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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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Anhänger nach Car-Angoth verhindern sollen?«
    »Noch besser wäre es jedoch, wenn wir Istaron töten würden, bevor er auf solche Gedanken kommt. Es wäre ein Leichtes, einen Dämon nach Car-Dhiorath zu senden.«
    »Wir wollen darüber entscheiden, wenn wir in Car-Angoth vereint sind. Noch hat der Angriff auf Car-Dhiorath keine Eile. Warten wir ab, wie Calidor sich verhält, wenn er Nachricht von der Belagerung der Stadt erhält. Wenn er Truppen nach Süden schickt, dann wären seine Soldaten eingeschlossen zwischen den Verbänden von Palaris und Istaron.«
    »Gut, wir wollen also abwarten. Und wir werden noch ein paar Tage hier im Turm verweilen. Wir können trotzdem gemeinsam in Car-Angoth ankommen, denn für mich und die anderen wird die Reise nur wenige Tage dauern.«
    »Hat Fünf schon seinen neuen Körper?«
    »Nein. Aber wir werden uns bald darum kümmern, dass auch er seine Flügel bekommt. Ich habe seine geschickten Hände gebraucht, um die Apparaturen hier im Turm zu reparieren. Manchmal vermisse ich doch meine alten Hände. Die Klauen, die ich jetzt habe, mögen gut dafür sein, einen Menschen zu zerreißen – für feinere Arbeiten taugen sie wenig.«
    »Bald wird es auch für deine Klauen genug zu tun geben, und du wirst auch daran Gefallen finden. Erzähle mir noch, was Vier den ganzen Tag macht. Hat er die Frauen und den Wein inzwischen vergessen?«
    »Er hat uns geholfen, die äußeren Schäden am Turm zu reparieren. Aber für die anderen Arbeiten war er nicht zu gebrauchen. Er ist viel unterwegs gewesen in den letzten Tagen. Er hat ein paar Menschen getötet – auf der Straße, die von Car-Carioth nach Car-Osidia führt. Das Blut scheint ein guter Ersatz für den Wein zu sein, nun giert er allerdings nach dem Blut von Frauen, und das ist nur schwer zu finden. Auf der Straße nach Car-Osidia sind offenbar nur Männer unterwegs.«
    »Das ist gut. Es werden hauptsächlich Soldaten gewesen sein, die auf dem Weg in den Krieg sind. Ihre Meinung über König Calidor wird schlecht sein, wenn sie schon vor ihrer Ankunft in Car-Osidia einige Kameraden verlieren.«
    »Wir könnten noch einige Bluttrinker entsenden, die in die Schlacht um Car-Osidia eingreifen.«
    »Ja, dies ist ein guter Gedanke. Doch Gweregons Soldaten sollen so lange wie möglich denken, dass Calidor der Herr der Dämonen ist.«
    »Wir werden darauf achten. Schon jetzt haben wir zwei Bluttrinker herbeigerufen. Sie bewachen den Turm, und bei Nacht fliegen sie umher, um alle Dunklinge, die sie finden, um uns zu scharen. Schon jetzt verbirgt sich eine Horde von über fünfhundert in der Umgebung des Turms.«
    »Das sind bereits mehr Truppen, als wir dort benötigen. Alle Schäden am Turm sind behoben, und keine Macht dieser Welt kann sich nun noch gegen unseren Willen Zutritt verschaffen.«
    »Soll ich sie nach Car-Angoth schicken, damit sie sich mit unseren anderen Truppen vereinen?«
    »Nein, wir haben genügend Truppen in Car-Angoth. Wir können schon weiter denken – an unsere Angriffe gegen die Städte der Menschen. Die Dunklinge, die jetzt bei euch lagern, werden das erste Kontingent sein, das gegen Car-Carioth marschiert. Bis es dazu kommt, wird jedoch noch einige Zeit vergehen. Zunächst müssen wir uns auf Car-Angoth konzentrieren – und auf den Zauber, der das Tor öffnen wird.«
    *
    Die Flammen hatten sich langsam aber unaufhaltsam genähert, nur die Steigung des Tales schien ihr Vorrücken zu verzögern. Hoch loderte das Feuer nun empor, doch noch hatte es den Kamm des Hügels nicht überwunden. Immer noch saß Rhya mit geschlossenen Augen am Boden, dicht neben Jandaldon, dessen Blick starr auf die herannahende Naturgewalt gerichtet war. Endlich war es soweit. Die Flammen ergossen sich über den Hügel, breiteten sich aus – noch langsam zuerst, und dann immer schneller werdend. Zunächst bedeckten sie nur den Boden, dann züngelten sie empor, und Jandaldon spürte die sengende Hitze, als das Feuer ihn einhüllte. Er sah, wie die Flammen an seiner Kleidung leckten, er glaubte, selbst zu brennen, aber er brannte nicht. Trotzdem spürte er den quälenden Schmerz, als würde das Feuer ihn bei lebendigem Leibe verzehren. Noch schlimmer erschien es ihm, als wirklich zu brennen, denn er blieb bei vollem Bewusstsein. Er konnte atmen, auch wenn er das Gefühl hatte, dass seine Lungen ihn von innen heraus verbrannten.
    Sein Blick wanderte zu Rhya, die sich immer noch nicht regte, obwohl die Flammen auch sie umfingen. Ihr Gesicht wirkte

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