Bruder des Schwertes
Kampf etc.
Poul Anderson ist vor allem dem Science-Fiction-Leser ein Begriff. Bereits in den fünfziger und sechziger Jahren erschienen viele seiner Romane im Deutschen, darunter Die Macht des Geistes (Brain Wave) und Planet der Amazonen (Virgin Planet).
Als Sohn dänischer Eltern beeinflußten ihn die nordischen Sagen stark. Er übersetzte aus dem Altnordischen und schrieb eine Reihe von historischen Romanen. Unter seinen Fantasie-Werken sind vor allem zu nennen: The Broken Sword und Hrolf Kraki's Saga, die in der Ballantine Adult Fantasie Serie erschienen. Die vorliegende Novelle kommt der typischen Schwert & Magie-Erzählung in dieser Anthologie am nächsten. Zwei weitere Fantasy-Stories Poul Anderson's sind in anderen Anthologien in deutscher Sprache erschienen: Der Mann, der zu früh kam (The Man Who Came Early) und Der Mut des Cappen Varra (The Valor of Cappen Varra).
Donald A. Wollheim, der Herausgeber dieser Anthologie, ist selbst Autor (Mike Mars Serie, Das Geheimnis der Saturnringe, um einige Titel zu erwähnen). Er schrieb auch unter dem Pseudonym David Grinnell und war langjähriger Herausgeber der Science-Fiction-Reihen von ACE-Books. Viel Fantasie-Material wurde unter seiner Herausgeberschaft veröffentlicht.
Seit 1972 gibt er seine eigene Taschenbuchreihe, DAW-Books, heraus, in der nun 4 Titel pro Monat erscheinen, unter anderem die GOR-Serie von John Norman und die Witch World Bände von Andre Norton. Band 1 der DAW-Books war übrigens Andre Nortons Spell of the Witch World der 7. Band der Hexenwelt-Serie der auch in TERRA-FANTASY erscheinen wird.
Dies ist die erste einer Reihe von Fantasy-Anthologien, die wir im Programm haben. In Vorbereitung sind Lin Carters FLASHING SWORDS-Bände, mit Stories um Elric von Melnibone, Fafhrd und den Grauen Mausling und anderen, und zwar neuen Stories, die noch nicht in den bisher veröffentlichten Bänden enthalten sind.
Hugh Walker.
Unterammergau, Februar 1975
Bruder des Schwertes
Poul Anderson
Übersetzung von Eduard Lukschandl
Das Dritte Buch der Geschichte der Männer von Killorn. Wie Bram der Rote gegen die Ganasthi aus den Ländern der Finsternis kämpfte, wie Kery, der Sohn von Rhiach, zürnte, und wie die Pfeife der Götter wieder ertönte.
Nun sei von denen berichtet, die unter Bram dem Roten gen Süden zogen. Diese bildeten die kleinste der Gruppen, die Killorn verließen, denn sie bestand nur aus drei Clans, dem Clan der Broina, dem der Dagh und dem der Heorran. Es waren einige tausend Krieger – zumeist Männer, aber auch einige weibliche Bogenschützen und Schleuderer. Die Pfeife der Götter war immer im Besitz des Broina-Clans gewesen, und so folgte sie auch den Broina auf diesem Zug. Er war Rhiach, der Sohn des Glyndwyrr, und sein Sohn war Kery.
Bram war ein Heorran, ein Mann von riesiger Statur und mächtigen Muskeln. Seine Augen waren wie blaues Eis, sein Bart und Haar leuchteten wie eine Fackel. Seine Rede war kurz, und er hatte keine Freunde, aber die Männer stimmten überein, daß seine Umsicht und sein Geist ihn zum geeigneten Anführer für eine Reise wie diese machten, obgleich einige der Ansicht waren, daß er den Göttern und ihren Priestern zu wenig Achtung zollte.
Schon manches Jahr waren diese Männer von Killorn nach Süden gewandert. Sie hatten fremde Hügel und windige Moore überquert, waren durch eisblitzende Schluchten in zerklüfteten Bergen und über rauschende Flüsse gezogen, in denen die Kälte der Länder der Finsternis steckte.
Sie jagten und raubten, um zu leben, und sie ernteten das Getreide fremder Völker und hieben alle nieder, die sie daran hindern wollten. Hin und wieder verhandelte Bram mit den Oberhäuptern der einen oder anderen Stadt und vermietete sich und seine wilden Männer für einen Krieg gegen eine andere Stadt. Dann gab es schwere Kämpfe und reiche Beute, und Flammen loderten gegen den Dämmerhimmel empor.
Männer starben, und einige wurden des Wanderns und Kämpfens müde. In ihnen nagte das quälende Begehren nach Ruhe, einem Herdfeuer und dem ewigen Sonnenuntergang über dem See von Killorn. Diese nahmen sich ein Haus und eine Frau und blieben am Wegrand zurück. Solcherart schmolz Brams Heer. Umgekehrt jedoch nahmen sich die meisten seiner Krieger das eine oder andere Weib auf die Wanderschaft mit, und diese forderten für sich und die Neugeborenen mehr als nur ein Dach von Wolken und Wind. So entstanden Zelte und Wagen, und Kinder
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