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Brückenorakel Bd 2 - Weltenwanderer (German Edition)

Brückenorakel Bd 2 - Weltenwanderer (German Edition)

Titel: Brückenorakel Bd 2 - Weltenwanderer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Fairchild
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Zugleich war er ein wenig neidisch auf ihr gutes Verhältnis. Mit Arethusa, der Königin des Feenreichs, herumzualbern, erschien ihm unvorstellbar.
    »Dann ab mit euch«, sagte Frieda und gab Hannah einen Klaps auf den Po. »Vergiss nicht, dein Telefon regelmäßig aufzuladen, du Schlamperlieschen.«
    »Versprochen«, antwortete Hannah und küsste ihre Mutter auf die Wange. »Komm, Avi, wir dürfen die Fähre nicht verpassen.«
    »Keine Sorge«, sagte Avi und berührte Frieda am Arm. »Ich beschütze sie.«
    Er hielt sie möglichst lange fest, und wieder strömte die Hitze durch seine Hand in ihren Arm. Es war etwas Unwillkürliches, das sein Körper ganz von selbst tat. Wie immer war ihm anschließend kalt, und er hatte eine Gänsehaut. Frieda hatte offenbar nichts bemerkt. Doch kurz bevor er sie losließ, runzelte sie die Stirn, und ihre Augen verdunkelten sich, als streife eine Gewitterwolke ihr Gesicht. Im nächsten Moment jedoch verflüchtigte sich der Schatten, und die Farben kehrten zurück.
    »Amüsiert euch gut«, meinte sie. »Wenn ihr zurückkommt, will ich alle eure Abenteuer hören. Jetzt muss ich mich aber an die Arbeit machen. Die Geranien pflanzen sich nicht von selbst.«
    Mit einem breiten Lächeln nahm sie den Kompostsack und trug ihn in die Küche wie eine Tüte Zucker.
    »Sie scheint guter Dinge zu sein«, stellte Hannah fest.
    Wollen wir hoffen, dass es so bleibt, dachte Avi und schulterte seinen Rucksack. »Komm, in fünf Minuten fährt ein Bus.«
    Auf dem Weg zur Bushaltestelle rang er mit seinem Gewissen. Sie hatten sich versprochen, keine Geheimnisse mehr voreinander zu haben. Falls er sein Wort halten wollte, würde er Hannah von dem Tumor erzählen und ihr schildern müssen, was er unternommen hatte, um ihn am Wachsen zu hindern. Außerdem musste er ihr erklären, dass er seine heilenden Berührungen nicht anwenden konnte, wenn sie zu lange im Feenreich blieben. Und auch, dass er trotz all seiner Bemühungen befürchtete, sie könnten eines Tages nichts mehr nützen.
    Je länger er darüber nachdachte, desto mehr setzte sich eine Gewissheit fest: Ich habe die Pflicht, ihr zu sagen, dass ihre Mutter wahrscheinlich bald sterben wird.
    Wenn er sie liebte, führte kein Weg daran vorbei.
    Weil er sie liebte, konnte er es nicht.

    Der Bus brachte sie zum Trafalgar Square. Von dort aus war es nur ein Katzensprung zur Strand und zum Hotel Savoy.
    »Bist du sicher, dass sie da sind?«, fragte Hannah und betrachtete die beeindruckende Fassade des Hotels. Ein RollsRoyce, der gerade zwei mit Diamanten behangene Frauen an der Tür abgesetzt hatte, fuhr mit schnurrendem Motor davon. Während der Portier sich verbeugte, stolzierten die Frauen hoch erhobenen Hauptes ins Gebäude.
    »Ziemlich sicher«, erwiderte Avi. »Roosevelt hat es im Park erwähnt. Außerdem kennst du ihn ja. Auf einen so guten Zimmerservice würde er niemals verzichten.«
    »Beim letzten Mal wollte man uns nicht zu ihm vorlassen.«
    »Aber da wussten wir auch noch nicht, wie man es richtig anstellt.«
    »Und jetzt tun wir das?«
    »Du hast diese Frauen doch gesehen. Es ist alles nur eine Frage des selbstbewussten Auftretens. Komm.«
    Hand in Hand marschierten sie hinein.
    Die Hotelhalle sah noch genauso aus, wie sie sie in Erinnerung hatten, nur dass an einer der reich verzierten Wände ein Gerüst stand. Offenbar wurde im Savoy gerade renoviert.
    »Du solltest dich eigentlich hier zu Hause fühlen«, flüsterte Hannah auf dem Weg zu den Aufzügen. »Wie auf einer Baustelle.«
    Als sie niemand daran hinderte, in den zum Glück leeren Aufzug zu steigen, atmeten sie erleichtert auf.
    »Schnell, drück auf den Knopf fürs Penthouse«, sagte Hannah. »Bevor jemand kommt.«
    »Da ist keiner«, entgegnete Avi. »Weißt du nicht mehr? Dafür gab es einen eigenen kleinen Lift.«
    Hannah spähte aus der offenen Tür. Eine Gruppe japanischer Geschäftsleute steuerte auf sie zu. »Dann drück auf irgendeinen Knopf. Wenn wir erst einmal oben sind, können wir uns auf die Suche machen.«
    Obwohl das Hotel ein wahres Labyrinth war, stießen sie nach einer Weile auf die Treppe, die sie bei ihrem letzten Besuch benutzt hatten. Am Ende eines schmalen Flurs, der vom Treppenhaus abging, entdeckten sie die gesuchten vergoldeten Türen. Hinter ihnen befand sich ein verspiegelter Aufzug, der sie direkt ins Penthouse brachte. Die Wohnungstür war angelehnt. Drinnen schrie jemand herum.
    »Klingt nach Roosevelt …«, begann Hannah, konnte den Satz jedoch

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