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Brücke der brennenden Blumen

Brücke der brennenden Blumen

Titel: Brücke der brennenden Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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künstlich magisch erzeugtes Licht?«
    Â»Nein, es handelt sich um einen echten Himmelskörper, den kleinsten unserer
sechs Monde, der durch Magie zum Glühen gebracht und dazu gezwungen wurde, sich
in Konjunktion mit der Erddrehung immer über Melronia zu befinden.«
    Â»Erd … drehung ?«
    Der Maitr’ lächelte nachsichtig. »Ich vergaß, daß Ihr von einer
Insel stammt. Eure Welt ist demnach tatsächlich flach. Diese ist es den
vorherrschenden theoretischen Erkenntnissen zufolge nicht. Sie hat die Form
einer Kugel, deren Volumen durch den Zugewinn neuer Länder anwächst, wobei ihre
Stabilität jedoch immer weiter nachläßt. Ähnlich einer Seifenblase, die man
größer pusten kann, bis ihre Haut irgendwann so dünn geworden ist, daß sie
platzt.«
    Â»Eure Welt kann platzen?« fragte Bestar belustigt.
    Â»In der Theorie ja. In der Praxis hat jedoch ironischerweise
ausgerechnet die verderbliche Magie der Djuzuli dazu beigetragen, daß nicht
mehr so viele Götter von der alten Insel hier ankommen und die Welt zum Wuchern
bringen können, denn das Gebiet um die Brücke der brennenden Blumen ist nun
verdorrt und lebensfeindlich. Es kommt kaum noch einer bis zu den Bergen durch,
und das Queren der Berge gibt den Halbverdursteten und -verhungerten dann den
Rest. Ihr seid wahrscheinlich auf einer Gribaille geflogen?«
    Eljazokad nickte.
    Auch der Maitr’ nickte. »Die einzige Chance.«
    Â»Und es gibt auch eine Flüchtlingsbewegung? Menschen, die über die
Brücke auf … die Insel wollen?«
    Â»Ja. Ein langer Krieg wie dieser bringt so etwas mit sich.
Skrupellose Gribailliere befördern als Schlepper ganze Familien in den sicheren
Tod der Brückenwüste. Aber die Brücke kann von dieser Seite nicht betreten
werden. Auch von Eurer Welt kommen nur sehr wenige Menschen über die Brücke.
Menschen, die einen großen Schmerz erlitten haben, weshalb die Theoretiker die
Brücke auch als die Grenze des Schmerzes bezeichnen.«
Er sah Tjarka und Bestar an. »Wir wissen aber nicht alles. Uns Melronianern
fehlt die Fähigkeit, zwischen beiden Welten hin- und herzureisen und zu
forschen. Das können nur sehr wenige. Die Magier von Bazuzary, die Euch
Inselmenschen als Träumer bezeichnen, haben einem Krieger
diese Fähigkeit verliehen. Und es gibt einen Inselmenschen, der uns schon
mehrmals besuchen kam und immer wieder in Eure Welt zurückkehrte.«
    Â»Ryot Melron?« riet Eljazokad.
    Â»Nein. Den Namen Ryot Melron habe ich noch
nie gehört. Der Begründer der Melron-Dynastie und Erbauer von Melronia hieß Terzel Melron. Er nannte sich einen Baron von der Roten
Wand. Deshalb ließ er Melronia aus rotem Stein errichten.«
    Â»Von der Roten Wand habe ich schon gehört«, bemerkte Bestar. »Sie
liegt in den Klippenwäldern, unweit vom Brennenden See. Dort soll es auch eine
Burg gegeben haben, aber sie brannte nieder, als ich noch nicht geboren war.«
    Â»Und wie heißt dieser zwischen den Welten wandernde Inselmensch?«
erkundigte Eljazokad sich weiter.
    Â»Galin von Asteria. Er ist entweder ein Gott von Eurer Insel und hat
weit im Norden unserer Welt ein Reich errichtet namens Asteria, oder er stammt
von hier und nennt sich deshalb von Asteria. Ich weiß
es nicht. Er ist ein verschlossener, düsterer Mann, den eine flimmernde Aura
der Macht umweht.«
    Eljazokad rieb sich nachdenklich den Hinterkopf. »Der Name Galin von
Asteria ist in unserer Welt zumindest unter Magiern recht geläufig. Er gilt als
der größte von uns allen, jung noch an Jahren, doch von den Göttern mit Kräften
gesegnet, die weit über das Maß eines Sterblichen hinausreichen.« In Wandry
hatte die Gezeitenfrau ihm von Galin erzählt.
    Â»Das ist er«, bestätigte der Maitr’. »Seid Ihr ihm je begegnet?«
    Â»Nein.«
    Â»Ich schon. Es ist, als würde man neben einem großen Feuer stehen.
Die Haut prickelt, die Haare stellen sich auf, man spürt Schmerzen und einen
heißkalten Windhauch, der von Galin ausgeht. Man hält es nicht lange aus in
seiner Gegenwart, ohne Fieber zu bekommen.«
    Es entstand eine Pause im Gespräch, die peinlich zu werden drohte,
bis Bestar die Initiative ergriff.
    Â»Also was ist nun mit dem Punkteverdienen? Wie bekommen wir
Eljazokad und den König in einen Raum?«
    Â»Nun, Ihr könntet Euch an der Front melden. Das

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