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Bruderherz

Titel: Bruderherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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Zündschloss und stieg aus. »Hier.« Ich warf ihm den Schlüssel zu und ging auf die Scheune zu. Erschieß mich nicht. Bitte! Tu so, als wäre das nicht passiert. An der hinteren Türe stellte er mich.
    »Ich ziehe in Erwägung, dich zu töten«, sagte er. »Aber hier drin hast du eine Chance, mich davon abzuhalten. Nach dir.«
    Er folgte mir in die Scheune und schloss die Tür hinter uns ab. Die Männer hatte er bereits einzeln an den Pfahl gefesselt. Du siehst das nicht zum ersten Mal. Es wird nicht so schlimm sein wie bei Shirley. Es kann nicht so schlimm sein. Wir haben die Familie weiterfahren lassen. Die Kinder werden morgen ihren Spaß haben. Klammere dich an diesen Gedanken.
    Orson holte sein handgeschmiedetes Messer hervor und legte eine Kassette in die Videokamera, die auf einem Stativ in der Ecke stand. Ich konnte mich nicht daran erinnern, in der Nacht mit Shirley eine Videokamera gesehen zu haben.
    Als er meinen Blick zur Kamera hin bemerkte, sagte er: »Hey, ich brauche was, was mir über die Runden hilft.« Auf Wilburs Stöhnen hin ging Orson mit seinem Messer in die Mitte des Raums.
    »Jeff«, sprach Orson den anderen Mann an, »du bist eindeutig schlauer als dein widerspenstiger Freund hier. Ich kenne dich zwar erst seit vierzig Minuten, aber das ist nicht zu übersehen.« Dann sah er mich an und meinte: »Zieh die Plastikplane hier rüber, Andy.« Ich ging in die Ecke, in der mindestens zwei Dutzend säuberlich gefaltete Plastikplanen lagerten. Auf einem Regal in der Nähe bemerkte ich einen Karton mit Votivkerzen und überlegte, wozu Orson sie wohl benutzte.
    »Bitte«, sagte Jeff, »bitte hören Sie mir zu…«
    »Vergiss es, Jeff. Das bringt nichts. Normalerweise hätte ich euch einem Test unterzogen, aber euer pennerhaftes Benehmen hat euch längst disqualifiziert. Also können wir uns das sparen. Los, hoch mit euch, meine Herren!«
    Jeff stand auf, aber Wilbur schaffte es nicht ganz. Sein Blut hatte bereits eine kleine Pfütze auf dem Boden gebildet. Ich breitete die Plastikplane neben dem Pfahl aus und die beiden Männer setzten sich wieder hin. Jeff schaute verwirrt unter sich auf die Plane.
    »Jeff«, fuhr Orson fort, »wie lange kennst du Wilbur schon?«
    »Seit meiner Kindheit.«
    »Dann wird es eine schwierige Entscheidung für dich.« Ich lehnte mich gegen die Flügeltür und Orson drehte sich zu mir um. »Setz dich, Andy. Du machst mich nervös.«
    Ich setzte mich auf den Gartenstuhl, während sich Orson wieder Jeff zuwandte und das Messer und den Revolver hochhielt. »Jeff, die schlechte Nachricht ist, dass ihr beide heute Nacht sterben werdet. Die etwas bessere Nachricht, dass du entscheiden kannst, wer den einfachen Weg nimmt und wer für den Spaß sorgt. Erste Option. Mein Bruder erschießt dich mit diesem .357er. Wenn du den Revolver wählst, bist du als Erster dran. Zweite Option. Ich werde dir mit diesem wunderbaren Messer das Herz rausschneiden, während du zusiehst.« Orson lächelte. »Denk einen Moment darüber nach.«
    Mein Bruder kam zu mir, während sich die Männer auf der Plastikplane anstarrten – Jeff heulend, Wilbur beinah schon ohnmächtig. Orson beugte sich herab und flüsterte in mein Ohr: »Wen auch immer du erschießt, für sie ist es ein Akt der Gnade. Sie werden nichts spüren. Ich werde dich heute Nacht nicht einmal zwingen zuzuschauen, was ich mit dem Messer mache. Du kannst ins Haus rübergehen und dich ins Bett legen.«
    Orson kehrte in die Mitte des Raums zurück und schaute auf die beiden Männer hinunter. »Jeff, ich muss dich jetzt um…«
    Jeff schluchzte. »Warum tun Sie…?«
    »Falls deine nächsten Worte nicht entweder ›erschieß mich‹ oder ›erschieß ihn‹ sind, schneide ich euch beiden das Herz raus. Entscheide dich.«
    »Erschießen Sie mich!«, heulte Jeff mit hochgezogenen Lippen, die seine schlechten Zähne sichtbar werden ließen. Wilbur umklammerte immer noch sein Bein und stierte Orson an.
    »Komm nur her mit diesem Messer«, sagte Wilbur mit ruhiger Stimme, als fühlte er keinen Schmerz mehr, »dann reiße ich dir den Kopf ab…«
    »… oder erwürge dich mit bloßen Händen?«, beendete Orson den Satz. »Also gut. Abgemacht. Du und ich, wir werden viel Spaß haben.« Orson ging zur Hintertür und wandte sich mir zu. »Andy, ich hab darüber nachgedacht. Ich werde dir nur eine Kugel in der Waffe lassen. Möchte nicht, dass du beiden einen Gefallen tust.« Orson leerte die Trommel und lud eine einzige Patrone.
    »Direkt hinterm

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