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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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hatten, sammelte sich ein Heer, das gekommen war, um Car-Osidia zu belagern.
    Als er Schritte von schweren Stiefeln hörte, die sich seiner Tür näherten, wandte Calidor sich mit einem Seufzen um. In den letzten Tagen waren alle Nachrichten, die ihn erreicht hatten, schlechte Nachrichten gewesen. Er zweifelte nicht daran, dass sich wieder ein Bote näherte, um neues Unheil zu verkünden. Die Wachen vor seinem Zimmer öffneten die Tür, ohne dass ein Wort gesprochen wurde, und so ahnte Calidor bereits, wer der Besucher war. Er atmete erleichtert auf, als Carilon das Zimmer betrat, gleich darauf runzelte er jedoch nachdenklich die Stirn, da weitere Männer seinem Bruder folgten. Tharcon und Engwyn waren unter ihnen, die beiden Ritter, die Carilon auf seiner Reise begleitet hatten. Calidor war erstaunt, denn er hatte die Drachentöter erst vor zwei Tagen mit Nachrichten nach Car-Carioth geschickt. Und noch ein weiterer Ritter hatte das Zimmer betreten, den Calidor nicht kannte.
    »Carilon, was ist geschehen?«, fragte er, als er den Männern entgegeneilte, um sie zu begrüßen.
    »Das ist unser Gefährte Lardin«, sagte Carilon. »Er bringt Nachrichten aus dem Norden. Daher sind auch Tharcon und Engwyn wieder hierher zurückgekehrt.«
    »Ich grüße dich, Lardin«, sagte Calidor, während er dem Ritter seine Hand reichte. Der junge Mann war mittelgroß, und sein rotblondes Haar war kurz geschnitten, kürzer noch als das der anderen Drachenritter. Die Rüstung, die er trug, war zerbeult, und auf seinen Brustpanzer war ein schwarzer Kreis gemalt. Calidors Blick umwölkte sich, als er das Symbol erblickte.
    »Wenn ich dieses Zeichen richtig deute, ist dein Schwertbruder gefallen. Ich trauere mit dir.«
    »Ich danke Euch, Majestät«, sagte der Ritter, und nur zögernd ergriff er die dargebotene Hand.
    »Bitte, nenne mich nicht Majestät. Sprich zu mir, wie du zu einem deiner Gildenbrüder sprechen würdest. Welche Neuigkeiten bringst du uns?«
    »Es hat eine Schlacht gegeben – in Car-Elnath«, begann Lardin. »Eldilion hat die Drachenritter in den Norden geführt, denn er hat beschlossen, dass die Gilde sich nun einer neuen Aufgabe widmen soll. Der Kampf gegen das Böse soll weiterhin unser Ziel sein, so wie wir es geschworen haben, auch wenn wir die Drachen nicht mehr als unsere Feinde betrachten. Mein Bruder und ich haben Loridan und seine Gefährten von Car-Carioth aus in die Stadt der Geister begleitet. Von ihm haben wir auch erfahren, dass die Drachen aus dem Land verbannt wurden und dass Tan-Thalion tot ist. Loridan hat sich einem geheimen Bund angeschlossen, der sich dem Kampf gegen das Böse verschrieben hat, und Eldilion hat beschlossen, dass die Gilde der Drachenritter diesen Bund unterstützen wird.«
    »Ich weiß von Loridan und dem geheimen Bund«, unterbrach Calidor. »Berichte mir nun, was sich in Car-Elnath zugetragen hat.«
    »Noch bevor es zu dem Kampf gekommen ist, hat Loridan sich mit ein paar Begleitern aufgemacht, um die Drachen zu finden – die meisten der Drachenritter blieben allerdings in Car-Elnath. Wir sollten die Stadt sichern, denn zwei Zauberer, ein alter Mann und ein Junge, suchten dort nach einem Zauber, der die Macht des Bösen überwinden soll. Nach wenigen Tagen trafen Truppen des Königs ein, und in dem Kampf, der entbrannte, starben viele Männer. Ardawan ist tot, einer der Obersten unserer Gilde, und noch acht weitere Ritter. Auch viele Soldaten wurden getötet, bevor wir ihren Offizier gefangen nehmen konnten. Wenigstens ein Teil der Soldaten hat Eldilions Angebot angenommen, sich uns anzuschließen, und einige von diesen haben mich auf meiner Reise begleitet. Es war gut, dass ich diese Männer bei mir hatte, denn auf unserem Weg sind wir Patrouillen des Königs begegnet. Es waren Späher, die zu einem Truppenkontingent gehören, das sich auf dem Weg hierher befindet. Sie kommen nur langsam voran, denn sie führen Katapulte und anderes Gerät mit sich. Zwei Tage mag es noch dauern, bis sie vor den Toren dieser Stadt stehen.«
    »Zwei Tage«, murmelte Calidor mit einem Kopfschütteln. »Gweregons Heerführer machen ihre Sache gut – auch aus dem Osten nähern sich Truppen, und auch sie werden in den nächsten Tagen hier eintreffen. Schon stehen ihre Späher vor unserer Stadt.«
    »Wir trafen Lardin gestern, und wir haben beschlossen, ihn hierher zurückzugeleiten«, sagte Tharcon. »Ich hoffe, das war in deinem Interesse, Calidor, denn vieles von dem, was wir in Car-Carioth in

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