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Brücke der brennenden Blumen

Brücke der brennenden Blumen

Titel: Brücke der brennenden Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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Halbwahrheiten wird Brendo
zusammengetragen und an von Heyden weitergeleitet haben. Sonst wäre von Heyden
mit seinem Anliegen auch nicht zu uns gekommen. Er wußte, daß wir einen Krieger
beschäftigen und ein Schmetterlingsmädchen in der Gruppe haben, weil jeder das
sehen kann. Mehr wußte er nicht.«
    Naenn atmete auf.
    Â»Spannender ist aber«, fuhr Cajin fort, der gar nicht mehr zu
bremsen war, »ob Brendo auch für uns nützlich werden
könnte. Er könnte zum Beispiel etwas über DMDNGW herausfinden.«
    Â»Die Idee ist nicht schlecht«, bemerkte Eljazokad. »Sag ihm aber,
daß wir in der Bibliothek schon waren.«
    Â»Ich nenne ihm die Bücher, die wir überflogen haben, vielleicht
kennt er ja noch bessere. Wieviel Geld kann ich ihm denn anbieten?«
    Naenn schaute fragend in die Runde. »Ich weiß nicht. Zehn? Zwanzig
Taler?«
    Â»Fünfzig, wenn er uns zu DMDNGW führen kann«, brummte Bestar.
    Â»Abgemacht?« fragte Cajin abschließend das Schmetterlingsmädchen.
    Â»Abgemacht«, nickte sie. »Auf dem Weg kannst du ja gleich die drei
Bernsteine verkaufen gehen, die Eljazokad und Bestar mitgebracht haben.«
    Wieder sauste Cajin los.
    Eljazokad schrieb weiter und verhedderte sich immer mehr.
    Bestar ging in die Stadt, versprach Naenn aber vorher, sich von
Arevaun fernzuhalten. Tatsächlich ging er in die andere Richtung, nach Süden,
weil er hoffte, die schöne Dienerin Meldrid am Tor zum ummauerten
Figelius-Anwesen oder irgendwo auf dem Markt wiedersehen zu können.
    Hebezie schaute vorbei, wusch Rodraeg und spendete Naenn Zuspruch.
    Eljazokad nutzte schließlich die Gelegenheit und versuchte, in
Hebezies Beisein etwas darüber herauszufinden, ob Rodraeg träumte oder nicht.
Die Dreimagier hatten das zu wissen begehrt, also schien es von Bedeutung zu
sein.
    Eljazokad setzte sich neben Rodraegs Kopf und ließ sich auf ihn ein.
Nichts. Er nahm eine Hand Rodraegs und versuchte, sich über diese Berührung in
den Ohnmächtigen einzufinden. Nichts. Eljazokad legte seine Stirn gegen
Rodraegs Stirn und schloß die Augen. Er wußte nicht, ob der Kopf der Sitz der
Träume war. Bei Rodraeg konnte es genausogut das Herz sein. Immerhin hatte auch
das Mammut seinen Namen von einem Traum Rodraegs
erhalten.
    Nichts.
    Eljazokad konzentrierte sich sehr, versuchte sogar, die Leere, die
durch die Abwesenheit magischer Energie in ihm selbst erzeugt worden war, zu
einem Gefäß umzudeuten, mit dem man Strömungen eines anderen auffangen konnte.
Nichts. Er war nicht die Art von Magier, die anderer Leute Träume sehen konnte.
Er konnte nur Dinge zum Leuchten bringen. Und nicht mal das konnte er noch.
    Aber Naenn war einmal in Rodraegs Traum gewesen. Also bat er sie,
ihm zu helfen. »Er träumt«, sagte Naenn nach beinahe einer halben Stunde. »Aber
ich kann nicht sehen, was er träumt. Er ist wie eine in sich geschlossene
Kugel. Würde ich die Haut dieser Kugel durchstechen, um in sie hineinsehen zu
können, würde ich ihm schon wieder eine Wunde zufügen.«
    Â»Immerhin wissen wir nun, daß er träumt. Vielleicht reicht das den
Dreimagiern schon, um uns einen Rat geben zu können.«
    Während Naenn und Hebezie sich weiterhin um Rodraeg kümmerten, ging
Eljazokad diesmal im vollen Licht des Tages zur Behausung der Gebrüder Dulf.
    Seltsamerweise wirkte die Hütte auch tagsüber unscheinbar und
verschattet, als erzeugte sie fortwährend ihre eigene Dämmerstunde. Als träumte sie , kam es Eljazokad in den Sinn.
    Die Eingangstür öffnete sich von selbst, bevor Eljazokad sie
berühren konnte. Sie öffnete sich aber nicht, indem sie aufschwang wie eine
gewöhnliche Tür. Sie brach in der Mitte auseinander und klaffte zackig auf wie
das fauchende Maul eines Drachen.
    Eljazokad überwand seine Furcht und trat vorsichtig einen Schritt
durch die splitterigen Zahnreihen ins Innere. Sofort war er wieder von diesem
unwirklich gleichmäßigen Licht umgeben, und wieder trat eine Gestalt vor ihn,
älter zuerst als die gestrige, dann aber doch dieselbe.
    Â»Du gehst jetzt öfters hier ein und aus. Das ist nicht ohne Gefahr«,
sagte die Gestalt mit müder Stimme.
    Â»Ich weiß. Aber ich habe immer noch das Gefühl, daß Ihr mir helfen
könnt. Ihr wolltet wissen, ob der im Herzen Verwundete träumt. Das ist der
Fall, ich weiß jedoch nichts über die Natur

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