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Brücke der brennenden Blumen

Brücke der brennenden Blumen

Titel: Brücke der brennenden Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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nicht weit von
meinem Geschäft und Lager entfernt. Ich würde es begrüßen, wenn Ihr mit ihm
reden und mehr über die Sache in Erfahrung bringen könntet. Von mir aus von
Klippenwälder zu Klippenwälder. Ich möchte wissen, woran ich bin. Und ich
möchte es wissen, bevor es zu spät ist.«
    Â»Warum schaltet Ihr nicht einfach die Garde ein?« fragte Naenn.
    Â»Das kann ich nicht. Ich … weiß nicht, wieviel dieser Barbar über
das Chlayster Geschäft weiß und wie sehr er mich damit belasten könnte.
Derartige Geschäfte sind nicht ungesetzlich, aber die Krone erwartet im
allgemeinen, steuerlich beteiligt zu werden, wenn Ihr versteht, was ich meine.
Ich habe meine Einnahmen für mich behalten und gedenke, das auch so zu lassen.«
    Â»Aber Ihr habt Euer Geld schon in Sicherheit gebracht?« fragte
Eljazokad.
    Â»Nein. Eben aus dem Grund noch nicht, daß mein Haus möglicherweise
von dem Barbaren beobachtet wird. Es kann gut sein, daß ein Transport des
Geldes genau jene Zugriffsmöglichkeit darstellt, auf die der Klippenwälder und
seine Kumpane warten.«
    Â»Daß er Euch also absichtlich von seinem Vorhaben erzählt hat, um
Euch zu einer Unvorsichtigkeit zu veranlassen. Scheint denkbar.« Eljazokad
dachte nach und goß sich weiteren Met ein. »Ich sehe kein Problem darin, daß
wir mit diesem Arevaun sprechen. Oder?« Er sah Naenn fragend an. Sie zuckte die
Schultern. »Zumal wir im Moment keinen anderen Arbeitsauftrag haben. Es wäre
aber von Vorteil, wenn wir von Euch den Namen Eures ermordeten
Geschäftsfreundes erfahren würden. Nur so können wir in Erfahrung bringen, ob
Arevaun etwas darüber weiß oder sogar daran beteiligt war.«
    Â»Ich verstehe. Er hieß Hegiel Schimmens. Er wurde … erstochen.
Hinterrücks.«
    Â»Und gibt es jemanden, den Ihr kennt und dem Ihr zutrauen würdet,
bei der ganzen Sache die Fäden zu ziehen?«
    Â»Das kann ich unmöglich beantworten. Erstens gibt es unter Händlern
immer eine gewisse Konkurrenz, die natürlich auch mal über die Stränge schlagen
kann, zweitens weiß ich aber nichts darüber, ob Hegiel Schimmens Feinde hatte
oder wem er von dem Geschäft erzählt hat. Ich bin mir ziemlich sicher, daß die
ganze Angelegenheit seinetwegen so in Schieflage geriet.«
    Â»Ihr seid sicher, daß er tot ist und das nicht nur vortäuscht?«
fragte Cajin argwöhnisch.
    Â»Nun, ich habe seinen Leichnam nicht gesehen, wenn Ihr das meint.
Aber ich habe mir einen offiziellen Bericht der Endailoner Garde verschafft. An
der Identität des Toten kann kein Zweifel bestehen.«
    Â»Gut«, sagte Eljazokad. »Wir werden uns der Sache annehmen, aber
erst mal nur soweit, daß wir morgen mit Cruath Airoc Arevaun in Kontakt treten.
Falls wir nichts herausfinden können, seid Ihr uns auch nichts schuldig.«
    Nachdem der Händler gegangen war, nahm Naenn Eljazokad
beiseite. »Versteh meine Frage bitte nicht falsch, aber hat Rodraeg dich zu
seinem Stellvertreter ernannt?«
    Â»Das hat er tatsächlich, in Wandry schon. Aber ich reiße mich nicht
darum. Wenn du alle Entscheidungen selber treffen willst, nur zu.«
    Â»Nein, es ist gut, wie es ist. Ich behalte mir lediglich vor,
Entscheidungen mitzutreffen, die den Kreis und seine
Aufträge angehen, aber mit so etwas wie dieser von-Heyden-Sache kenne ich mich
überhaupt nicht aus. Ich bin dir dankbar, wenn du das übernimmst.«
    Â»Ich habe nicht vor, aufs Ganze zu gehen, Naenn. Wir leisten etwas
nachbarschaftliche Hilfe, um uns auch selbst gut zu stellen mit den Leuten
hier. Sobald es aber gefährlich wird, sollten wir schnell zu einem weit
entfernten Auftrag aufbrechen – oder zumindest so tun.«
    Â»Ich verstehe. Halte mich und Cajin bitte auf dem laufenden.«
    Â»Selbstverständlich.«
    In der Nacht saß Eljazokad noch lange wach. Er mühte sich,
einen schriftlichen Bericht von der Zeptermission anzufertigen, und da er
Rodraegs Arbeitszimmer nicht entweihen wollte, tat er dies am offenen, von
einer Öllampe beschienenen Fenster seiner Schlafkammer. Bislang hatte immer Rodraeg
diese Aufgabe erledigt und die Berichte dann dem Kreis zugeschickt, aber Rodraeg war schließlich auch jahrelang Rathausschreiber
gewesen. Eljazokad hatte keinerlei Erfahrung mit dergleichen. Am meisten schlug
er sich mit den Gleichzeitigkeiten herum: Bestar war von den

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