Brücke der brennenden Blumen
am offenen Fenster über dem Bericht. Auf der Seite, die Bestar einsehen
konnte, fand sich ebensoviel Durchgestrichenes wie Schöngeschriebenes.
»LaÃt uns den ganzen Mist abblasen«, sagte der Magier wenige
Sandstriche später zu Naenn und Cajin. »Diese von-Heyden-Sache ist kein Kreis -Auftrag. Geld brauchen wir im Moment auch nicht
dringend. Also was soll das? Wir wollen Ãrger vermeiden, halsen uns aber nur
Ãrger auf. Wenn von Heyden wirklich die Königin hinters Licht geführt hat und
wir für ihn arbeiten, dann bekommen wir wegen dieser Angelegenheit eines Tages
viel mehr Ãrger mit der Garde, als durch alles, was wir jemals als Mammut unternommen haben.«
»Es ist erschreckend, was in so einer Stadt geschieht«, sagte Naenn
nur. »Wohin man auch mit einer Fackel leuchtet, es krabbeln Asseln hervor.«
»Das stimmt nicht«, beharrte Cajin. Eljazokad wurde klar, daà solche
Diskussionen während der Abwesenheit der Mammut -Einsatzgruppe
wohl täglich zwischen Naenn und Cajin geführt wurden. »In Warchaim wohnen
überwiegend anständige Leute. In Siberig und Gagezenath ebenfalls. Wir wissen
auch nicht mit Sicherheit, ob von Heydens Geschäft wirklich unehrenhaft war.
Möglicherweise ist einer, der für die Königin Hilfslieferungen zusammenstellt,
korrupt und hat von Heyden das Ganze als Restposten verkauft. Wir sollten nicht
vorschnell urteilen.«
Rodraeg würde nicht vorschnell urteilen, stand unausgesprochen im Raum. Alle dachten dasselbe. Rodraeg,
wir geraten ins Schwimmen!
»Jedenfalls hat Eljazokad recht: Wir sollten die Angelegenheiten des
Herren von Heyden ihm selbst überlassen«, faÃte Naenn zusammen. »Mit etwas
Glück zieht das alles an uns vorbei wie ein Sommergewitter. Wir konzentrieren
uns auf Rodraeg und auf den nächsten Auftrag, der jeden Tag eintreffen kann.«
»Und auf DMDNGW «, beharrte Cajin.
»Ich habe diesbezüglich eine Idee, aber ich müÃte vorher noch kurz Mirilo von
Heyden befragen. Kann ich es übernehmen, ihm mitzuteilen, daà wir mit Arevaun
gesprochen haben und versucht haben, ihn von dem Ãberfall abzubringen, daà wir
es aber für besser halten, uns nicht weiter einzumischen?«
»Was für Gründe willst du nennen für unsere Zurückhaltung?« fragte
Eljazokad.
Cajin dachte kurz nach. »Daà wir feste Kunden haben, denen gegenüber
wir verantwortlich sind. Scherereien mit Banditen sind für niemanden
gewinnbringend.«
»Sag ihm«, schlug Naenn vor, »daà Cruath Airoc Arevaun jedem, der
sich mit ihm befaÃt, ungebeten erzählt, was er über von Heyden und seine
Geschäfte zu wissen glaubt, und daà wir an diesem Wissen nicht interessiert
sind.«
»Das ist gut«, lachte Cajin und ging los.
Eine Drittelstunde später kehrte er wieder zurück. Er strahlte über
das ganze Gesicht. Sein erster kleiner AuÃenauftrag für das Mammut ,
der nicht mit Einkaufen, Handwerksarbeiten, Mobiliarbeschaffung, Post,
Mitfahrgelegenheiten oder dem Verkauf von Bernsteinen zu tun hatte. »Er war
natürlich nicht begeistert, sah es dann aber ein, als ich Naenns Satz aufgesagt
habe. Danach schien er beinahe erleichtert zu sein, daà wir uns nicht weiter
mit der Angelegenheit befassen.«
Naenn nickte. »Er hat also doch einiges zu verbergen. Deshalb will
er ja auch nicht zur Garde gehen.«
»Der eigentliche Grund aber, weshalb ich noch mal mit ihm reden
wollte, war«, erzählte Cajin weiter, »daà ich ihn fragen konnte, woher er seine
Informationen bezog. Ihr erinnert euch doch noch: Er hat gesagt, daà er
herausgefunden hatte, wo Arevaun abgestiegen war, und daà er sich auch über uns
ein wenig kundig gemacht hatte. Bei wem kundig gemacht? Nun, es gibt jemanden
in Warchaim, der genau so etwas beruflich macht, und ich wollte wissen, ob
meine Vermutung stimmt. Sie stimmte. Vetz Brendo, der sogenannte
Landspurenführer, hat eine Art Schreibstube auf der MiurastraÃe, bearbeitet die
Fragen seiner zahlenden Kundschaft und findet Sachen heraus, für die die Garde
oft nicht zuständig ist.«
»Du meinst: Dieser Brendo weià Genaueres über uns?« fragte Naenn mit
banger Stimme.
»Woher denn?« fragte Cajin ruhig zurück. »Er kann nicht mehr über
uns wissen, als was Rodraeg dem Bürgermeister angegeben hat und was du dem
Gardehauptmann gesagt hast, und genau diese paar
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