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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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worden, die es uns bis auf Weiteres unmöglich machen, nach Car-Tiatha zurückzukehren, denn dort ist der Ausgangspunkt der finsteren Mächte, die in dieser Nacht geschickt wurden, um uns zu vernichten. Das gilt zumindest für Grimstan, die Kinder und mich – unsere Ziele sind Car-Carioth und danach Car-Elnath. Nur Herubald will zurück nach Osten gehen, um Kontakt mit unserer Gilde aufzunehmen. Wenn wir also heute wieder aufbrechen, hoffe ich, dass auch Tirandor und Gerric uns begleiten werden.«
    Erwartungsvoll blickte der Ritter die beiden Männer an, von denen sich zu seiner Überraschung Gerric als Erster zu Wort meldete.
    »Ja, ich möchte weiter an Eurer Seite kämpfen, wenn ich darf. Grimstan hat heute Nacht noch lange mit mir geredet – über die Nacht, in der wir zum ersten Mal von den Dunkelmenschen überfallen wurden. Und ich glaube, er hat einen Schatten der Erinnerung in mir geweckt. In dieser Nacht sind merkwürdige Dinge geschehen, und ich weiß nun nicht mehr, was Wahrheit ist und was Illusion. Aber auch an andere Dinge habe ich mich erinnert, die weiter zurückliegen – vor unserer Abreise. Angbold hat mich einmal zu sich gerufen, und Sad Adan war auch dabei gewesen. Nachher habe ich mich nicht mehr an die Dinge erinnert, über die sie gesprochen haben. Ich fühle keinen Wunsch, in meine Garnison zurückzukehren – und erst recht nicht zu Angbold.«
    »Wenn Ihr mögt, könnt Ihr mich begleiten«, sagte Herubald. »In diesen merkwürdigen Zeiten wäre ich froh über einen Gefährten auf meinem Weg.«
    Gerric nickte Herubald zu, und sie reichten sich die Hände.
    »Und ich werde bei Loridan und den anderen bleiben«, sagte Tirandor. »Ich habe diese Reise angetreten, um Abenteuer zu erleben, und ich habe noch lange nicht genug gesehen.«
    »Eure Worte erfreuen mich«, sagte Loridan. »Wir verdanken Euch jetzt schon viel, Tirandor, und auch Ihr habt Euch als ein wackerer Gefährte erwiesen, Gerric. Allerdings hätte ich auch gehofft, dass Valkar heute noch bei uns wäre, um uns zu führen, denn er hat mir erst die Augen geöffnet für die Geschehnisse, in die wir verstrickt wurden.«
    »Aber du bist doch auch ein Bewahrer, Grimstan«, sagte Danira. »Kannst du uns nicht führen?«
    »Ich weiß nicht, ob ich das kann, und ich werde lieber ein Ratgeber bleiben und die Führung anderen überlassen.« Der alte Mann seufzte. »Es gibt verschiedene Dinge, die getan werden müssen. Zunächst sollten wir versuchen, uns um die schlafende Frau zu kümmern, denn vielleicht kann sie uns besser führen, als ich dies könnte. Tirandor, ist Euch schon der Gedanke gekommen, Euer Amulett zu benutzen, um die Frau von ihrem Zauberschlaf zu erlösen?«
    »Ich habe es erwogen«, antwortete Tirandor. »Andererseits ist ihr Zustand stabil, und es scheint keine Lebensgefahr für sie zu bestehen. Ich befürchte, dass das Amulett ihren Zustand noch verschlimmern könnte.«
    »Ihr habt also festgestellt, dass die Rune nicht allen Menschen hilft?«, fragte Grimstan.
    »Ja, schon mein Lehrer gebot mir, das Amulett nur zu benutzen, wenn alle anderen Mittel versagen, denn es vermag manchen Menschen mehr zu schaden als zu nutzen. Tatsächlich hilft es offenbar nur Menschen, die ohne Fehl sind und in Einklang mit den Geboten Firions leben. Ich selbst fühle, dass das Amulett auch eine zerstörerische Wirkung haben mag, denn seine Berührung bereitet mir Schmerzen.«
    »Ich bin mir sicher, dass Euer Amulett der Frau nicht schaden wird«, sagte Grimstan. »Und ich denke, ihr Zustand ist ernster als es scheinen mag, denn sie ist wehrlos in einem Land voller Gefahren.«
    »Wenn dies Euer Wunsch ist, dann werde ich es versuchen«, sagte der Heiler. »Denn es ist in der Tat so, dass ich alle anderen Mittel bereits erprobt habe, die in Frage kommen. Das Schwertkraut hat ihr genauso wenig geholfen wie der Siebenwurz, und selbst das Gewellte Sternblatt blieb ohne Wirkung. Es ist eine Pflanze, die ich vom Südkontinent mitbrachte – nur wenige Heiler kennen sie, obwohl sie ein vorzügliches Heilmittel ist, wenn der Geist eines Menschen in fernen Traumwelten verloren ist.«
    »Ja, ich denke Grimstan hat recht«, sagte Loridan. »Wenn es einen Weg gibt, der Frau zu helfen, dann sollten wir ihn gehen.«
    »Gut«, sagte Grimstan. »Wollt Ihr dann gleich ans Werk gehen, Tirandor? Loridan, Danira und Timon mögen bei Euch bleiben, denn die drei sind mit dem Schicksal dieser Frau verbunden. Herubald und ich könnten schon damit beginnen, Gräber

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