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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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haben, die uns beschützt – und eine Streitmacht meiner besten Soldaten, die mir treu ergeben sind. Und die Menschen werden bald genügend andere Sorgen haben, als dass sie uns behelligen könnten. Gweregons Boten sind unterwegs, um seine Fürsten zu den Waffen zu rufen. Bald wird es Krieg geben.«
    »Was ist mit dem Boten, der ein Freund von Loridan ist? Vielleicht wäre es besser gewesen, ihn zu töten.«
    »Deryn? Nein, ich denke nicht, dass er eine Gefahr für unsere Pläne darstellt«, sagte der Einäugige. »Im Gegenteil – er kann noch nützlich für uns sein.«
    »Ich vertraue auf dein Urteil.« Der Seefahrer schwieg für einen kurzen Moment, bevor er weitersprach. »Jedenfalls freue ich mich auf den Krieg. Ich bedaure, dass wir zu beschäftigt sein werden, um selbst mitzukämpfen. Ich habe lange keine Schlacht mehr erlebt.«
    »Du wirst noch in genügend Schlachten kämpfen können – es wird eine Weile dauern, bis wir die Menschen endgültig vernichtet haben.«
    *
    »Meine Kunst kann hier nichts mehr ausrichten«, sagte Tirandor zu Grimstan, der mit ihm neben Tan-Thalions Leichnam kauerte. »Der Zauberer ist tot.«
    Traurig schüttelte der Heiler den Kopf, während er sich erhob, um sich dem zweiten Schwerverletzten zuzuwenden. Valkar lag leblos am Boden, und Loridan presste einen blutgetränkten Verband gegen den Hals des Bärtigen, wo die Zähne des Dämons eine klaffende Wunde hinterlassen hatten. Rasch kniete Tirandor sich neben ihn und fühlte seine Atmung und seinen Puls. Wieder schüttelte er mit ernster Mine den Kopf, dann jedoch fasste er eilig nach dem Lederbeutel, den er um den Hals trug. Er brachte ein silbernes Amulett zum Vorschein, das er auf die Brust des Sterbenden legte. Staunend beobachteten Loridan und Danira, wie ein schwaches Licht in dem Schmuckstück erwachte, das jedoch schnell wieder verblasste. Der Heiler wandte sich mit betrübtem Blick an Danira.
    »Es tut mir leid. Dein Gefährte ist tot.«
    Schluchzend wandte Danira sich ab, und ihre Augen suchten Timon, der nicht weit entfernt am Boden kauerte, gebeugt über seinen leblosen Arath. Sie ging zu ihm hin und drückte sich weinend an den Jungen, der ihre Umarmung unsicher erwiderte. In seiner Rechten hielt er immer noch den Kristall, der in hellem Licht erstrahlte.
    Mit einem raschen Blick versicherte sich Tirandor, dass keiner der Gefährten mehr ernstlich verwundet war. Loridan hatte sich über die schlafende Frau gebeugt, deren Kleid mit Blut befleckt war, die aber selbst unverletzt schien. Wenige Schritte entfernt war Herubald damit beschäftigt, eine Wunde an Gerrics Bein zu verbinden. Nur der Arath schien noch in einem Besorgnis erregenden Zustand zu sein, und Tirandor trat zu Timon und Danira, um die Echse zu untersuchen. Die rot gemusterte Haut des Arath hob und senkte sich unter raschen Atemzügen, aus einer Wunde an seinem Hals sickerte dunkelblaues Blut hervor. Mit Tränen in den Augen wandte der Junge sich dem Heiler zu.
    »Kannst du ihm helfen?«, fragte er.
    »Ich werde es versuchen.« Wieder zog Tirandor sein Amulett hervor und berührte damit die Brust der Echse. Sofort begann es, in warmem Licht zu glühen, und ein tiefer Atemzug ging durch Gorms Körper.
    »Er wird leben.« Zufrieden lächelnd brachte der Heiler Verbandmaterial zum Vorschein, mit dem er die Wunde am Hals des Arath versorgte.
    »Das also ist das Geheimnis Eurer Heilkunst.« Grimstans Stimme ließ den Heiler zusammenzucken.
    »Ja, das ist eines meiner Geheimnisse«, erwiderte Tirandor. »Wenn meine Heilkräuter keinen Erfolg zeigen oder die Zeit drängt, dann verwende ich dieses magische Amulett, das schon vielen Menschen das Leben rettete.«
    »Es ist bedauerlich, dass Valkar Euer Amulett nicht mehr sehen kann«, sagte Grimstan. »Er hat viel Zeit damit verbracht, nach dieser Rune zu suchen. Fain, so lautet ihr Name, und sie ist das Zeichen des Wassers. Habt Ihr nicht die Rune gesehen, die Valkar auf seiner Brust trägt? Sie ähnelt der Euren, denn sie ist Seth, die Rune des Eises.«
    »Ich verstehe nicht, wovon Ihr sprecht«, sagte der Heiler. »Mein Lehrer gab mir dieses Amulett, bevor er starb.«
    »Ich spreche von den Runenschmieden und dem ewigen Kampf der Kinder Firions gegen die Diener des Thaur-Angoth. Euer Amulett ist eine der Runen, die vor langer Zeit geschmiedet wurden, um den Bösen zu bekämpfen. Es ist nur ein Nebeneffekt dieser Zauberkraft, den Ihr für Euren Zweck nutzt. Ich hatte nicht gewusst, dass die Rune des Wassers auch

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