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Brücke der brennenden Blumen

Brücke der brennenden Blumen

Titel: Brücke der brennenden Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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am offenen Fenster über dem Bericht. Auf der Seite, die Bestar einsehen
konnte, fand sich ebensoviel Durchgestrichenes wie Schöngeschriebenes.
    Â»Laßt uns den ganzen Mist abblasen«, sagte der Magier wenige
Sandstriche später zu Naenn und Cajin. »Diese von-Heyden-Sache ist kein Kreis -Auftrag. Geld brauchen wir im Moment auch nicht
dringend. Also was soll das? Wir wollen Ärger vermeiden, halsen uns aber nur
Ärger auf. Wenn von Heyden wirklich die Königin hinters Licht geführt hat und
wir für ihn arbeiten, dann bekommen wir wegen dieser Angelegenheit eines Tages
viel mehr Ärger mit der Garde, als durch alles, was wir jemals als Mammut unternommen haben.«
    Â»Es ist erschreckend, was in so einer Stadt geschieht«, sagte Naenn
nur. »Wohin man auch mit einer Fackel leuchtet, es krabbeln Asseln hervor.«
    Â»Das stimmt nicht«, beharrte Cajin. Eljazokad wurde klar, daß solche
Diskussionen während der Abwesenheit der Mammut -Einsatzgruppe
wohl täglich zwischen Naenn und Cajin geführt wurden. »In Warchaim wohnen
überwiegend anständige Leute. In Siberig und Gagezenath ebenfalls. Wir wissen
auch nicht mit Sicherheit, ob von Heydens Geschäft wirklich unehrenhaft war.
Möglicherweise ist einer, der für die Königin Hilfslieferungen zusammenstellt,
korrupt und hat von Heyden das Ganze als Restposten verkauft. Wir sollten nicht
vorschnell urteilen.«
    Rodraeg würde nicht vorschnell urteilen, stand unausgesprochen im Raum. Alle dachten dasselbe. Rodraeg,
wir geraten ins Schwimmen!
    Â»Jedenfalls hat Eljazokad recht: Wir sollten die Angelegenheiten des
Herren von Heyden ihm selbst überlassen«, faßte Naenn zusammen. »Mit etwas
Glück zieht das alles an uns vorbei wie ein Sommergewitter. Wir konzentrieren
uns auf Rodraeg und auf den nächsten Auftrag, der jeden Tag eintreffen kann.«
    Â»Und auf DMDNGW «, beharrte Cajin.
»Ich habe diesbezüglich eine Idee, aber ich müßte vorher noch kurz Mirilo von
Heyden befragen. Kann ich es übernehmen, ihm mitzuteilen, daß wir mit Arevaun
gesprochen haben und versucht haben, ihn von dem Überfall abzubringen, daß wir
es aber für besser halten, uns nicht weiter einzumischen?«
    Â»Was für Gründe willst du nennen für unsere Zurückhaltung?« fragte
Eljazokad.
    Cajin dachte kurz nach. »Daß wir feste Kunden haben, denen gegenüber
wir verantwortlich sind. Scherereien mit Banditen sind für niemanden
gewinnbringend.«
    Â»Sag ihm«, schlug Naenn vor, »daß Cruath Airoc Arevaun jedem, der
sich mit ihm befaßt, ungebeten erzählt, was er über von Heyden und seine
Geschäfte zu wissen glaubt, und daß wir an diesem Wissen nicht interessiert
sind.«
    Â»Das ist gut«, lachte Cajin und ging los.
    Eine Drittelstunde später kehrte er wieder zurück. Er strahlte über
das ganze Gesicht. Sein erster kleiner Außenauftrag für das Mammut ,
der nicht mit Einkaufen, Handwerksarbeiten, Mobiliarbeschaffung, Post,
Mitfahrgelegenheiten oder dem Verkauf von Bernsteinen zu tun hatte. »Er war
natürlich nicht begeistert, sah es dann aber ein, als ich Naenns Satz aufgesagt
habe. Danach schien er beinahe erleichtert zu sein, daß wir uns nicht weiter
mit der Angelegenheit befassen.«
    Naenn nickte. »Er hat also doch einiges zu verbergen. Deshalb will
er ja auch nicht zur Garde gehen.«
    Â»Der eigentliche Grund aber, weshalb ich noch mal mit ihm reden
wollte, war«, erzählte Cajin weiter, »daß ich ihn fragen konnte, woher er seine
Informationen bezog. Ihr erinnert euch doch noch: Er hat gesagt, daß er
herausgefunden hatte, wo Arevaun abgestiegen war, und daß er sich auch über uns
ein wenig kundig gemacht hatte. Bei wem kundig gemacht? Nun, es gibt jemanden
in Warchaim, der genau so etwas beruflich macht, und ich wollte wissen, ob
meine Vermutung stimmt. Sie stimmte. Vetz Brendo, der sogenannte
Landspurenführer, hat eine Art Schreibstube auf der Miurastraße, bearbeitet die
Fragen seiner zahlenden Kundschaft und findet Sachen heraus, für die die Garde
oft nicht zuständig ist.«
    Â»Du meinst: Dieser Brendo weiß Genaueres über uns?« fragte Naenn mit
banger Stimme.
    Â»Woher denn?« fragte Cajin ruhig zurück. »Er kann nicht mehr über
uns wissen, als was Rodraeg dem Bürgermeister angegeben hat und was du dem
Gardehauptmann gesagt hast, und genau diese paar

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