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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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Antwort auf die Worte des jungen Königs, begann Eril-Angoths Leuchten plötzlich weiter zuzunehmen. Der ganze Himmel färbte sich rot, und alle Sterne verblassten. Und so, als ob das grausame Licht erneut den Kampfeswillen von Thaur-Angoths Dienern geweckt habe, erklangen aus allen Richtungen die Kampfesrufe der Dunkelmenschen. Calidor erhob sich, und mit einem grimmigen Lächeln blickte er den Feinden entgegen.
    »Ein böses Omen ist dies«, sagte Tirandor. »Ich fürchte, dass all unsere Hoffnungen gescheitert sind. Sad Eldon sagte, dass wir fliehen müssen, wenn dies geschehen sollte.«
    »Und ich habe unseren Gefährten versprochen, dass ich ihren Rückzug sichern würde«, sagte der König. »Ich werde nicht von diesem Ort weichen.«
    »Es scheint ohnehin zu spät für eine Flucht.« Tirandor blickte in die Straßen der Stadt hinaus, in denen sich immer mehr Dunkelmenschen zu einem neuen Angriff sammelten.
    »Ja, es ist zu spät«, murmelte Calidor, sodass nur der Heiler ihn hören konnte. »Doch immer noch haben wir die Gelegenheit, große Taten zu vollbringen.«
    Und dann erhob der junge König seine Stimme, und alle, die um ihn standen, hörten seine Worte.
    »Auf nun zum letzten Gefecht«, rief Calidor und zog sein Schwert aus der Scheide hervor. »Für Firion.«
    »Für Firion.« Der Ruf kam aus vielen Kehlen gleichzeitig, als alle Ritter ihre Schwerter herausfordernd dem roten Himmelslicht entgegenstreckten. Dann formierten sich die Männer, um sich den Angreifern entgegenzustellen, die aus allen Richtungen auf sie eindrangen. Die Zahl der Ritter war nicht groß, trotzdem bildeten ihre Schilde und Rüstungen einen Wall, der kaum zu durchdringen war. Die Dunkelmenschen rannten an gegen dieses Hindernis, offenbar angestachelt durch das gleißende Licht, das nun fast taghell auf die Stadt hinunterschien. Ihr Mut wankte nicht, auch als bereits Haufen von Gefallenen sich vor dem Schildwall der Verteidiger ansammelten. Trotz ihrer schweren Rüstungen waren die Ritter allerdings nicht unverwundbar, und auch wenn Waffen sie nicht bezwangen, so würde die Erschöpfung sie endlich übermannen.
    Dann zog plötzlich ein Schatten über den Himmel hinweg, und die Ritter sahen verängstigt nach oben, denn sie fürchteten, dass ein Dämon erschienen sei, um Thaur-Angoths Heerscharen zu noch wilderem Kampf anzutreiben. Doch das Wesen, das über den Himmel zog, war kein Dämon. In einer engen Kurve flog der Drache dicht über die Menge der Dunkelmenschen hinweg, und sein Feuerstrahl ließ etliche der Kreaturen tot zu Boden sinken. Schon eilte der Drache weiter, den Hang des Berges hinauf. Kurz schien er zu zögern, als er in einer weiten Kurve über den Fels und die Trümmer der Stadt hinwegzog, dann verschwand er in einem der Zugänge, die in den Schwarzen Berg hineinführten. Furcht befiel nun die Dunkelmenschen, und ihr Mut wankte, obwohl Eril-Angoths Licht immer noch ungetrübt war. Gleichzeitig füllten die Herzen der Menschen sich mit Freude, und mit neuem Mut trieben sie die Dunkelmenschen zurück. Calidor ließ ein Signal blasen, als er sah, dass manche seiner Ritter den fliehenden Gegnern nachsetzen wollten. Mit knappen Worten wies er seine Männer an, die Verwundeten in Sicherheit zu bringen. Alle anderen ließ er in die Schlachtordnung zurückkehren, denn er wusste, dass der Kampf noch nicht entschieden war.
    *
    »Wir sind gescheitert«, sagte Loridan. »Wie konnte der Drache unseren Kreis durchbrechen?«
    »Es war die Rune.« Grimstan schüttelte unwillig seinen Kopf. »Ihre Macht war nicht ausreichend.«
    »Ist nun alles verloren?«, fragte Navaris, der zusammen mit Eldilion und Herubald an die fünf Auserwählten herangetreten war. Ein paar Schritte entfernt warteten die Ritter aus Car-Dhiorath und die kleine Gruppe der Drachentöter.
    Nur ein Knurren kam über Grimstans Lippen, dann hob er seinen Kopf und blickte in die Augen seiner Gefährten.
    »All meine Hoffnung hatte ich in den Engel gesetzt – doch er ist nicht erschienen. Ich weiß nicht, was dies bedeuten mag.«
    Eine Weile schwiegen die Gefährten, und jeder ging seinen eigenen Gedanken nach. Danira stand zitternd und weinend an Selina gelehnt, die ganze Anspannung und Furcht, die sie in der Höhle durchgestanden hatte, brachen nun aus ihr hervor. Endlich wurde ihr Denken wieder klarer, und sie wandte sich Grimstan zu, während sie die Tränen aus ihrem Gesicht wischte.
    »Ich habe die Worte gehört, die der Einäugige zu dir gesprochen hat«,

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