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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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Heilung bringt, es mag aber sein, dass jede der Runen noch ihren eigenen Zauber besitzt. Doch lasst Euch jetzt nicht davon abhalten, Eure Arbeit zu verrichten. Vielleicht brauchen noch andere Euren Beistand. Ich werde Wache halten, falls die Angreifer zurückkehren.«
    »Ja, wir wollen später über diese Dinge reden.« Tirandor erhob sich und ging zu Loridan, der immer noch bei der schlafenden Frau kniete.
    »Ist sie verletzt?«, fragte der Heiler.
    »Nein, ich denke nicht«, antwortete der Ritter. »Es ist das Blut dieser widerwärtigen Kreaturen, das sie besudelt hat.«
    »Dann können wir uns später um sie kümmern«, sagte Tirandor. »Im Moment benötigen andere unsere Hilfe. Wollt Ihr Euch um Danira kümmern? Dann werde ich Herubald dabei helfen, Gerrics Wunden zu versorgen.«
    Erst jetzt bemerkte Loridan, dass Danira sich auf einen Stein gesetzt hatte, das Gesicht in die Hände gestützt. Ihre blutbefleckte Klinge lag vor ihr am Boden. Timon kauerte neben ihr, eine Hand auf ihrem Bein, den leuchtenden Kristall in der anderen. Neben dem Jungen lag Gorm, offensichtlich immer noch geschwächt durch seine Wunde, denn nur mühsam hob der riesige Arath seinen Kopf, um zu Timon aufzublicken. Schnell trat Loridan zu den beiden Kindern und ließ sich auf ein Knie nieder, um Danira ins Gesicht sehen zu können.
    »Du hast einen großen Kampf gefochten, Danira. Und auch du, Timon. Ich hatte nicht gewusst, dass du ein Zauberer bist. Ohne euch beide und Grimstan wäre dieser Kampf übel für uns ausgegangen.«
    »Wäre? Der Kampf ist übel ausgegangen.« Daniras Gesicht war benetzt mit Tränen, und ihre Stimme stockte, als sie weitersprach. »Valkar ist tot. Und auch Tan-Thalion.«
    »Ja, wir haben einen schweren Verlust erlitten«, sagte Loridan. »Ich vermag noch nicht zu sagen, was Valkars Tod für uns bedeutet. Er hat uns vor einer großen Gefahr gewarnt, und nun ist ausgerechnet er als Erster darin umgekommen.«
    »Und was soll nun werden?«, fragte Danira. »Die Zusammenkunft der fünf Auserwählten – wie soll sie nun zustande kommen?«
    »Ich fürchte, über diese Dinge weiß ich weniger als du. Trotzdem sollten wir Valkars Rat befolgen, den er uns gestern Abend gegeben hat. Wir müssen einen Ort suchen, an dem wir sicher sind und wo wir Freunde finden.«
    »Du meinst Car-Elnath?« Daniras Augen schimmerten immer noch feucht, aber sie weinte nicht mehr.
    »Ja, in Car-Elnath haben wir Freunde, und es ist weit entfernt von Car-Tiatha. Und auf dem Weg dorthin können wir auch der Drachengilde in Car-Carioth einen Besuch abstatten. Wir wollen darüber reden, wenn wir uns alle versammelt haben. Jetzt müssen wir uns erst um die Verletzten kümmern. Bist auch du verwundet? Du hast Blut an deinem Kopf.«
    Danira fasste mit einer Hand an die Seite ihres Kopfes und zuckte mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen, als sie die Wunde berührte.
    »Es ist nicht schlimm, glaube ich. Und meine Schulter schmerzt – dort wo der Dämon mich getroffen hat. Aber die Rüstung hat mich geschützt.«
    »Wir wollen Tirandor darum bitten, sich deine Verletzungen anzusehen«, sagte Loridan. »Warte solange hier, in der Mitte des Lagers, und Timon soll bei dir bleiben. Ich werde jetzt wieder an unsere Barrikade gehen, um Wache zu halten.«
    Es dauerte einige Zeit, bis alle Verletzten versorgt waren, denn keiner der Gefährten war völlig frei von Wunden geblieben. Erst als das Licht des Morgens sich schon weit über den östlichen Horizont geschoben hatte, packte Tirandor seine Utensilien zusammen und trat mit einer kleinen Flasche auf die anderen zu.
    »Ich habe hier einen Trank, mit dem ich hoffe, Euch erfrischen zu können. Einige von Euch kennen ihn bereits, denn es ist der gleiche Trank, den ich vor einigen Tagen schon einmal zubereitet habe.«
    »Ihr ehrt uns mit diesem kostbaren Getränk«, sagte Herubald. »Habt Ihr nicht gesagt, dass Ihr nur noch wenige der Früchte habt, die Ihr für seine Zubereitung benötigt?«
    »Das ist wahr«, sagte Tirandor, während er jedem der Gefährten eine kleine Menge des Heilmittels anbot. »Aber ich denke, dass wir in den nächsten Tagen nicht zur Ruhe kommen werden, obwohl einige von uns eine Rast dringend nötig hätten. Der Trank wird zumindest helfen, die Wunden heilen zu lassen, während wir weiterreisen. Denn ich denke, dass wir hier nicht lange rasten wollen.«
    »Das ist richtig«, sagte Loridan. »Es gibt allerdings noch etwas zu besprechen. Wir sind in düstere Geschehnisse verstrickt

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