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Brückenorakel Bd 2 - Weltenwanderer (German Edition)

Brückenorakel Bd 2 - Weltenwanderer (German Edition)

Titel: Brückenorakel Bd 2 - Weltenwanderer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Fairchild
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mir?«
    Avi erinnerte sich an den hasserfüllten Ton, mit dem Kellen das Wort Flittchen ausgesprochen hatte. Es war doch nicht wirklich eine Lüge, wenn er es ihr verheimlichte, oder? Die Frage war nur, wie weit Kellen diesmal gehen würde.
    »Nichts«, erwiderte er. »Mir ist nur der arme Goblin eingefallen.«
    »Nun«, meinte sie und schlang ihm die Arme um den Hals. »Jetzt ist nur noch ein Punkt ungeklärt, richtig?«
    »Und der wäre?«
    »Wann brechen wir auf?«
    Avi brauchte eine Weile, um zu verstehen, was sie gerade gesagt hatte. »Heißt das, du …«
    »Ob ich mitkommen will? Versuche nicht, mich aufzuhalten.«
    »Aber ich habe geglaubt …«
    Hannah neigte den Kopf zur Seite. »Was hast du geglaubt?«
    »Ich habe geglaubt … dass du vielleicht nicht mehr mit mir zusammen sein willst.«
    Zu seinem Erstaunen legte Hannah den Kopf in den Nacken und lachte, bis ihr die Tränen in die Augen traten. Avi kam sich vor wie ein Idiot, doch wenigstens wie ein glücklicher. Das Pennapor streckte den Kopf unter dem Bett hervor und starrte sie entgeistert an.
    Nach einer Weile beruhigte sich Hannah wieder und wischte sich die Augen ab. »Los, erklär mir, was dich auf diese bescheuerte Idee gebracht hat«, forderte sie ihn auf.
    »Nun, erstens möchtest du nicht, dass deine Mutter von uns erfährt. Und … na ja …«
    »Ich kapiere kein Wort. Soll das alles sein?«
    »Ich habe gedacht, du hättest möglicherweise lieber, na, du weißt schon, einen Menschen als Freund.«
    »Avi, es interessiert mich nicht, wo du herkommst, welche Farbe deine Haut hat, ob du spitze Ohren hast …«
    »Ich habe keine spitzen Ohren.«
    »Begreifst du es denn nicht? Ich will mit dir zusammen sein.«
    »Wirklich?«
    »Wirklich.« Sie seufzte. »Aber ich möchte dir auch nicht im Weg stehen.«
    »Wobei?«
    »Bei dem, was du tun musst. Dabei, dein Ziel zu erreichen. So zu sein, wie du eben bist.«
    Avi wurde von Erleichterung überwältigt wie von einer angenehm warmen Welle. Das Leuchten in ihren Augen konnte nicht gespielt sein. Er nahm ihre Hand.
    »Du und ich?«, fragte er.
    »Du und ich.«
    Das Pennapor sprang wieder auf Hannahs Schoß, zwängte seinen glatten Kopf unter ihre Hand und verlangte nach Aufmerksamkeit.
    »Por-pop!«, beharrte es. »Por-petha-pop!«
    »Hoffentlich müssen wir nicht zu lange fortbleiben«, meinte Avi und streichelte das Pennapor.
    »Wir nehmen uns die Zeit, die wir brauchen, um Kellen ein für allemal einen Strich durch die Rechnung zu machen.« Hannah drückte Avi an sich. »Ich bin froh, dass wir uns ausgesprochen haben. Keine Geheimnisse mehr?«
    »Keine Geheimnisse«, stimmte er zu.
    Das Pennapor drängte sich laut schnalzend zwischen sie.
    »Offenbar ist sie eifersüchtig.« Hannah lachte. Sie nahm das Tier hoch und wiegte es in den Händen. Gebannt beobachtete Avi, wie sich seine Haut in Farbe und Beschaffenheit der von Hannah anglich. Die Spitzen seiner Fledermausohren wurden genauso leuchtend scharlachrot wie ihr Nagellack.
    »Woher weißt du, dass es ein Weibchen ist?«, erkundigte er sich.
    »Findest du nicht, dass sie wie eines aussieht?«
    »Wenn du meinst. Und wie, um alles in der Welt, ist sie oder es hierhergekommen?«
    »Erinnerst du dich, dass ich ihre Angst gespürt habe, als die Zoo-Mitarbeiter sie verfolgten? Das Gefühl hat mich den ganzen Vormittag nicht mehr losgelassen. Wahrscheinlich bin ich noch nie so miserabel Auto gefahren. Ständig habe ich mich verschaltet und brauchte sechs Versuche, um eine Wende in drei Zügen hinzukriegen. Der Fahrlehrer war echt sauer auf mich.«
    »Also bist du sie suchen gegangen?«
    »Richtig. Ich habe auch nicht lange gebraucht, um sie zu finden. Es war, als würde ich von einem Magneten angezogen. Sie hatte sich unter dem Klettergerüst auf dem Spielplatz neben dem Zoo versteckt. Da sie die gleiche Farbe angenommen hatte wie der Rindenmulch, der dort auf dem Boden liegt, konnte man sie kaum erkennen. Außerdem stand sie noch unter dem Einfluss des Betäubungsmittels, weshalb es kein Problem war, sie unter meine Jacke zu stecken.«
    »Und seitdem ist sie hier«, erwiderte Avi und bohrte ihr den Finger in die Rippen. »Du musstest gar keine Seminararbeit schreiben, sondern wolltest mich nur loswerden, damit du mit deinem neuen Haustier spielen kannst!«
    »Ich habe befürchtet, du könntest dagegen sein.«
    »Seit wann hörst du auf mich? Ich habe mir alles Mögliche ausgemalt.«
    »Was zum Beispiel?«
    »Nun … dass du vielleicht einen anderen Typen im

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