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Brücke der brennenden Blumen

Brücke der brennenden Blumen

Titel: Brücke der brennenden Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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der
Riesen, verglichen mit den kleinen Zöpfchen der Klippenwälder.
    Â»Ich bin Bestar Meckin aus Taggaran«, stellte Bestar sich vor und
blieb in der Tür stehen. Das Schwert des Liegenden – es sah ganz gewöhnlich
aus, war nicht überlang wie das von Rodraeg oder besonders wuchtig – lehnte
neben dem Bett an der Wand. In Griffnähe der rechten Hand. Eine einzige falsche
Bewegung Arevauns konnte für einen Unvorsichtigen oder Unerfahrenen ein rasches
Ende bedeuten.
    Â»Taggaran«, wiederholte Arevaun und legte sich lächelnd das Buch in
den Schoß. »Ist das nicht diese kleine Pestgrube in der Nähe von Kimk? Dort
wurde Silber gefunden, vor zwei Generationen?«
    Â»Stimmt genau. Ist jetzt alle, das Silber. Woher kommst du ?«
    Â»Bicklors Tann.«
    Â»Ah. So ein Schweinekoben in der Nähe von Hoeken.«
    Â»Stimmt genau.«
    Â»Hör zu. Ich will nicht lange um den heißen Brei herumquatschen.«
Bestar machte einen Schritt in den Raum und schloß die Tür hinter sich, so daß
sie beide ungestörter waren. »Ich und meine Freunde, wir wohnen gegenüber von
dem Stoffhändler. Du weißt genau, wovon ich spreche. Wir wollen keinen Ärger,
auch nicht in unserer Nähe. Keine herumschnüffelnden Gardisten. Keine
aufgebrachten Bürgerchen, die uns verdächtigen oder uns um Hilfe anwinseln. Tu,
was immer du mit deinen Kumpels abziehen willst, aber tu es nicht hier in
Warchaim. Der Kontinent ist groß genug.«
    Cruath Airoc Arevaun lachte. Seine Heiterkeit war beinahe
ansteckend. »Leider ist das nicht ganz so einfach. Ich habe das nicht zu
entscheiden. Mein bester Freund, der das alles leitet, ist noch nicht hier.
Sobald er eintrifft, kann ich ihm gerne die aufregende Neuigkeit unterbreiten,
daß der Kontinent groß genug ist. Ich fürchte nur, das wird ihn überhaupt nicht
interessieren.«
    Â»Vielleicht habe ich mich auch nicht klar genug ausgedrückt. Blast
den Scheiß ab, und ihr bekommt keinen Ärger mit uns. Zieht es durch, und ihr
legt euch mit uns an. Ich garantiere dir: Was immer ihr euch von eurem Beutezug
versprecht – wenn wir dazukommen, wird es für euch ein Verlustgeschäft.«
    Â»Oh. Das klingt, als wärt ihr ganz ausgesucht harte Burschen.«
    Â»Du hast ja nicht die leiseste Ahnung.«
    Â»Ich sehe schon. Beeindruckendes Schwert, das du da spazierenträgst.
Sieht aber ein bißchen spröde aus, oder?«
    Â»Niemandem wird es gelingen, es zu zerbrechen«, zitierte Bestar den
Riesen Attanturik wortwörtlich.
    Â»So, so. Na ja. Nur so aus Interesse: Hast du eigentlich eine
Ahnung, was dein sauberer von Heyden, für den du dich so stark machst, auf dem
Kerbholz hat?«
    Â»Nein.«
    Â»Die Stoffe, die er und sein Duzfreund aus Endailon so günstig
erworben haben, waren eine königliche Hilfslieferung an die Siechen und
Erkrankten von Chlayst. Herbstkleidung. Winterkleidung, die demnächst bitter
vonnöten sein wird in den giftdurchwehten Gassen, in denen immer noch Menschen
hausen. Von Heyden und Schimmens sind Katastrophengewinnler. Abschaum der
scheußlichsten Art.«
    Â»Das ist mir egal. Ich habe dir erklärt, daß wir keinen Ärger in
unserer Nähe wollen. Dabei bleibt es. Töte von Heyden von mir aus in Endailon,
wie den anderen. Laß Warchaim aus dem Spiel.«
    Arevaun lächelte. »Schimmens wurde hinterrücks erdolcht. Sehe ich
aus wie ein hinterlistiger Meuchelmörder?«
    Â»Du vielleicht nicht, aber einer deiner Kumpane. Ich sagte schon: Es
ist mir egal. Hauptsache, du und ich gehen uns aus dem Weg. Du weißt, wie wir
Klippenwälder sind.«
    Â»Ich weiß, wie Klippenwälder sind. Aber du bist keiner mehr, habe
ich recht? Was ist mit dir passiert, Bestar Meckin aus Taggaran?«
    Es lag Bestar auf der Zunge, stolz zu antworten: »Ich
wurde im Wildbart ausgebildet. Ich war ein Krieger der Riesen, Bezwinger von
Schemenreitern.« Doch das ging natürlich nicht. Er konnte nicht
herumlaufen und mit seinen Mammut abenteuern prahlen.
Das Mammut war ein Geheimbund.
    Â»Ich? Ich bin erwachsen geworden, Handlanger aus Bicklors Tann.«
    Den ganzen Weg die Stiege hinunter bis aus dem Leer
das! hinaus feixte und gluckste Bestar über das Gelingen dieser
Schlußbemerkung.
    Eljazokad nahm die Neuigkeiten über von Heydens krumme
Geschäfte mit einem überforderten Reiben seines Gesichtes auf. Er saß immer
noch

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