße. Wie heißt du? Ich verstehe dich nicht ... Keine Angst. Spar dir die Worte. Du hast zu wenig Kraft. Entspann dich ... Ich werde dir nicht weh tun.“, beruhigte Demonia die Entführte.
Wofür war die Folie? Vorsichtig hob Demonia die Folie an. Da unter der Folie keine Wunden zu sehen waren, entfernte Demonia sie. Sie musste die Ketten lösen. Sanft streichelte sie dem hilflosen Mädchen durch die Haare und berührte ihre Stirn. Demonia suchte vergebens nach dem Schlüssel bis sie Luckys Handy auf dem Beistelltisch sah. Sie hob es hoch.
„Lucky, du dummer Mann.“
Die Schlüssel befanden sich unter dem Handy. Nach der Befreiung legte Demonia den Kopf der schönen auf ihren Schoß und kümmerte sich wie eine Mutter um sie.
„Keine Angst mein Liebling. Der Albtraum endet hier. Sammle Kräfte. Danach waschen wir dich und du gehst zurück zu deiner Familie ...“
Demonia flüsterte ununterbrochen weiter und ihre ruhigen Worte wirkten wie Musik auf die ehemals Gefangene. Zufrieden schloss sie ihre Augen und schlief in Demonias Armen wie ein Baby ein ...
Kapitel 48
Kriegsrecht eines Tachi
Sanjii Ikkyu Tower – Tokio
01.04.2024 – 18:44
Bling bling. L. Bling bling. In Ryans Sichtfeld mit geschlossenen Augen leuchtete ein L auf. Er hatte die GPS Signale von Bruce und Leila schon damals in New York aktiviert, als die beiden spurlos verschwunden waren. Das GPS Signal von Leila war wieder aktiv! Sie lebte! Jedoch. Sei still, Sterblicher. Es stellte sich heraus, dass Ryan, der Kunstliebhaber, ein äußerst guter Schauspieler war. Haruto, Yuto, Riku, Yuma und der angeblich tote Samurai waren in dem Aufzug auf dem Weg in das 20. Stockwerk. Alles was nun passierte, ging blitzschnell über die Bühne. Stockwerk 6, 7, 8 ...
Der Ehrenkodex der BSP verlangte, dass bei den siegreichen Kämpfen zwischen Kriegern und Göttern stets Köpfe rollen, diese als Trophäen eingesammelt und dem Herrscher als Zeichen des Erfolgs und der Loyalität vorgezeigt werden mussten. Riku, der neue Eigentümer, hielt den Tachi immer noch an der Hülle fest. Er wusste nicht, dass er sich gerade selbst im Herzen eines Brutalos befand, wo es einfach nur kalt war. Kalt wie die Aura
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