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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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versiegeltes Dokument aus seiner Gürteltasche hervor. »Parvis schickt mich, der Bruder des Fürsten. Ich soll diese Botschaft überbringen.«
    »Warum hat nicht Navaris selbst Euch geschickt?«, fragte Calidor, während er den Boten an seinen Tisch heranwinkte und seine Hand ausstreckte, um das Schriftstück entgegenzunehmen.
    »Das Schiff des Fürsten ist gesunken«, sagte der Bote. »Und es ist zu befürchten, dass unser Herr tot ist.«
    Calidor brach das Siegel und öffnete das Dokument, doch bevor er zu lesen begann, blickte er noch einmal zu dem Boten auf.
    »Nehmt Euch einen Becher Wein«, sagte er. »Und auch etwas zu essen, wenn Ihr mögt.«
    Für eine Weile vertiefte Calidor sich in das Schriftstück, und als er es überflogen hatte, warf er es vor sich auf den Tisch, um sich wieder dem Boten zuzuwenden.
    »Car-Dhiorath wird also belagert«, sagte er. »Was habt Ihr selbst erlebt, bevor Ihr die Stadt verlassen habt?«
    »Der Angriff begann auf der Seeseite«, berichtete der Bote. »Ich weiß nicht viel davon, denn ich befand mich in der Feste des Fürsten. Es lagen Schiffe außerhalb des Hafens, um Wache zu halten, und von diesen wurde der Alarm ausgelöst. Das Flaggschiff des Fürsten war darunter, und auch der Fürst selbst war an Bord. Wir sahen von der Feste aus, wie ein Schiff in Flammen aufging, und erst später erfuhren wir, dass es die Krone von Dhiorath war. Die Flotte, die zur Hilfe eilen wollte, geriet kurz darauf in einen schweren Sturm. Soweit ich weiß, haben sie keinen Feind gesichtet, und doch gingen viele Schiffe verloren. Ein paar der Matrosen, die sich retten konnten, haben berichtet, dass sie von schrecklichen Dämonen angegriffen wurden. Als am nächsten Morgen die Sonne aufging, sahen wir ein feindliches Heer vor den Mauern der Stadt. Auch dies ist ein Wunder, denn keine Warnung erreichte uns von den Aussichtspunkten. Am Abend dieses Tages bin ich mit meiner Botschaft aufgebrochen, und zu diesem Zeitpunkt hatte der Angriff noch nicht begonnen. Ich habe zehn Tage gebraucht, um hierherzugelangen.«
    »Seid Ihr auf Eurem Weg Feinden begegnet?«
    »Ja, Herr. Als ich Car-Dhiorath verließ, waren schon feindliche Späher im Umland der Stadt unterwegs. Doch ich bin ihnen entkommen.«
    »Vielleicht war es die Absicht der Feinde, dass diese Botschaft uns erreicht hat«, sagte Galadan.
    »Ja, das glaube ich auch«, erwiderte Calidor. »Wieder staune ich über die Planung unserer Feinde. Die Botschaft über den Angriff auf Car-Dhiorath erreicht uns genau dann, wenn auch Heere vor unseren Toren stehen. Parvis bittet in seinem Brief um Unterstützung. Wenn wir nun ein Heer in Marsch setzen würden, wäre es eingeschlossen zwischen den Truppen, die vor Car-Dhiorath stehen, und denen, die sich hier vor Car-Osidia sammeln.«
    »Ja, es ist eine Falle«, sagte Galadan. »Aber was sollen wir tun, um den Menschen in Car-Dhiorath zu helfen?«
    »Wir müssen darüber beraten«, sagte Calidor, und er blickte wieder zu dem Boten. »Ihr könnt nun gehen. Lasst Euch in der Küche eine Mahlzeit bereiten. Wir werden Euch später wieder rufen.«
    *
    » Acht . Antworte mir, Acht .«
    »Ja, Herr, hier bin ich.«
    »Berichte mir, was es Neues gibt in deiner Stadt.«
    »Das Heer des Königs ist nicht mehr weit von uns entfernt. Ich fürchte, dass wir bald belagert werden.«
    »Narr! Du musst keine Furcht haben. Die Truppen des Königs werden deine Stadt befreien von Calidor und den Mächten des Bösen. Was gibt es sonst zu berichten? Habt ihr schon Nachrichten aus Car-Dhiorath?«
    »Ja, ein Bote ist hier eingetroffen. Car-Dhiorath ist bereits von Feinden umgeben.«
    »Und? Wird Calidor Truppen entsenden?«
    »Nein. Er fürchtet, dass seine Soldaten in einen Hinterhalt geraten könnten. Darf ich noch eine Frage stellen?«
    »Was begehrst du zu wissen?«
    »Der Bote aus Car-Dhiorath hat berichtet, dass Dämonen ihre Schiffe angegriffen haben. Wie kann das sein?«
    »Calidor ist listig, und Navaris ist sein Verbündeter. Immer noch versuchen sie, ihre Lügen zu verbreiten, damit Beranion und die anderen Fürsten zu ihnen halten.«
    »Aber der Bote hat berichtet, dass Navaris verschwunden ist, vielleicht sogar tot.«
    »Das mag eine neue List von ihnen sein. Calidor wird sein wahres Gesicht zeigen, sobald er in die Enge getrieben wird. Wenn das Heer des Königs vor seinen Toren liegt, dann wird er seine Dämonen entsenden – du wirst es sehen.«
    »Aber was soll ich dann tun?«
    »Du wirst den Truppen des Königs das

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